Sergio Agüero
In seinem mittlerweile siebten Jahr im Jersey der Sky Blues ist Agüero der "Alteingesessene" im Sturm-Trio. Von "alt" kann jedoch keine Rede sein, schließlich befindet er sich mit 29 im besten Fußballalter. Und trifft wie gewohnt: Zum fünften Mal in Folge hat er in einer Saison mindestens 28 Tore erzielt.
Trotzdem spielt der Argentinier in diesem Jahr im Schatten eines Kane und eines Salah. Was auch daran liegt, dass er im eigenen Team nicht im Rampenlicht steht: Dieses fällt eher auf den überragenden Kevin De Bruyne oder die plötzliche Torgefahr eines Raheem Sterling.
Dazu kommt die Tatsache, dass er bei den Citizens nicht so unumstritten ist wie seine Konkurrenten auf den Golden Boot: Gabriel Jesus spielt jetzt seit etwas über einem Jahr in Manchester, und schon mehrfach schien der 20 Jahre alte Brasilianer Agüero aus der Startelf verdrängt zu haben. Auch in dieser Saison setzte Guardiola Agüero schon mehrfach auf die Bank, weshalb er erst auf 22 Ligaspiele kommt.
An seiner Torquote kann es nicht liegen: Agüero eröffnete die Saison mit sechs Toren in den ersten fünf Spielen, und nachdem Jesus das Jahr 2018 bisher verletzt verpasste, spielte er in der Liga immer durch und legte noch eine Schippe drauf (acht Tore in den letzten vier Partien).
Die Stärken des Argentiniers sind unbestritten. Er ist ein absolutes Kraftpaket und bringt enorme Athletik mit, was ihn trotz seiner nur 1,73 Meter in der Luft sehr gefährlich macht. Hat er erst einmal den Ball, ist er kaum abzudrängen.
Die vier Treffer in der zweiten Halbzeit gegen Leicester City machten seine Stärken deutlich. Einmal stahl er sich im Rücken seines Abwehrspielers davon und schob ein, danach lauerte er an der Abseitslinie, nahm den Pass gut mit und schloss konsequent ab. Der dritte Treffer war ein feiner Lupfer über Schmeichel, zum Abschluss donnerte er einen Strahl aus 20 Metern unter die Latte. "Im Sechzehner hat er ein besonderes Talent", lobte Guardiola seinen Stürmer, Agüero sei eine "echte Legende" des Vereins.
Diese Legende mag manchmal etwas lauffaul sein und vielleicht nicht perfekt für das Spielsystem Guardiola ausgelegt - aber wenn es darum geht, die Kombinationen von KDB, Sane und Co. im Netz unterzubringen, ist Agüero immer noch die beste Option beim zukünftigen englischen Meister.