Ein entnervter Mohamed Salah flüchtete in Dakar unter Geleitschutz vor Flaschenwürfen in die Katakomben, auch mit Tränengas konnte ein Platzsturm aufgebrachter nigerianischer Fans nicht verhindert werden: Die afrikanische WM-Qualifikation für die Endrunde in Katar im November und Dezember endete mit hässlichen Szenen.
Dabei wurde besonders der Stürmerstar des FC Liverpool zur tragischen Figur. Von irrlichternden Laserpointern mindestens irritiert, möglicherweise sogar geblendet, jagte Salah den Ball beim Elfmeterschießen in Dakar über die Querlatte. Und trug damit ungewollt dazu bei, dass seine Ägypter wie schon beim Afrika-Cup auch wieder gegen Senegal den Kürzeren zogen.
Ägyptens nationaler Fußball-Verband sprach in einer offiziellen Mitteilung sogar von Rassismus auf den Tribünen und kündigte eine Beschwerde beim afrikanischen Verband CAF und auch beim Weltverband FIFA an.
Trainer Carlos Queiroz stellte nach der 1:3-Niederlage im Elfmeterschießen seinen Posten bei den Nordafrikanern zur Verfügung. "Vielleicht hätten wir gewonnen, wenn ich mehr Zeit zur Vorbereitung gehabt hätte", sagte der Portugiese sichtlich enttäuscht. Beim Verlassen des Stadions wurde offenbar auch der Mannschaftsbus attackiert, eine Scheibe ging dabei zu Bruch.
Platzsturm und Ausschreitungen in Nigeria
Noch mehr aber eskalierten Ausschreitungen in Abuja. Nach dem 1:1 gegen Ghana enterten Hunderte aufgebrachter Fans, bewaffnet mit herausgerissenen Sitzschalen, den Innenraum des mit 60.000 Zuschauern ausverkauften Stadions. Nur mit Mühe und einer Menge Tränengas gelang es der Polizei, die Spieler sicher in die Kabine zu geleiten.
Ghanas Trainer Otto Addo verurteilte die Gewalt, brachte aber auch Verständnis für die Enttäuschung des Publikums auf. "Nach Chancen waren die Nigerianer besser. Aber so ist manchmal der Fußball, wir haben uns trotzdem durchgesetzt", sagte der Interimscoach der Black Stars, im Hauptberuf Talente-Trainer bei Borussia Dortmund.
Angeführt von Bayern-Stürmer Eric-Maxim Choupo-Moting qualifizierte sich Kamerun bereits zum achten Mal für die WM-Endrunde. Zum 2:1-Sieg nach Verlängerung in Algerien steuerte der 33-Jährige den Führungstreffer bei.
An der achten WM-Teilnahme Marokkos hatte auch Achraf Hakimi seinen Anteil. Der ehemalige Dortmunder traf beim 4:1-Erfolg gegen die Demokratische Republik Kongo. Ohne Torerfolg blieb Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri vom 1. FC Köln im Trikot der tunesischen Nationalmannschaft, der jedoch im Heimspiel gegen Mali ein 0:0 zur WM-Qualifikation reichte.