2. Bundesliga: Hannover 96 erobert die Tabellenspitze - Klatsche für Greuther Fürth

SID
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Sechstes Spiel, sechster Sieg: Hannover 96 hat dank seiner Heimstärke die Tabellenführung in der 2. Bundesliga erobert.

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Der KSC ging zunächst durch Marcel Franke (45.) in Führung. Doch Jessic Ngankam (66.) und Marcel Halstenberg (89., Foulelfmeter nach Videobeweis) drehten mit ihren Toren die Begegnung. Für den Pokal-Achtelfinalisten Karlsruhe war es die erste Auswärtsniederlage der Saison.

"Es war ein wahnsinniges Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, was wir draufhaben, und haben verdient gewonnen", sagte Halstenberg.

Es entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche Begegnung. Fabian Kunze (11.) vergab per Kopf die frühe Führung der Gastgeber, auf der anderen Seite scheiterte Marvin Wanitzek (21.) an 96-Schlussmann Ron-Robert Zieler.

Hannover war danach die aktivere Mannschaft und hatte die nächste große Möglichkeit. Havard Nielsen (24.) fand aus kurzer Distanz aber seinen Meister in KSC-Torhüter Max Weiß. Kurz vor der Halbzeit hatten die Gäste eine kleine Druckphase und belohnten sich. Der Ex-Hannoveraner Franke köpfte eine Ecke von Wanitzek ein.

Die Niedersachsen drängten nach der Pause auf den Ausgleich. Ex-Nationalspieler Halstenberg (56.) hatte aber mit einem Freistoß an die Latte Pech. Dann hämmerte der eingewechselte Ngankam den Ball nach einem schönen Solo aus spitzem Winkel unter die Latte. Halstenberg blieb dann kurz vor dem Ende beim Elfmeter cool.

KSC-Coach Christian Eichner beschwerte sich nach dem Abpfiff vehement bei Schiedsrichter Richard Hempel über eine zu kurze Nachspielzeit und sah die Rote Karte. "Ich habe ihn nicht beleidigt. Für die Jungs ist es brutal. Das tut sehr weh", sagte Eichner bei Sky.

Klatsche für Greuther Fürth

Die SpVgg Greuther Fürth ist zurück im Negativsprudel. Gegen Darmstadt 98 kassierte ein völlig verunsichertes Team von Interimstrainer Leo Haas ein bitteres 1:5 (0:3). Nach dem so wichtigen 4:3-Sieg bei Schalke 04 in der Vorwoche ist jegliche Aufbruchsstimmung wieder verflogen. Schon am Dienstag waren die Franken bei Jahn Regensburg (0:1) aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

Insgesamt hat das Kleeblatt nur eines der vergangenen acht Pflichtspiele gewonnen. Darmstadts Philipp Förster (30.), Fynn-Luca Lakenmacher (40.), Isac Lidberg (45.+3), Killian Corredor (51.) und Sergio Lopez (77.) besiegelten die nächste deftige Fürther Pleite mit ihren Toren. Branimir Hrgotas (90.) traf für Fürth.

Bereits Ende Oktober hatten nach dem Debakel im Frankenderby gegen den 1. FC Nürnberg (0:4) Trainer Alexander Zorniger und Manager Rachid Azzouzi gehen müssen. U23-Coach Haas übernahm, er soll zunächst bis zur Winterpause im Amt sein.

Darmstadt bestätigte derweil seinen Aufwärtstrend, die Hessen sind seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen. Fürth und Darmstadt (je 13 Punkte) liegen trotz des drastischen Ergebnisses gleichauf im Tabellenmittelfeld.

In Fürth begannen die Teams mit viel Schwung, doch Darmstadt wurde etwas zwingender und schlug Kapital aus Fürther Abwehrfehlern. Förster nutzte einen gegnerischen Patzer zur Führung, als Sacha Banse im Strafraum Marco Meyerhöfer anköpfte. Vor der Pause veredelte Lakenmacher einen Darmstädter Konter aus der Drehung. In der Nachspielzeit fand Förster den freien Lidberg, der eiskalt vollstreckte.

Auch nach der Halbzeit drückten die Darmstädter und bestraften die Nachlässigkeiten der Gastgeber erbarmungslos. Niemand fühlte sich für den flink andribbelnden Corredor zuständig, dieser ließ Meyerhöfer aussteigen und traf aus rund 20 Metern. Von Fürth kam kaum noch etwas. In der Schlussphase erhöhte Lopez per Lupfer. Als Fürths Hrgota kurz vor Ende traf, war es schon zu spät.

Jahn Regensburg weiter im Aufwind

Jahn Regensburg hat im ersten Ligaspiel nach der Entlassung von Trainer Joe Enochs seinen zweiten Saisonsieg gefeiert und den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze verkürzt. Unter dem vorherigen Co-Trainer Andreas Patz besiegten die Bayern die SV Elversberg mit 1:0 (1:0), Noah Ganaus erzielte nach einem Konter das Tor des Tages (16.). Sekunden vor Schlusspfiff sah Regensburgs Dejan Galjen wegen groben Foulspiels die Rote Karte (90.+4).

Der Jahn, der am Dienstag beim Patz-Debüt im DFB-Pokal den Zweitligarivalen Greuther Fürth 1:0 bezwingen konnte, hat nun sieben Punkte auf dem Konto und damit nur noch zwei weniger als der nächste Gegner: Am 10. November geht es zum taumelnden Traditionsklub Schalke 04. Elversberg (16 Punkte) verpasste es trotz deutlichen Feldvorteilen, sich in der erweiterten Spitzengruppe festzusetzen.

Im Vergleich zum 3:8 in der Vorwoche beim 1. FC Nürnberg, in dessen Folge Enochs gehen musste, nahm Patz zwei Wechsel in der Startelf vor. Unter anderem brachte er Ganaus - das machte sich bezahlt, denn der 23-Jährige vollendete bei Regensburgs erstem gefährlichen Angriff aus kurzer Distanz zur Führung.

Insgesamt aber bestimmten die Gäste aus dem Saarland das Geschehen, allein bis zum Seitenwechsel hatte Elversberg 74 Prozent Ballbesitz. Mit der Führung im Rücken verstärkte Regensburg, das bis zu diesem Spiel in der Liga lediglich vier Tore erzielte hatte, seinen Fokus auf die Defensive weiter. Elversberg rannte an, Tom Zimmerschmied (70., 72.) scheiterte in kurzer Folge am aufmerksamen Jahn-Torhüter Felix Gebhardt.