"Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass die Politik jetzt beendet ist", sagte der deutsche Nationalspieler nach dem 1:1-Unentschieden im zweiten Gruppenspiel gegen Spanien. Weitere Protestaktionen vonseiten der deutschen Mannschaft werde es dementsprechend nicht geben.
Zwar gab Gündogan zu, dass einige Mannschaftskollegen "sauer auf die FIFA" waren. Er sei aber der Meinung, dass man sich jetzt auf den Fußball konzentrieren sollte. "Wir hatten ein paar Spieler, die sich über die FIFA aufgeregt haben, weil es offensichtlich Dinge gab, die von der Mannschaft geplant waren", sagte der 32-Jährige.
Vor allem das Verbot der "One Love"-Binde vor der Partie gegen Japan sei sauer aufgestoßen. "Als die Binde kurz vor dem Spiel aberkannt wurde, waren ein paar Spieler enttäuscht und frustriert und wollten etwas zeigen", so Gündogan weiter.
Letztlich habe man sich für die Mund-zu-Geste beim Mannschaftsfoto entschieden, um der Zensur der FIFA Ausdruck zu verleihen. "Wir haben in der Mannschaft diskutiert, und am Ende wurde entschieden, dass wir diese Geste gegen die FIFA machen werden. Wenn man etwas tut, dann tut man es als Team."
Nun wolle er sich auf das Sportliche konzentrieren. "Jetzt geht es nur noch um Fußball - genießen und feiern - und das ist das Wichtigste. Wir sind jetzt hier, und ich denke, Katar ist sehr stolz. Das Land Katar ist sehr stolz darauf, die Weltmeisterschaft auszurichten - auch als erstes muslimisches Land, und ich komme aus einer muslimischen Familie, also ist die muslimische Gemeinschaft stolz", sagte der Mittelfeldspieler.