Nach drei Tagen spricht in Augusta absolut alles für Rory McIlroy. Und alles gegen Tiger Woods. McIlroy brachte am Moving-Day eine grundsolide 70er-Runde ins Clubhaus und verbesserte damit seinen Gesamtscore auf zwölf unter Par.
McIlroy geht mit vier Schlägen Vorsprung auf eine vier Mann starke Verfolgergruppe in die Finalrunde.
Der Australier Jason Day startete einen Tag nach seiner grandiosen 64 mit drei Birdies innerhalb der ersten fünf Löcher famos in die dritte Runde und übernahm kurzzeitig sogar die Führung, aber am Ende musste sich der 23-Jährige mit einer 72 zufrieden geben.
Cabrera taucht aus dem Nichts auf
Es sieht nicht danach aus, als ob Day als erster Australier ins Grüne Jackett schlüpfen wird. Gleichauf mit Day auf Rang zwei liegen der Südkoreaner K.J. Choi (71er-Runde), der Südafrikaner Charl Schwartzel (68) und der Argentinier Angel Cabrera (67).
Cabrera, der Masters-Champion von 2009, tauchte quasi aus dem Nichts ganz vorne auf dem Leaderboard auf und geht am Sonntag an der Seite von McIlroy auf die letzten 18 Löcher.
Cabrera ist es noch am ehesten zuzutrauen, dass er McIlroy in Gefahr bringt, aber wer McIlroy an den ersten drei Tagen gesehen hat, der kann nicht glauben, dass er seinen Vorsprung noch hergibt.
Es war ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis der 21-Jährige sein erstes Major gewinnt. Ein paar Mal war er schon knapp dran, jetzt ist es wohl soweit. "Ich bin in einer großartigen Position", sagte McIlroy.
Selbst einen ganz kurzen Rückschlag mit zwei Bogeys an der 5 und 10 steckte McIlroy locker weg und konterte mit Birdies an der 13, 15 und 17. Sein Monster-Birdie-Putt an der 17 war dabei absolute Extraklasse.
Woods locht absolut nichts
Solche Putts hätte sicher auch Tiger Woods gerne gelocht, aber einen Tag nach seiner starken 66 erlebte der 35-Jährige auf den Grüns eine Albtraum-Runde. Woods spielte gut, aber er lochte absolut nichts.
Unzählige verschobene Putts führten dazu, dass Woods mit einer enttäuschenden 74 ins Clubhaus kam und bei fünf unter Par auf dem geteilten neunten Rang liegt. Sieben Schläge auf McIlroy aufzuholen, es scheint unmöglich.
"Ich habe den Ball den ganzen Tag gut getroffen, das war nicht das Problem. Ich habe einfach überhaupt keine Putts gelocht. Ich habe so viele Putts gemacht, die so aussahen, als ob sie fallen, aber sie sind nicht reingegangen. Ich muss in der Finalrunde eine gute Front Nine spielen und schauen, was passiert", so ein frustrierter Woods.
Aber nicht nur Woods haderte mit seinem Putter. Titelverteidiger Phil Mickelson hat nach einer 71 bei drei unter Par sogar neun Schläge Rückstand auf die Spitze. Enttäuschend.
Alex Cejka notierte eine 75 und liegt bei einem Gesamtscore von zwei über Par auf dem geteilten 42. Rang. Der Weltranglistenerste Martin Kaymer scheiterte bei seinem vierten Masters-Auftritt bekanntlich zum vierten Mal am Cut. Dank McIlroy sieht es aber ganz danach aus, dass Kaymer die Nummer eins bleiben wird.