2. Liga: Desolater Start kostet HSV Tabellenspitze - Rostock weiter mitten im Abstiegskampf

SID
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Der Hamburger SV ist nach 45 desolaten Minuten beim geplanten Sprung an die Zweitliga-Spitze gestrauchelt. Hansa Rostock steckt weiter mitten im Abstiegskampf. Jahn Regensburg hat derweil seine Talfahrt beendet.

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Der aufgebrachte Tim Walter diskutierte minutenlang mit Schiedsrichter Sascha Stegemann. Dabei hatte der Trainer des Hamburger SV genug Redebedarf mit seiner Mannschaft. Die eine Halbzeit lang desolaten Norddeutschen verpassten durch ein 2:4 (0:3) beim Karlsruher SC den Sprung an die Spitze. Zehn Spieltage vor dem Saisonende in der 2. Fußball-Bundesliga ist der Aufstiegsfavorit mit 48 Punkten hinter Darmstadt 98 (49) und vor dem 1. FC Heidenheim (47) Zweiter.

"Wir haben verdient verloren, weil wir in der ersten Halbzeit nicht auf der Höhe waren. Die Gegentore sind viel zu leicht gefallen, das geht so nicht. Es hat zu viel gefehlt", sagte Mittelfeldspieler Jonas Meffert.

Paul Nebel (10.), Leon Jensen (17.) und Fabian Schleusener (32.) trafen vor der Pause für den entfesselt aufspielenden KSC. Die Gäste waren mit dem Ergebnis zu diesem Zeitpunkt noch gut bedient. Beim HSV wächst damit wieder die Angst, auch im fünften Anlauf die Rückkehr ins Oberhaus zu verpassen. Die Saisontreffer 15 und 16 von Robert Glatzel (50., 80.) waren zu wenig. Francisco Montero sah zudem die Ampelkarte (87., wiederholtes Foulspiel), Schleusener machte in Überzahl alles klar (89.). Walter musste danach mit der Roten Karte den Innenraum verlassen.

Die unmittelbaren Konkurrenten hatten den Hamburgern am Samstag noch eine perfekte Vorlage geliefert. Darmstadt unterlag bei Arminia Bielefeld mit 1:3 (0:0), Heidenheim musste sich bei Fortuna Düsseldorf mit einem 1:1 (1:1) begnügen.

"In einer so langen Saison gibt es Phasen, in der man eine kleine Delle hat", sagte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht: "Wir dürfen nicht alles schlechtreden, sondern wollen mit Ruhe und Klarheit aus dieser Delle wieder rauskommen."

Mathias Honsak (54.) hatte die Lilien in Führung geschossen. Doch Manuel Prietl (72.), Benjamin Kanuric (90.+1) und Fabian Klos (90.+4) sorgten für den überraschenden Sieg der Bielefelder, bei denen Uwe Koschinat ein erfolgreiches Trainerdebüt feierte.

Heidenheim hielt die Fortuna zwar auf Distanz, verpasste aber den Sprung auf einen direkten Aufstiegsplatz. "Wir haben einen Punkt in Unterzahl geholt - damit können wir zufrieden sein", sagte Trainer Frank Schmidt: "Düsseldorf ist eine der stärksten Mannschaften zu Hause, wir haben es in Unterzahl gut wegverteidigt."

Torjäger Tim Kleindienst (20.) brachte die Süddeutschen in Führung, Emmanuel Iyoha (27.) gelang der Ausgleich. Heidenheims Denis Thomalla flog nach einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz (77.).

Schlusslicht Jahn Regensburg verbesserte sich durch ein glückliches 2:1 (1:1) bei Holstein Kiel auf den Relegationsplatz. Die Führung der Gäste durch Kaan Caliskaner (45.) glich Steven Skrzybski (45.+4) zunächst aus. Prince Osei Owusu (87.) sorgte für den Befreiungsschlag. Einen wichtigen Punkt im Tabellenkeller erkämpfte sich Hansa Rostock beim 1:1 (1:0) bei Hannover 96. Dennis Dressel (44.) brachte Rostock traumhaft in Führung, Max Besuschkow (61.) traf für Hannover.

