Dies bestätigte Fabio De Masi, Europaabgeordnete der Linken, der als Prozessbeobachter vor Ort war. Im November war Naki, Ex-Profi des FC St. Pauli, noch freigesprochen worden.
"Das Urteil finde ich natürlich scheiße", sagte Naki der Bild-Zeitung: "Ich gehe davon aus, dass ich noch im Knast landen werde. Ich werde weiter den Mund aufmachen, wenn ich Menschen Not leiden sehe." Der Fußballer überlegt, mit seinem Rechtsbeistand gegen den Richterspruch vorzugehen.
"Das heutige Urteil ist bedauerlich - und absurd", sagte De Masi: "Derselbe Richter, der Herrn Naki vom Vorwurf der Terrorpropaganda im letzten Jahr freigesprochen hat und damals unterstrich, dass in der Türkei Meinungsfreiheit herrsche, verurteilt ihn heute." Die Unabhängigkeit der Gerichte von der Politik in der Türkei sei nicht mehr gewährleistet.
Erlebe Fußball Live und auf Abruf auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat
Dem Fußballer, der zurzeit für den Drittligaklub Amed SK aus Diyarbakir spielt, wurde konkret vorgeworfen, über soziale Netzwerke für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK geworben zu haben. Naki hat die Vorwürfe stets bestritten.
Deniz Naki im Steckbrief