Nightmare on Vicarage Road

Die Verrückten aus Leicester, Kloppo, Schweini und der Geist von Mou
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Der Zauberer von Öz

"Essen, Schlafen, Assist, Repeat." So beschrieb der FC Arsenal via Twitter einen Tag im Leben von Mesut Özil. Der Nationalspieler hat den an seinen Namen so häufig geknüpften Vorwurf des Mitläufers abgeschüttelt und ist erwacht.

Das Vorurteil, Özil könne lediglich glänzen, wenn das Team gut spielt, dürfte der Spielmacher vorerst los sein. Mit bisher 15 Assists führte der Weltmeister die Gunners auf Platz zwei. Mehr Vorlagen haben in der langen Premier-League-Historie erst fünf Spieler geschafft. Und die Saison ist noch lang.

Özil erhält auch von unseren englischen Kollegen durchweg Lob und Anerkennung. Die Medien trauen Özil sogar zu, die Gunners zum Meistertitel zu führen. Das alles trotz der anfänglichen Offensivprobleme und der langen Verletztenliste der Londoner. Mittlerweile ist der Nationalspieler als "der Zauberer von Öz" in ganz England gefürchtet.

Die Ruhe nach dem Sturm

Alles andere als gefürchtet ist mittlerweile der FC Liverpool. Das sah vor etwas mehr als zwei Monaten noch ganz anders aus. Der Klopp-Hype machte die Runde, verpuffte im Grunde aber schnell. Spätestens nach der 0:3-Niederlage gegen Watford wurden The Normal One und seine Gefolgschaft endgültig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Als das "hoffentlich schlechteste Spiel" während seiner Zeit bei den Reds betitelte Jürgen Klopp den bisherigen Tiefpunkt der Liverpool-Saison. Längst nicht alles war jedoch so grausig. In der aktuellen Spielzeit zeigten die Reds zwei Gesichter.

Blamagen wie gegen die Hornets stehen starke Auswärtssiege wie das 4:1 bei Manchester City oder der 3:1-Erfolg beim FC Chelsea entgegen. Insgesamt muss man jedoch sagen, war die Erwartungshaltung mit der Ankunft von Klopp, der wie ein Heiland empfangen wurde, viel zu hoch. Angesichts dessen, was der Kader der Reds zu bieten hat, muss Liverpool mit dem neunten Platz einigermaßen zufrieden sein. Es geht aber sicher noch eine Nuance nach oben.

Join the Mob

Knapp 140 Millionen Euro hat Manchester United im Vorfeld dieser Spielzeit für Neuzugänge hingeblättert. Die Folge: Das Aus in der Champions League, Platz fünf in der Liga, neun Punkte Rückstand auf den angestrebten Platz an der Sonne. Louis van Gaal wurde angezählt. Glaubt man den englischen Medien, steht Jose Mourinho schon als Nachfolger in den Startlöchern.

Auch Bastian Schweinsteiger, der Königstransfer der Red Devils, blieb bisher hinter den Erwartungen. Ganz nach englischem Geschmack bekommt er das auch zu spüren. Nicht nur die Medienwelt prügelt regelmäßig auf den Weltmeister ein; von "Altherrenfußball" war oft die Rede. An vorderster Front mischt vor allem sein Coach im Mob mit. Ungeachtet der Verletzungshistorie des Mittelfeldstrategen klammert sich der Tulpengeneral verzweifelt an den Schweini, den er aus München kennt. "Ich glaube, er hätte in jedem Spiel noch besser spielen können", sagte der Niederländer.

Schweinsteiger kann man die alleinige Schuld nicht zuweisen. Die Red Devils sind zu harmlos in der Offensive. Der van-Gaal'sche Sicherheitsfußball kommt in Manchester nicht gut an. Der erwartete Erfolg bleibt aus. Der Trainer ist verunsichert: "Natürlich mache ich mir Sorgen um meinen Job, denn der Glaube an den Trainer ist wichtig."

Nicht mehr alle Schrauben im Stuhl

Das mit den Trainern ist in England ein Thema für sich. Man hat das Gefühl, die durch TV-Gelder erworbene Macht auf dem Transfermarkt färbt in der Premier League auf die komplette Personalpolitik ab. Ein Hauch von Unbekümmertheit weht durchs Land, Trial and Error statt nachhaltiger Strategie. Was kostet schon die Welt?

So kommt es, dass auch die Trainerstühle noch wackliger sind als zuvor. Fünf Teammanager bekamen das in der laufenden Spielzeit schon zu spüren: Dick Advocaat, Brendan Rodgers, Tim Sherwood, Garry Monk, Jose Mourinho. Advocaat war dabei der Einzige, der seinen Rücktritt angeboten hatte.

Ein Ende der Trainerwechselei ist nicht in Sicht. Nächstes Opfer könnte eben Louis van Gaal sein. Hinzu kommt die Personalie Pep Guardiola. Die englischen Kollegen sind sich einig: Der Spanier heuert im Sommer bei ManCity an. Manuel Pellegrini soll dann angeblich bei Chelsea die Zügel in die Hand nehmen. Das Karussell dreht sich schneller denn je.

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