Der 28-Jährige erzielte beim 1:0 (1:0) gegen seinen Ex-Klub 1. FC Heidenheim am 3. Spieltag der 2. Bundesliga das Tor des Tages (42.). Der Angreifer hatte den HSV mit zwei Treffern bereits zum Auftaktsieg bei Eintracht Braunschweig (2:0) geschossen.
"Wir wollten nach der letzten Heimniederlage ein anderes Gesicht zeigen", sagte Glatzel bei Sky - und das gelang. Zufrieden war der Matchwinner auch mit der Defensivleistung: "Heidenheim hat eine enorme Wucht nach vorne, das haben wir gut verteidigt."
Die Hamburger hatten nach dem emotionalen Spiel gegen Hansa Rostock (0:1) wenige Tage nach dem Tod des Vereinsidols Uwe Seeler etwas gutzumachen. Sie suchten Glatzel, der in der vergangenen Saison 22 Ligatore erzielt hatte. Dreimal (6./18./25.) verpasste der gebürtige Münchner das 1:0, ehe er kurz vor der Halbzeit einköpfte.
Die Führung vor 43.094 Zuschauern war hochverdient. Der HSV kontrollierte das Geschehen und kam immer wieder zu Chancen gegen die bislang defensiv souveränen Heidenheimer. Für sie war es das erste Gegentor der Saison nach drei Siegen in der Liga und im DFB-Pokal. Trainer Frank Schmidt reagierte mit zwei Wechseln zur Pause, und die Gäste kamen besser ins Spiel.
Gefährlicher blieb aber Hamburg: Ransford Königsdörffer (55.) stand bei seinem Tor klar im Abseits und wurde zurückgepfiffen. Wenig später vergaben der Pokal-Held (67.), der zweimal beim Sieg in der Verlängerung bei der SpVgg Bayreuth getroffen hatte, und Glatzel (68.) zwei gute Möglichkeiten. Filip Bilbija (90.+2) traf nach Glatzels Vorlage die Latte.
Hamburger SV - 1. FC Heidenheim 1:0 (1:0): Die Aufstellungen
Hamburg: Heuer Fernandes - Heyer (84. David), Vuskovic, Schonlau, Muheim - Meffert - Rohr (54. Benes), Reis - Königsdörffer (74. Opoku), Glatzel, Kittel (84. Bilbija). - Trainer: Walter
Heidenheim: Kevin Müller - Busch, Mainka, Maloney (65. Rittmüller), Föhrenbach - Schöppner, Burnic (46. Schimmer) - Pick (46. Sessa), Beck (79. Kühlwetter), Beste (79. Thomalla) - Kleindienst. - Trainer: Schmidt
Bielefelds Fehlstart perfekt: Rostock feiert zweiten Sieg
Arminia Bielefelds Fehlstart in die neue Saison der 2. Bundesliga ist perfekt. Der Absteiger verlor auch das dritte Spiel und ist nach dem 1:2 (0:1) bei Hansa Rostock saisonübergreifend seit 14 Spielen sieglos. Für Hansa war es der zweite Sieg in der Liga und die Rehabilitation für das Erstrunden-Aus im DFB-Pokal vergangene Woche beim Viertligisten VfB Lübeck (0:1).
Kai Pröger (25.) brachte Hansa in Führung, Janni Serra (48.) glich für Bielefeld aus. In der Schlussphase traf Damian Roßbach (85.) für Rostock.
"Scheiße", sagte Bielefelds Trainer Uli Forte bei Sky, "ich habe es mir anders vorgestellt - ein kompletter Fehlstart. Wir haben besser gespielt als die vergangenen Spiele. Wenn du allerdings keine Punkte holst, dann nützt dir das Spiel nicht viel."
Wenige Minuten später scheiterte Ryan Malone nach einer Ecke mit einem Kopfball knapp. Bielefeld fand gegen defensiv gut geordnete Rostocker zunächst keine Mittel. Die Gastgeber hingegen setzten weiter Akzente und nutzten einen schweren Fehlpass von Frederik Jäkel im Aufbauspiel eiskalt aus. Pröger zog nach Vorarbeit von John Verhoek eiskalt ab.
Nach der Pause schlug die Arminia aus dem Nichts mit dem ersten sehenswert vorgetragenen Angriff durch Serra zu. Auch in der Folge war Bielefeld deutlich besser im Spiel. Die beste Möglichkeit auf die Führung hatte jedoch Hansa: Dennis Dressel scheiterte mit einem Dropkick knapp (70.). Dann schlug Roßbach zu.
