"Ich will nicht nach Entschuldigungen suchen", sagte Tite im Anschluss an das Remis gegen die Schweiz. Über weite Strecken der Partie traten die Brasilianer dominant und ballsicher auf, der entscheidende Unterschied zu emsigen Eidgenossen fehlte aber.
Vor dem Ausgleich der Schweizer durch Steven Zuber hatte mancher Fan ein Foul erkannt. Tite wollte dies allerdings nicht gelten lassen: "Es gibt den Videobeweis. Andere Personen bewerten die Situationen. Es war ein Foul, aber es gibt keine Möglichkeit zu protestieren." Vielmehr kritisierte der Trainer die Spielweise seiner Mannschaft.
Nach der Führung habe sich das Team zu sehr "zurückgezogen", das sei nicht der Plan gewesen: "Wir hätten einen kühleren Kopf bewahren müssen. Ich bin natürlich nicht zufrieden." Die Brasilianer treffen am kommenden Freitag auf Costa Rica. Im Achtelfinale könnte es zu einem Duell mit Deutschland kommen.
Petkovic nach Remis gegen Brasilien vorsichtig
Anders als die Brasilianer nahmen freilich die Schweizer den Punktgewinn auf. Der Blick nannte das 1:1 gegen Brasilien eine "Show" der Nationalmannschaft, die NZZ sprach von der "Botschaft von Rostow." Trainer Vladimir Petkovic blieb allerdings vorsichtig.
"Wir haben auch etwas Glück gehabt. Der Gegner erspielte sich mehr Chancen. Deshalb ist das Resultat von heute das Maximum", sagte er nach dem Remis. Gleichwohl war sich Petkovic der guten Leistung seiner Mannschaft bewusst: "Wir haben die Moral und den Kopf nie verloren. Mit der Disziplin bin ich sehr zufrieden."
WM 2018: Die Gruppe E
Platz | Team | Spiele | Tore | Tordifferenz | Punkte |
1 | Serbien | 1 | 1:0 | 1 | 3 |
2 | Brasilien | 1 | 1:1 | 0 | 1 |
2 | Schweiz | 1 | 1:1 | 0 | 1 |
4 | Costa Rica | 1 | 0:1 | -1 | 0 |
Nach Island: Drei Wechsel bei Argentinien?
Jorge Sampaoli hat laut Berichten von TyC Sports ungehalten auf das 1:1 gegen Island reagiert. Der Trainer wird in der kommenden Partie gegen Kroatien auf drei Spieler verzichten: Angel di Maria, Lucas Biglia und Eduardo Salvio müssen demnach für Cristian Pavon, Giovanni Lo Celso und Gabriel Mercado weichen.
Gegen tapfer verteidigende Isländer waren die Gauchos kaum zu Torchancen gekommen. Sergio Agüero hatte das Team in Führung geschossen, ehe die Europäer ausglichen. Lionel Messi hatte schließlich den Siegtreffer auf dem Fuß, doch sein schwach geschossener Strafstoß wurde von Islands Torhüter Hannes Halldorsson pariert.
WM 2018: Die Gruppe D
Platz | Team | Spiele | Tore | Tordifferenz | Punkte |
1 | Kroatien | 1 | 2:0 | 2 | 3 |
2 | Island | 1 | 1:1 | 0 | 1 |
2 | Argentinien | 1 | 1:1 | 0 | 1 |
4 | Nigeria | 1 | 0:2 | -2 | 0 |
Stimmung in Saudi-Arabien am Tiefpunkt
Das erste Spiel der WM hat in Saudi-Arabien schon einen Großteil der Euphorie geraubt. Das 0:5 gegen Russland verärgerte vor allem den Verbandsboss schwer: "Das Ergebnis ist sehr enttäuschend und unbefriedigend, dafür werden einige Akteure die Rechnung bezahlen", sagte Adel Ezzat.
Namentlich genannt wurden Torhüter Abdullah Al-Mayouf, Kapitän Omar Hawsawi sowie Stürmer Mohammad Al-Sahlawi: "Sie haben nicht mal fünf Prozent von dem umgesetzt, was man von ihnen gefordert hat." Einzig der Trainer scheint im Verband nicht angezweifelt zu werden: "Es muss keiner sagen, dass Juan Antonio Pizzi kein renommierter Coach ist."
Auf die beißende Kritik von Verbandschef Ezzat folgte am Montagnachmittag ein noch größere Schreckmoment: Bei der Anreise des Teams in Rostow entstand beim Landeanflug an der rechten Tragfläche ein Feuer, wie Fotos zeigten. Der zwölf Jahre alte Airbus landete allerdings sicher. Der saudi-arabische Verband teilte in einer offiziellen Stellungnahme mit, dass es sich um eine "kleine technische Fehlfunktion" gehandelt habe. Der gesamten Delegation sei nichts passiert.
Spanien: Spieler schließen Bündnis
Der Fall Julen Lopetegui ist auch nach dem turbulenten 3:3 der Spanier gegen Portugal zum WM-Auftakt präsent. Die Marca berichtet, dass die Spieler Spaniens sich im Anschluss an den Ad-hoc-Rauswurf des Trainers gemeinsam zum Essen trafen. Dort soll ein Bündnis geschlossen worden sein, um die WM zu einem guten Ende zu bringen.
Demnach sollen Kapitän Sergio Ramos und Barcelonas Abwehrchef Gerard Pique die Wortführer gewesen sein. Unter anderem beschloss das Team wohl, für Andres Iniesta, der sein letztes Turnier im Dress der Nationalmannschaft spielt, die bestmögliche Leistung abzurufen - und das unabhängig von der Situation rund um den entlassenen Lopetegui.
Trainerwechsel bei Spanien: Isco äußert sich
Isco hat sich über den kurzfristigen Trainerwechsel bei der spanischen Nationalmannschaft geäußert. "Wir mussten einen Rückschlag verkraften, aber wir sind damit umgegangen. Sogar als wir nach drei Minuten ein Tor kassiert haben, haben wir uns geweigert unterzugehen. Diese Mannschaft gibt niemals auf", sagte er. "Diese Mannschaft hat so viel Herz, so viel Stolz und so viel Willen, Gutes zu leisten. Wenn es schwierig wird, werden wir stärker."
Spanien: Daniel Carvajal ist wieder fit
In der kommenden Partie könnte Trainer Fernando Hierro wieder auf Rechtsverteidiger Dani Carvajal von Real Madrid zurückgreifen. Im Champions-League-Finale gegen Liverpool musste er aufgrund einer Oberschenkelverletzung in der ersten Halbzeit ausgewechselt werden. Ob er jedoch sofort in die Startelf rückt, oder Torschütze Nacho Fernandez weiterhin hinten rechts verteidigen darf, ist unklar.
Dänemark: Geld sammeln für Vater Knudsen
Der dänische Verteidiger Jonas Knudsen ist am vergangenen Dienstag Vater geworden. Weil er seine neugeborene Tochter nicht erst nach dem Ende des WM-Turniers zu sehen bekommen sollte, sammelten die dänischen Spieler Geld im Mannschaftsquartier, damit sich Knudsen einen Privatjet leisten konnte. Direkt nach dem 1:0-Sieg gegen Peru flog er zurück in die Heimat und meldete sich am Montag pünktlich zum Training zurück.