2. Liga: Rostock weiter mitten im Abstiegskampf

Nach zuletzt fünf Niederlagen aus sechs Spielen gelang der Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner trotz Führung und guter Gelegenheiten nur ein 1:1 (1:0) bei Hannover 96. Max Besuschkow (61.) erzielte nach dem Treffer von Rostocks Dennis Dressel (44.) den Ausgleich für die Niedersachsen, die damit ihrerseits erst den vierten Punkt aus den vergangenen acht Spielen ohne Sieg holten.

Die Gastgeber hatten gleich doppelt Pech. Zweimal versagte Schiedsrichter Daniel Beier (Berlin) Treffern von Maximilian Beier die Anerkennung. Beim ersten Mal hatten der VAR und anschließend Siebert beim Betrachten der Szene ein Foul von Sebastian Ernst gegen Rostocks Verteidiger Nico Neidhart gesehen (8.). Beim zweiten Mal hatte Vorlagengeber Derrick Köhn im Abseits gestanden (66.).

Hannover war in dem abwechslungsreichen Spiel zunächst überlegen, verlor jedoch ab Mitte der ersten Halbzeit den vorübergehend Faden. Rostock, das zuvor erst ein Tor in diesem Jahr erzielt hatte, wurde dagegen immer gefährlicher. Der Führung gelang Dressel mit einem schönen Volleyschuss, nachdem er den Ball zuvor mit der Brust gestoppt hatte. Pech für den Torschützen: Er legte Besuschkow unfreiwillig den Ausgleich auf.

Der FC Hansa drängte anschließend auf den Sieg, hatte dabei gute Gelegenheiten, John Verhoek (69.) und Ryan Malone (80.) scheiterten aber am gut postierten oder reaktionsschnellen Ron-Robert Zieler im Hannoveraner Tor.

2. Liga: Regensburg beendet Talfahrt und gibt Rote Laterne ab

Das Team von Trainer Mersad Selimbegovic kam bei Holstein Kiel zu einem glücklichen 2:1 (1:1) und verbesserte sich auf den Relegationsplatz. Für den SSV war es nach zehn Spielen ohne Sieg das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Seit einem 2:1 gegen Sandhausen hatte der Jahn zuletzt nur zwei von 30 möglichen Punkten geholt.

Kaan Caliskaner brachte den SSV in der 45. Minute überraschend in Führung, Steven Skrzybski (45.+4) glich kurz vor dem Wechsel noch aus. Prince Osei Owusu sorgte in der 87. Minute für den umjubelten Siegtreffer der Regensburger.

Auch für Selimbegovic war es ein Befreiungsschlag. Vor der Partie hatte er bereits einen Rücktritt ausgeschlossen. Das sei "keine Option. Solange die Mannschaft so lebt, dann ist der Job vom Trainer in Ordnung", sagte er bei Sky.

Holstein war in der ersten Hälfte klar überlegen und hatte einige Chancen. Der Jahn kam lange Zeit überhaupt nicht zum Zug, präsentierte sich dann aber äußerst effektiv. Caliskaner verwertete gleich die erste Möglichkeit, allerdings unter gütiger Míthilfe von KSV-Keeper Robin Himmelmann.

Kiel schüttelte sich kurz und schlug noch vor der Pause zurück. Für Skrzybski war es der erste Treffer seit Oktober 2022. Nach dem Wechsel konnte Regensburg die Partie zunächst ausgeglichener gestalten, ehe der Kieler Druck wieder zunahm und Hauke Wahl für die Störche nur den Pfosten traf. Doch mitten in die Kieler Drangphase schlug der SSV zu.

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