Hansa Rostock - Arminia Bielefeld 2:1 (1:0): Die Aufstellungen
Rostock: Kolke - Malone, Fröde, Roßbach - Neidhart, Thill (90. John-Patrick Strauß), Rhein, Dressel - Pröger (71. Schröter), Verhoek (71. Hinterseer), Ingelsson (71. Schumacher). - Trainer: Härtel
Bielefeld: Kapino - Sidler (79. de Medina), Jäkel, Hüsing, Oczipka - Vasiliadis, Rzatkowski - Okugawa (71. Bello), Robin Hack - Klos (71. Lasme), Serra (82. Krüger). - Trainer: Forte
Hannover unter Leitl in der Liga weiter sieglos
Am 3. Spieltag unterlagen die Niedersachsen beim SC Paderborn in einer Partie mit offenem Visier trotz zweimaliger Führung mit 2:4 (1:1) und haben nur ein Pünktchen auf dem Konto.
Havard Nielsen (12.), den Leitl von Bundesliga-Absteiger Greuther Fürth an die Leine mitgebracht hatte, und Cedric Teuchert (36.) brachten die Gäste zweimal in Führung. Paderborn schlug vor 11.528 Zuschauern aber durch das Eigentor von Luka Krajnc (28.) sowie den Treffer von Marvin Pieringer (52.) zurück, Kapitän Ron Schallenberg (60.) drehte schließlich die Partie. Felix Platte (89.) erzielte den Endstand.
"Die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg. Jetzt sind wir auch mal dran zu punkten. Und zwar dreifach", hatte Leitl im Vorfeld gesagt. Seine Spieler legten entschlossen los und belohnten sich früh - unter gütiger Mithilfe von SCP-Keeper Jannik Huth und Verteidiger Jasper van der Werff, die beim Versuch der Abwehr eines Steilpasses zusammenrasselten. Nielsen musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben.
In der Folge erhöhte Paderborn allerdings massiv den Druck und verdiente sich nach mehreren Chancen den Ausgleich, Hannovers Luka Krajnc lenkte den Ball nach einem Freistoß mit der Brust ins eigene Tor.
Paderborn blieb dran, ließ sich auch vom neuerlichen Rückstand nicht verunsichern. Das Tor von 96-Keeper Ron-Robert Zieler geriet unter Dauerbeschuss, beim Paderborner 3:2 ließ der Rio-Weltmeister einen Schuss prallen, Schallenberg staubte locker ab.
SC Paderborn - Hannover 96 4:2 (1:2): Die Aufstellungen
Paderborn: Huth - Heuer, van der Werff (68. Hünemeier), Hoffmeier - Schallenberg - Justvan (79. Carls), Muslija (69. Platte), Leipertz (10. Schuster), Obermair - Conteh, Pieringer (79. Srbeny). - Trainer: Kwasniok
Hannover: Zieler - Muroya, Neumann, Krajnc, Köhn - Kunze (67. Ondoua) - Besuschkow (78. Stolze), Schaub - Nielsen - Teuchert (67. Kerk), Beier. - Trainer: Leitl
Jahn 0:0 im Bayern-Duell gegen Nürnberg
Die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic kam in einem umkämpften bayerischen Duell gegen den 1. FC Nürnberg nicht über ein 0:0 hinaus, verteidigte aber zunächst die Tabellenführung. Der ambitionierte Club versäumte es, nach dem umjubelten Derbysieg gegen Fürth nachzulegen.
Die Pläne von FCN-Trainer Robert Klauß waren früh durchkreuzt. Spielmacher Mats Möller Daehli musste angeschlagen beim Aufwärmen passen, kurz nach Beginn verletzte sich dann auch noch Tim Handwerker am Knie.
Doch der Club ließ sich vor 15.210 Zuschauern nicht beirren und bestimmte in der ersten Hälfte weitgehend das Geschehen, vergab aber gute Möglichkeiten. Der Jahn benötigte einige Zeit, kam nach gut einer halben Stunde aber auf und hatte durchaus auch seine Chancen.
Regensburg, das im Pokal zuletzt Köln überrascht hatte, blieb nach der Pause am Drücker, im Abschluss fehlte aber die Durchschlagskraft gegen gut stehende Gäste. Nürnberg konnte sich kaum noch befreien. Den wenigen Offensivaktionen fehlte das Tempo.
Jahn Regensburg - 1. FC Nürnberg 0:0: Die Aufstellungen
Regensburg: Stojanovic - Saller, Breitkreuz, Elvedi, Guwara (90.+2 Kennedy) - Gimber, Thalhammer - Shipnoski (71. Makridis), Albers, Mees (71. Yildirim) - Owusu (82. Gouras). - Trainer: Selimbegovic
Nürnberg: Mathenia - Gyamerah, Florian Hübner, Lawrence, Handwerker (7. Duah) - Geis (90.+2 Fofana) - Duman (73. Tempelmann), Nürnberger (90.+2 Castrop) - Wekesser - Wintzheimer, Daferner (73. Lohkemper). - Trainer: Klauß