"Das ist das Zeug, aus dem Champions gemacht werden", tönte Chelseas Kapitän John Terry nach dem 3:0-Sieg im Stadtderby gegen den FC Arsenal.
So selbstbewusst, wie die Blues dieser Tage durch die Premier League marschieren, so verzweifelt ringen die Gunners momentan nach der Antwort auf die Frage, warum man einfach nicht gegen die großen Mannschaften gewinnen kann.
Arschawin: "Frustrierend, enttäuschend und lässt mich zweifeln"
Die Wenger-Elf verlor gegen beiden Manchester-Klubs und nun auch gegen Chelsea. Die heftige Niederlage warf die Gunners aus der Bahn. Auf Rang vier liegend beträgt ihr Abstand nach 14 Spieltagen schon elf Zähler auf Ligaprimus Chelsea.
Ein erschreckender Trend für Andrei Arschawin: "Bei allen großen Spielen gehen wir als Verlierer vom Platz. Das ist frustrierend, enttäuschend und lässt mich zweifeln", sagte er der englischen Tageszeitung "Sun".
Ancelotti mit der Kobold-Mütze
Der russische Nationalspieler spricht das aus, was die englischen Medien als das Spiel "boys against men" bezeichnen. "Ancelotti trug die peinliche Kobold-Mütze, aber die kleinen Männchen waren die in den roten Trikots", hieß es im "Independent".
Komplett aufgegeben hat Arschawin die Hoffnung auf die Meisterschaft indes noch nicht. Um die Chance aufrecht zu erhalten, müsse der Klub in den nächsten Monaten aber kräftig investieren.
"Wenger muss neue Spieler kaufen - und zwar teure." Die Begründung lieferte der 28-Jährige gleich mit: "Warum? Weil die günstigen und talentierten Spieler schon alle bei uns sind."
Arschawin: Drogba und Ibrahimovic die besten der Welt
Der aktuelle Arsenal-Kader sei momentan nicht reif für einen Titel und keinesfalls mit dem der Blues zu vergleichen: "Sie haben Angreifer, die die kleinsten Fehler der gegnerischen Abwehr bestrafen", sagte der Russe.
"Didier Drogba beispielsweise. Zusammen mit Zlatan Ibrahimovic ist er der beste Mittelstürmer der Welt."
Chamakh ein Kandidat für Arsenal
Ob es Arschawins markige Worte waren, die Wenger zum Nachdenken veranlasst haben, darf bezweifelt werden. Allerdings hat die lange Verletzungspause von Robin van Persie Wengers Transferpläne ins Wanken gebracht: "Van Persies Verletzung beeinflusst meine Gedanken für Januar. Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl, das wir noch jemanden dazukaufen müssen. Aber jetzt werden wir auf dem Transfermarkt aktiv werden, soviel steht fest."
Heißester Kandidat ist laut "Sun" Bordeaux' Marouane Chamakh, den Wenger bereits im vergangenen Sommer verpflichten wollte. Der 25-Jährige wäre im Juni ablösefrei zu haben. Um den Marokkaner schon früher zu bekommen, müssten die Gunners angeblich knapp sieben Millionen Euro auf den Tisch legen.
Balotelli kein Thema mehr
Eine weitere Option wäre Ruud van Nistelrooy, dessen Vertrag bei Real Madrid im Sommer ausläuft. In der englischen Liga kennt sich der Niederländer bestens aus und von den Königlichen würde der 33-Jährige keine Steine in den Weg gelegt bekommen.
Aus dem Rennen scheint dagegen Mario Balotelli. Kürzlich gab es Gerüchte über seinen Abgang bei Inter. Nun dementierte Inter-Präsident Massimo Moratti: "Mario steht nicht zum Verkauf und wird es auch in Zukunft nicht tun."
Auch Corrado Balotelli, Berater und Bruder des 19-Jährigen, hat einen Wechsel zu einem anderen Klub ausgeschlossen: "Mario hat einen Vertrag bis 2013 und wird im Januar Inter nicht verlassen."