Er könne sich zudem nicht daran erinnern, ob er an den Verhandlungen bei seinem Wechsel im Jahr 2013 von seinem Heimatklub FC Santos zum FC Barcelona teilgenommen habe, beteuerte Neymar. Bei dem am Montag eröffneten Prozess in Barcelona geht es um Unregelmäßigkeiten bei diesem Transfer. Die Staatsanwaltschaft, die für den Stürmer eine zweijährige Haftstrafe sowie eine Geldbuße von zehn Millionen Euro fordert, geht davon aus, dass bei dem Deal deutlich mehr Geld floss, als Barcelona behauptet. Der Klub habe durch die Täuschung dafür gesorgt, dass er weniger Geld an das Unternehmen DIS zahlen musste, das damals 40 Prozent der Vermarktungsrechte an Neymar besaß und bei einem Transfer einen prozentualen Anteil der Ablöse erhielt, lautet der Vorwurf.
Barcelona gab an, dass DIS 6,8 Millionen Euro erhalten und der Transfer ein Gesamtvolumen von 57,1 Millionen Euro umfasst habe. Die Staatsanwaltschaft geht jedoch von mindestens 83 Millionen Euro aus, wodurch die Summe, die DIS zustehen würde, deutlich höher wäre. Das brasilianische Unternehmen fordert bei dem Prozess demnach 35 Millionen Euro, Neymars Anwälte weisen dies als unbegründet zurück und beteuern die Unschuld des Brasilianers, der die Selecao bei der WM in Katar (20. November bis 18. Dezember) als Kapitän zum sechsten Titel führen will.
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, war Neymar nach einem Offiziellen des FC Barcelona und Real Madrids Präsidenten Florentino Perez der dritte Zeuge, der am Dienstag aussagte. Eigentlich war seine Aussage für den 21. oder 28. Oktober vorgesehen gewesen. Nachdem er am Montag nach gut zwei Stunden aus dem Gericht entlassen wurde, wurde seine Vernehmung wegen terminlicher Konflikte mit den Fußballspielen seines Klubs auf Dienstag vorgezogen.
Neben dem Fußballstar sind auch seine Eltern, die früheren Barca-Präsidenten Sandro Rosell und Josep Maria Bartomeu sowie sechs weitere Personen angeklagt.