Warum musste der FC Barcelona Messis Gehalt kürzen?
Seit wenigen Jahren besteht in der spanischen Liga ein Salary Cap, der die Gehaltsobergrenze eines jeden Klubs bestimmt. Der Salary Cap lässt sich anhand der Einnahmen des Vereins ableiten und zählt für alle Gehälter im Verein, inklusive Trainerstab und Jugendakademien.
Hatte der FC Barcelona für die Saison 2019/20 noch 671,43 Millionen Euro für Gehälter ausgegeben, durfte der Klub ein Jahr später nur noch 382,72 Millionen Euro bezahlen. Für die kommende Spielzeit sind es sogar nur noch 347 Millionen Euro. Damit die Grenze nicht überschritten wurde, mussten neben Spielern und Trainern auch Mitarbeiter auf ihr Gehalt verzichten. So wurden angeblich 120 Millionen Euro eingespart. Zudem kommen 50 Millionen Euro an Bonuszahlungen hinzu, die erst in drei Jahren ausgezahlt werden können.
In den vergangenen Jahren hatten die Katalanen über 70 Prozent der Einnahmen in Gehälter investiert. Obwohl Barca mit einem Jahresumsatz von 715,1 Millionen Euro vor Real Madrid und dem FC Bayern der umsatzstärkste Fußballklub der Welt ist, stiegen die Schulden jährlich exorbitant an. Mittlerweile steht der Klub mit 1,17 Milliarden Euro in der Kreide. Das ist auch der Hauptgrund, wieso sich Barca an der für ihre Teilnehmer Wahnsinnssummen versprechenden Super League beteiligen wollte bzw. es noch immer tut.
Aufgrund des Salary Caps und der angespannten finanziellen Situation musste das Gehalt von Lionel Messi gesenkt werden. Hätte er zu den alten Konditionen verlängert, wären fast 40 Prozent des gesamten Gehaltsbudget in Messi geflossen.
Zeitweise hatten spanische Medien gemunkelt, dass Messi zwar für zwei Saisons in Barcelona verlängern würde, sein Gehalt aber noch drei weitere Jahre bekommen könnte, um die Kosten aufzusplitten. Ein ähnliches Vorgehen ist in der NBA gang und gäbe, wenn Spieler aus dem Vertrag herausgekauft werden.
Die umsatzstärksten Klubs in der Spielzeit 2019/20
Verein | Umsatz |
FC Barcelona | 715,1 Millionen Euro |
Real Madrid | 714,9 Millionen Euro |
FC Bayern München | 634,1 Millionen Euro |
Manchester United | 580,4 Millionen Euro |
FC Liverpool | 558,6 Millionen Euro |