Gegen einen anfangs deutlich unterlegenen Gegner brachten Sargis Adamyan (10.) und Florian Dietz (42.) den FC in Führung. Jan Kalabiska (49.) und Milan Petrzela (52.) sorgten in kürzester Zeit für den Ausgleich.
Dejan Ljubicic (65., Foulelfmeter/73.) traf doppelt zum Sieg und sorgte dafür, dass sein Trainer Steffen Baumgart anschließend am RTL-Mikrofon den Abend und das Spiel als "affengeil" einstufte: "Die Mannschaft reißt sich auf dem Platz den Hintern auf, die Fans auf der Tribüne. Besser geht es nicht."
Den verspielten Zwei-Tore-Vorsprung nahm Baumgart seiner Elf nicht krumm: "Dafür ist es eine jungen Truppe. Schön ist, dass man nach einem 2:2 wieder da ist, souverän aus meiner Sicht immer wieder nach vorne gespielt hat."
Die eigentlich nicht sonderlich brisante Begegnung war unter den Eindrücken des Kölner Duells beim OGC Nizza (1:1) von der UEFA zum Risikospiel hochgestuft worden - was letztlich wirkte wie Symbolpolitik.
Der kleine Gäste-Klub brachte am späten Donnerstagabend lediglich rund 200 Fans mit, auch auf den Heimtribünen blieb vor 47.700 Zuschauern wie erwartet alles ruhig.
Baumgart geht mit der Aufstellung ins Risiko
Baumgarts Aufstellung indes war ein Wagnis. In Kapitän Jonas Hector, Timo Hübers, Ellyes Skhiri und Florian Kainz nahmen vier Leistungsträger zunächst auf der Bank Platz - für den FC war es das elfte Spiel in knapp sieben Wochen. "Ich kann mir vorstellen, dass einige die Aufstellung als Risiko gesehen haben", sagte er später, mit Blick auf die Belastung von 11 Pflichtspielen in 47 Tagen sei sie aber alternativlos: "Ich habe einfach die frischeste Mannschaft auf den Platz gebracht. Auch wenn dann fußballerisch nicht sofort alles klappt, ist das unser Weg."
Die ersten Minuten gaben Baumgart recht. Der FC begann drückend, und nach einer Ecke vollendete Adamyan zur frühen Führung. Kurz vor der Pause war auch Dietz nach einem Eckball erfolgreich, zwischendurch allerdings hielt Köln den Gegner mit einfachen Ballverlusten im Spiel.
Marvin Schwäbe musste zweimal stark retten (34./43.) - war aber beim Doppelschlag nach der Pause zweimal machtlos.
Gegen die Tschechen um den früheren Leverkusener Michal Kadlec brachte Baumgart nun doch noch Skhiri und Hector. Die Ordnung kehrte damit zwar nicht wirklich zurück, Köln wurde aber zielstrebiger. Ljubicic holte den vorentscheidenden Foulelfmeter selbst heraus - und traf wenig später erneut.
1. FC Köln - 1. FC Slovacko: Die Daten zum Spiel
Köln: Schwäbe - Pedersen (59. Hector), Soldo (59. Hübers), Kilian, Schindler - Martel - Maina, Ljubicic (78. Thielmann) - Duda (59. Skhiri) - Adamyan, Dietz (70. Tigges) - Trainer: Baumgart
Slovacko: Frystak - Kalabiska, Hofmann, Kadlec, Reinberk - Havlik, Danicek, Travnik (72. Holzer) - Doski (72. Sinyavskii), Mihalik (83. Kozak), Petrzela (83. Kohut). - Trainer: Svedik
Schiedsrichter: Jewgeni Aranowski (Ukraine)
Tore: 1:0 Adamyan (10.), 2:0 Dietz (42.), 2:1 Kalabiska (49.), 2:2 Petrzela (52.), 3:2 Ljubicic (65., Foulelfmeter), 4:2 Ljubicic (73.)
Gelbe Karten: Duda, Martel, Maina - Travnik, Svedik,
