AC Milan
Die wichtigsten Zugänge: Alex (ablösefrei), Diego Lopez (ablösefrei), Jeremy Menez (ablösefrei),
Die wichtigsten Abgänge: Mario Balotelli (20 Mio. Euro), Robinho (ausgeliehen), Kaka (ablösefrei)
Auftakt: Lazio (H), FC Parma (A), Juventus (H), Empoli (A), Cesena (A)
Vorsaison: 8. Platz (57 Punkte, 57:49 Tore)
Einigkeit herrschte zuletzt nur selten in der Führungsriege beim AC Milan, in einem Punkt aber gab es nach der vergangenen Saison keine zwei Meinungen. Nochmal so ein Jahr darf es nicht mehr geben.
Der achte Platz in der Liga und der damit verpasste Sprung in einen internationalen Wettbewerb liegt Galaxien hinter dem Selbstverständnis der Lombarden zurück. "Wir denken bereits jetzt an ein neues Zeitalter, weil wir dahin zurück wollen, wo wir fast 30 Jahre lang waren: Protagonisten in der Welt des Fußballs sein, nicht nur in Italien", kündigte Klub-Patron Silvio Berlusconi gewohnt großspurig an.
Leichter gesagt als getan, angesichts des noch immer andauernden Sparkurses der Mailänder. Spektakuläre Einkäufe blieben bislang aus, dafür wurde mit Mario Balotelli der Star der Mannschaft hergegeben, das frische Geld soll umgehend in die Mannschaft investiert werden, Baustellen gibt es vor dem Saisonstart noch etliche. Vor allem im Sturm soll verständlicherweise noch nachjustiert werden, Fernando Torres wurde zuletzt gehandelt. Auch im Mittelfeld gibt es noch die ein oder andere Baustelle.
Nach wie vor fehlt bei den Rossoneri eine zentrale Figur im Mittelfeld. Einer, der den Takt vorgibt und dem Spiel eine Handschrift verleiht, seit dem Weggang von Andrea Pirlo wurde die entstandene Lücke nicht geschlossen. Michael Essien und Nigel de Jong versuchten es in der vergangenen Saison vergeblich, die Rückkehr des verletzten Kapitäns Riccardo Montolivo wird sich vermutlich noch bis November hinziehen.
Die größte Veränderung erfolgte auf dem Trainerstuhl. Nach der ebenso kurzen wie glücklosen Amtszeit von Clarence Seedorf übernahm Filippo Inzaghi das Kommando bei den Rot-Schwarzen.
Allen Ansprüchen zum Trotz, vom Scudetto will in Mailand vor der Saison niemand sprechen. Nicht nur, angesichts der starken Konkurrenz aus Turin und Rom, sondern vor allem auch aufgrund der ernüchternden Vorbereitung, die beim International Champions Cup in den USA zwischenzeitlich in einem Desaster endete und schon nach wenigen Wochen erste Zweifel an Super-Pippo aufkommen ließ. Dieser versucht indes, die Fanbasis der Mailänder hinter sich zu vereinen und auf die Bremse zu drücken. "Das Erreichen der Champions League wäre schon ein Erfolg", so die Maßgabe.
Lazio
Die wichtigsten Zugänge: Stefan de Vrij (8,5 Mio. Euro), Marco Parolo (5,5 Mio. Euro), Filip Djordjevic (ablösefrei), Dusan Basta (ausgeliehen)
Die wichtigsten Abgänge: Giuseppe Biava (ablösefrei), Helder Postiga (war zuvor ausgeliehen)
Auftakt: AC Milan (A), Cesena (H), FC Genua (A), Udinese (H), Palermo (A)
Vorsaison: 9. Platz (56 Punkte, 54:54)
Eine einzige Enttäuschung bedeutet die vergangene Saison für Lazio Rom. Vor allem mit einer unterirdischen Hinrunde wurden sämtliche Chancen auf die vorderen Plätze bereits früh verspielt. Entsprechend groß ist die Motivation vor der neuen Saison, von Beginn an anzugreifen. Auch bei Miroslav Klose, für den die Vorsaison mit vielen Verletzungen alles andere als nach Wunsch verlaufen ist.
"Wir wollen in die Europa League zurück. Wir müssen unsere Leistungen gegenüber der vergangenen Saison verbessern. Und ich möchte mehr Tore schießen. Einige Verletzungen haben mich in der letzten Saison daran gehindert, in bester Form zu sein", so der Weltmeister. Dabei lag es nicht nur am Angriff der Römer, Hauptmanko war mit 54 Gegentreffern vor allem die anfällige Defensive.
Entsprechend lag bei Neuverpflichtungen hierbei der Fokus. Prominentester Zugang ist sicherlich Stefan de Vrij sein, der Niederländer kam für 8,5 Millionen Euro von Feyenoord. Daneben wurden mit Edson Brafheid und Dusan Basta zwei erfahrene Kräfte für die Außenbahnen geholt.
Im Angriff bekommt Miroslav Klose mit Filip Djordjevic einen neuen Konkurrenten vor die Nase gesetzt. Ablösefrei kam der Serbe aus Nantes und gilt als vielversprechende Option im Angriff. Zusammen mit Antonio Candreva, der nach einer kurzen WM mit Italien ausgeruht in die neue Saison startet, dürfte Trainer Stefano Pioli vor allem in der Offensive die nötige Schlagkraft besitzen, um die großen Teams zu ärgern.