"Darauf lässt sich aufbauen. Die Jungs haben viel angenommen, früh gepresst und viele Ballgewinne gehabt", sagte Baumgart bei Sky: "Die Jungs sind an Grenzen gegangen. Wir haben genug Möglichkeiten gehabt, um vorher das Ding zu machen. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, wir waren aus meiner Sicht nicht besser als Elversberg."
Ransford-Yeboah Königsdörffer (53.) sorgte im fast ausverkauften Volksparkstadion mit seinem umjubelten Treffer dafür, dass der HSV bis auf einen Punkt an Holstein Kiel auf dem direkten Aufstiegsrang heranrückte. Die Kieler hatten am Freitag im wilden Spitzenspiel gegen den HSV-Stadtrivalen FC St. Pauli, der souverän von der Tabellenspitze grüßt, mit 3:4 verloren.
Die Merchandise-Abteilung des HSV hatte unter der Woche offenbar mit Hochdruck gearbeitet - Baumgart präsentierte seine obligatorische Schiebermütze nur fünf Tage nach seiner Verpflichtung bereits im Vereinsdesign. Er habe durchaus "Lampenfieber", hatte Baumgart vor dem Debüt bei seinem Lieblingsverein gestanden - seine Mannschaft aber ließ zunächst keine Nervosität erkennen.
Die 54.190 Fans, die nach inzwischen fünf erfolglosen Anläufen nach dem Wiederaufstieg lechzen, sahen zu Beginn einen dominanten HSV. Baumgart tigerte an der Seitenlinie entlang, schenkte der Coachingzone nur wenig Beachtung und peitschte sein Team gewohnt lautstark nach vorne.
Ein Tor aber gelang trotz früher Chancen für Königsdörffer, Immanuel Pherai (beide 5.) und Robert Glatzel (7.) in der ersten Halbzeit nicht - auch weil die Hamburger mit laufender Spieldauer fahriger agierten. Der Elversberger Paul Wanner sorgte in der 41. Minute sogar fast für eine kalte Dusche, verzog aber freistehend um Zentimeter.
Baumgart, beim 1. FC Köln bis zu seiner Entlassung im Dezember für seine Motivationskünste verehrt, traf in der Halbzeit aber offenbar den richtigen Ton. Der zuletzt formschwache Königsdörffer donnerte den Ball nach Glatzel-Vorlage sehenswert unters Tordach. Wenig später hätte der Stürmer für den nun klar besseren HSV nachlegen müssen, zielte aber zu hoch (60.).
Greuther Fürth gewinnt Frankenderby gegen 1. FC Nürnberg
Doppelpacker Armindo Sieb hat der SpVgg Greuther Fürth im 272. Frankenderby gegen den 1. FC Nürnberg einen verdienten 2:1 (1:1)-Sieg beschert. Der 21 Jahre alte Angreifer traf in der 27. und 56. Minute für das klar überlegene Kleeblatt, das zuvor dreimal in Serie verloren hatte.
Fürth, das nun wieder Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen hat, profitierte nach der Führung des Clubs durch Sebastian Andersson (8.) von einem Platzverweis. Nürnbergs Jens Castrop sah die Gelb-Rote Karte (34., wiederholtes Foulspiel).
Andersson hatte eher überraschend nach einer Flanke von Benjamin Goller die Führung der Gäste erzielt. In der Folge stand zunehmend Schlussmann Carl Klaus im Blickpunkt. Der Club, der zuletzt dreimal nacheinander unentschieden gespielt hatte, blieb aber durch Konter gefährlich. Jungstar Can Uzun hätte früh auf 2:0 stellen können, traf aber nur den Pfosten (25.). Prompt glich Sieb 90 Sekunden später aus.
Castrop, der bereits in der 12. Minute Gelb gesehen hatte, schwächte seine Mannschaft kurz darauf mit einem harmlosen, aber "taktischen" Foul an Julian Green. Die Überlegenheit des Kleeblatt nahm danach zwangsläufig zu, der Club stand massiv unter Druck, konnte sich kaum befreien, der zweite Treffer von Sieb war nur eine Frage der Zeit. Danach konnte sich Fürth allenfalls vorwerfen, nicht noch mehr Treffer erzielt zu haben.
Fortuna Düsseldorf schlägt Hansa Rostock
Fortuna Düsseldorf hat sich durch den ersten Liga-Sieg im Jahr 2024 im Aufstiegskampf zurückgemeldet. Das Team von Trainer Daniel Thioune setzte sich dank eines Doppelschlags in der ersten Halbzeit mit 2:0 (2:0) gegen Hansa Rostock durch und festigte mit nun 36 Zählern den siebten Tabellenplatz. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt fünf Punkte.
Felix Klaus (16.) und Ao Tanaka (18.) sorgten mit ihren Treffern innerhalb von drei Minuten für den ersten Liga-Sieg der Fortuna seit Mitte Dezember. Die Rostocker hingegen warten seit vier Spielen auf einen Dreier und bleiben auf Abstiegsplatz 17 stecken. Am kommenden Samstag (13.00 Uhr/Sky) steht das wegweisende Duell gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern an.
Die Gäste waren mutig ins Spiel gestartet, doch die Fortuna zeigte sich eiskalt. Klaus traf sehenswert per Volley, Tanaka legte per Distanzschuss nach. Rostock reagierte unbeeindruckt, haderte aber mit der eigenen Chancenverwertung. Nach der Pause blieb die Partie ausgeglichen, Düsseldorf verwaltete den Vorsprung glanzlos.