Sebastien Haller hat die Elfenbeinküste ins Traumfinale des Afrika-Cups gegen Nigeria geschossen. Der Stürmer von Borussia Dortmund erlebt bei dem Turnier eine persönliche Achterbahnfahrt.
Als Sébastian Haller noch überglücklich nach Worten rang, war auf den Straßen von Abidjan die Party bereits in vollem Gange. Mit Musik, Tanz und lauten Jubelgesängen feierten die Fußballfans der Elfenbeinküste ihre Mannschaft, die beim Afrika-Cup eigentlich längst totgesagt war. Doch nun steht den "Elefanten" im eigenen Wohnzimmer ein Traumfinale gegen Nigeria bevor.
"Wir sind stolz darauf, dass wir all diese Menschen glücklich gemacht haben", sagte Haller, dem die entscheidende Aktion zum Endspieleinzug gelungen war. Der Stürmer von Borussia Dortmund traf im Halbfinale mit einem Volley-Aufsetzer (65.) zum verdienten 1:0 (0:0) über die Demokratische Republik Kongo. Plötzlich ist alles möglich.
Nach zwei Vorrunden-Niederlagen musste Trainer Jean-Louis Gasset gehen, einzig die Schützenhilfe der Konkurrenz hievte die Ivorer als einen von vier Gruppendritten in die K.o.-Runde. Die Stimmung war am Nullpunkt, dann folgten Siege gegen Titelverteidiger Senegal, Mali und nun die DR Kongo.
Die Höchstschwierigkeit steht der Elfenbeinküste (Cote d'Ivoire) noch bevor. Nigeria, das sich im Elfmeterschießen gegen Südafrika durchgesetzt hatte, ist unter anderem mit Topstürmer Victor Osimhen stark aufgestellt. Die Hausherren könnten allerdings Bayer Leverkusens Verteidiger Odilon Kossounou dagegensetzen, der nach Gelb-Rot-Sperre wieder einsatzberechtigt ist.
Haller, der die Misserfolge zu Turnierbeginn aufgrund einer Knöchelverletzung tatenlos verfolgen musste, fiebert dem spektakulären Duell entgegen. "Es reicht zu wissen, wie wichtig es ist", sagte der 29-Jährige: "Nigeria ist eine sehr, sehr gute Mannschaft, die uns in der Gruppenphase geschlagen hat. Also liegt es an uns, uns zu revanchieren."
Um am Ende eines turbulenten Turniers den dritten Titel des Landes in der Geschichte der Kontinentalmeisterschaft zu feiern.