Dietmar Hamann hat nach der WM-Auftaktpleite gegen Japan (1:2) Bundestrainer Hansi Flick für den Verzicht auf Mats Hummels für das Turnier in Katar kritisiert. Außerdem knöpfte sich der ehemalige Nationalspieler Antonio Rüdiger vor.
"Ein Spieler wie Hummels hätte in die Mannschaft gehört, weil er Verantwortung übernimmt, weil er Missstände anspricht, weil er Tendenzen und Entwicklungen erkennt", schrieb Hamann in seiner Sky-Kolumne.
Für die Nichtberücksichtigung von Hummels sieht der Vize-Weltmeister von 2002 nicht nur sportliche Gründe. "Man hatte sich dazu entschieden, Harmonie über alles zu stellen. Das war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Hummels nicht dabei ist. Aber mit einer ruhigen, harmonischen Truppe wirst du nichts gewinnen", meinte Hamann.
Ihm sei das alles zu weich, zu nett und zu eintönig. "Du brauchst Reibung. Dadurch werden Reize gesetzt", schrieb der 49-Jährige.
Bundestrainer Hansi Flick hatte seinen Verzicht auf den 33-jährigen Hummels unter anderem damit begründet, dass er auch "ein bisschen die Zukunft im Blick haben" müsse. Stattdessen steht der 20 Jahre alte Armel Bella Kotchap vom FC Southampton im Kader.
Dietmar Hamann schimpft über Antonio Rüdiger
Hamann echauffierte sich außerdem über Antonio Rüdiger. Grund dafür war eine Szene beim Stand von 1:0 für Deutschland, als Rüdiger in einem Laufduell gegen Takuma Asano die Knie ähnlich einem Sprinter aufreizend hochgezogen hatte.
"Das war symptomatisch für die Unprofessionalität und Überheblichkeit im deutschen Spiel und an Respektlosigkeit nicht zu überbieten, weil er damit den Gegner lächerlich gemacht hat", sagte der 49-Jährige: "Rüdiger hat anschließend noch gelacht, aber ich glaube, heute Nacht lachen nur die Japaner."