SPOX-Tipp:
Nur einmal in der jüngeren Vergangenheit galten die Europäer im Vorfeld eines Ryder Cups als Favoriten - und verloren 2008 prompt mit 16 ½ zu 11 ½.
An den drei Tagen eines Ryder Cups kommt es weder auf Weltranglistenposition noch Leistungsschwankungen an, sondern alleine die Tagesform entscheidet und die kann auch ein noch so glänzend besetztes Team Europe nicht pachten. Das Momentum wird entscheiden: Wie 2012, als Ian Poulter am späten Nachmittag mit einer unfassbaren Einzelleistung den totgesagten Europäern wieder Leben einhauchte und Olazabal den Geist von Seve Ballesteros beschwörte.
Die Amerikaner sind ausgerechnet dank der Katastrophe von Medinah als Team gewachsen. Plötzlich entwickelt sich im US-Team etwas, was die Europäer jahrelang voraus hatten. Die Niederlage hat das Team zusammengeschweißt und eingespielte Paarungen a la Mickelson/Bradley oder Simpson/Watson geben die nötige Sicherheit im Teamwettbewerb.
Setup des Platzes entscheidend
Spätestens seit Medinah sind Fourballs oder Foursomes keine europäische Garantie mehr, die Singles umgekehrt jedoch nicht länger ein amerikanisches Metier. Die Entscheidung wird wie immer auf den Grüns fallen.
Trotz aller Unwägbarkeiten spricht 2014 einiges gegen einen erneuten Überraschungserfolg. Zu stark scheint das europäische Team vor allem in der Spitze besetzt, zu viele Fragezeichen tummeln sich selbst bei den Wildcards auf amerikanischer Seite.
Paul McGinley hat sich zu akribisch auf dieses Event vorbereitet, um sich vom Understatement der amerikanischen Presse fehlleiten zu lassen. Er weiß, wie er seine Spieler notfalls auch bei der Ehre packen kann und wird das Setup des Platzes genau ihren Wünschen anpassen.
Poulter macht´s
So "amerikanisch" der Platz auch sein mag, macht die europäische Abteilung an den entscheidenden Drivelandezonen das Fairway ein wenig enger und die Roughs ein wenig dichter, bekommen gerade die Herren Watson oder Mickelson Probleme.
Team USA wird sich auch dank Tom Watson zusammenraufen und den Europäern einen härteren Kampf bieten, als viele erwarten. Doch in den entscheidenden Momenten hat Europa die richtigen Führungsspieler - und notfalls einen Ian Poulter, der das Momentum im Alleingang dreht.
Der SPOX-Tipp: Europa wird sich dank emotionaler Leader wie Poulter oder Garcia bereits in den Teamwettbewerben so pushen, dass es in den Sonntag mit einem leichten Vorsprung gehen wird. In den Einzeln wird die Nervenstärke entscheiden, welche neben der größeren spielerischen Klasse klar bei den Europäern liegt. 15 ½ -12 ½ - Europa holt den Titel-Hattrick und Poulter macht sich mit dem Siegputt Mitte des Schlusstages endgültig unsterblich.
Die Golf-Weltrangliste