2. Liga: HSV beendet Minikrise - St. Pauli punktet nach Gegentor aus 56 Metern

SID
Robert Glatzel
© imago images

Der Hamburger SV beendete seine Minikrise in der 2. Bundesliga, verpasste aber den Sprung an die Tabellenspitze vorbei am FC St. Pauli. Der HSV gewann sein Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth, Stadtrivale St. Pauli kam in Paderborn nicht über ein Remis hinaus.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach nur einem Sieg in den letzten vier Partien vor der Länderspielpause überzeugte der HSV mit einem 2:0 (2:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth und zog nach Punkten mit dem Stadtrivalen gleich.

Mit seinem ersten Zweitligator nach 601 Tagen brachte Jonas Meffert das Team von Trainer Tim Walter vor 55.800 Zuschauern in Führung (16.). Robert Glatzel sorgte schon vor der Pause mit seinem sechsten Saisontreffer für die Vorentscheidung (45.+4). Für die Fürther, die zuletzt 1929 in Hamburg gewannen, verschoss Branimir Hrgota einen Foulelfmeter (72.). Somit endete eine Serie von vier Spielen ohne Niederlage.

HSV-Trainer Walter, der nach "erheblicher verbaler Beleidigung" eines NADA-Dopingarztes nur auf Bewährung auf der Bank saß, musste schon früh umstellen. Erst schied Außenverteidiger Ignace Van Der Brempt verletzt aus (10.), wenig später folgte Ludovit Reis (15.). Dennoch gelang die frühe Führung, als Meffert nach einer Flanke von Laszlo Benes im Anschluss an eine kurz ausgeführte Ecke den Ball ins Tor köpfte. Es war der erste Zweitligatreffer des Mittelfeldspielers seit dem 27. Februar 2022 beim 2:3 gegen Werder Bremen.

Es dauerte bis kurz vor der Pause, ehe Fürth zur ersten hochkarätigen Torchance kam. Nach einem Kopfball von Dickson Abiama rettete Guilherme Ramos in höchster Not (41.). Kurz zuvor hatte der HSV Glück, dass Bakery Jatta nach hartem Einsteigen gegen Simon Asta trotz Videobeweis nur die Gelbe Karte sah. In der extrem langen Nachspielzeit erhöhte Glatzel nach Querpass des eingewechselten Immanuel Pherai auf 2:0.

In der zweiten Hälfte verstärkten die Gäste ihre Offensivbemühungen. Doch der HSV verteidigte diszipliniert und setzte auf Konter. Die beste Chance zum 3:0 ließ Jean-Luc Dompe aus (68.). So wurde es nach dem Foul von Ramos an Dennis Srbeny noch einmal kurz spannend - doch HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes parierte den Strafstoß.

St. Pauli: Remis nach Gegentreffer aus 56 Metern

Trotz eines traumhaften Gegentors aus 56 Metern behauptete der FC St. Pauli die Tabellenführung. Für das Team von Trainer Fabian Hürzeler reichte es am Samstag beim SC Paderborn nach einer wilden Schlussphase zu einem 2:2 (0:1).

Florent Muslija (9.) hatte die Ostwestfalen mit einem atemberaubenden Fernschuss in Führung gebracht, Johannes Eggestein (48.) und Jackson Irvine (78.) drehten im zweiten Durchgang zunächst die Partie, bevor Filip Bilbija (82.) ausglich.

Damit bleiben die Hamburger auch nach dem zehnten Spieltag ungeschlagen, auch wenn ihre Serie von zuletzt vier Siegen riss. Paderborn ist seit nunmehr fünf Partien unbesiegt und weilt weiterhin im Dunstkreis der Aufstiegsränge.

In einer ansonsten wenig aufregenden ersten Hälfte schockte Muslija die Hamburger schnell mit seinem spektakulären Treffer. Nach Fehlpass von St. Paulis Elias Saad in der Vorwärtsbewegung zog Muslija knapp hinter der Mittellinie aus der eigenen Hälfte ab und überraschte Schlussmann Nikola Vasilj, der zu weit vor seinem Tor stand - erstmals in der laufenden Spielzeit lag St. Pauli zurück.

Im zweiten Durchgang kamen die Gäste wie verwandelt aus der Kabine. Eggestein (47.) hatte unmittelbar nach Wiederanpfiff die große Ausgleichschance, jagte den Ball aus fünf Metern jedoch völlig frei über das Tor, nur rund eine Minute später köpfte er eine Flanke von Marcel Hartel ein.

In der Schlussphase bewahrte Vasilj sein Team mit einer starken Parade gegen Bilbija (70.) vor dem erneuten Rückstand, ehe Irvine acht Minuten später einen Abpraller ins Tor schob - dann schlug Bilbija zu.

Wehen gewinnt Aufsteigerduell in Osnabrück

Der SV Wehen Wiesbaden gewann das Aufsteigerduell beim VfL Osnabrück und landete damit nach fünf Spielen ohne Sieg einen Befreiungsschlag. Am zehnten Spieltag setzte sich Wehen an der Bremer Brücke mit 2:0 (1:0) durch und kletterte vorerst auf Tabellenplatz zwölf. Osnabrück bleibt Vorletzter - nur der Niedersachsen-Rivale Braunschweig liegt noch dahinter.

Vor 14.491 Zuschauern trafen Hyun-Ju Lee (9.) sowie Robin Heußer (70.) mit einem tollen Freistoß für die Gäste und beendeten damit den jüngsten Aufwärtstrend des VfL. Osnabrück hatte zuvor den HSV 2:1 besiegt und gegen Kaiserslautern sowie Düsseldorf jeweils einen Punkt geholt.

Wehen, das zuletzt zwar nur zwei Punkte aus fünf Spielen, vor der Länderspielpause aber ein 1:1 gegen den HSV geholt hatte, erwischte einen Start nach Maß. Nach einem schweren Fehler im Osnabrücker Spielaufbau legte Thijmen Goppel für Lee vor, die Bayern-Leihgabe verwandelte mühelos zur Führung.

Auf dem nach Dauerregen tiefen Platz hatte der SVWW bis zur Pause mehr vom Spiel, Osnabrück bot außer Kampf nicht viel an. Nach dem Wechsel versuchte es der VfL mit mehr Vehemenz, Florian Stritzel im Wehener Tor reagierte aber mehrmals glänzend. Mit seinem Traum-Freistoß ins Toreck sorgte Heußer für klarere Verhältnisse.

Artikel und Videos zum Thema