Der doppelte Poulter

Florian Regelmann
25. September 201423:51
Die US-Amerikaner brennen auf Revanche in Gleneaglesgetty
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Am Freitag beginnt in Gleneagles die 40. Auflage des Ryder Cups. Nach dem Wunder von Medinah arbeitet Team Europa um Rory McIlroy und Ian Poulter am Hattrick und geht gegen die USA erstmals seit langem als klarer Favorit ins Rennen. SPOX wirft gemeinsam mit US-Open-Champion Martin Kaymer einen Blick auf beide Teams und wagt eine erste Prognose.

Team Europe

Captain: Paul McGinley (Irland, 47 Jahre)

Paul McGinleygettyThe Belfry, 2002: Es ist die Szene dieses Ryder Cups. Paul McGinley locht den entscheidenden Putt zum europäischen Sieg und springt anschließend in voller Montur und Irland-Fahne ins Wasser.

Eine Szene, die zeigt, wie viel dem Iren dieser Wettbewerb bedeutet. Von 2002 bis 2006 vertrat der 47-Jährige Europa als Spieler, die letzten beiden Auflagen begleitete er als Vice Captain. Verloren hat McGinley nie - es gibt schlechtere Omen für Team Europe.

McGinley hat sich in den letzten beiden Jahren voll auf sein Kapitäns-Amt konzentriert. Zu den Spielern pflegt er unheimlich engen Kontakt, ist mit Poulter, Garcia und McDowell sogar eng befreundet.

Mit Martin Kaymer feierte er noch am Abend nach der Players Championship in einer Bar. Sein Motto für diesen Ryder Cup erscheint im Interview mit der "Golftime" durchaus konservativ: "If it ain´t broken, don´t fix it". Oder anders gesagt: "Never change a winning team".

Martin Kaymers Fazit: "Paul hat unser vollstes Vertrauen. Nach meinem Sieg bei der Players Championship im Mai hat er mich gefragt, ob wir nicht in eine Bar gehen wollen, um den Tag Revue passieren zu lassen. Dort habe ich ein richtig gutes Gespräch mit ihm geführt und spätestens dann gewusst: Er wird ein sehr guter Kapitän für Europa sein."

Vice Captains: Sam Torrance (Schottland), Des Smyth (Irland), Padraig Harrington (Irland), Miguel Angel Jimenez (Spanien), Jose Maria Olazabal (Spanien)

1. Rory McIlroy (25 Jahre, Nordirland)

OWGR: 1

Ryder-Cup-Bilanz: 4-3-0 (Won-Lost-Halved)

Rory McIlroygettyZwei Majortitel, der Triumph beim WGC Bridgestone Invitational und ein dritter Platz im FedEx-Cup: Rory McIlroy ist aktuell der beste Spieler dieses Planeten. Spielt der "Celtic Tiger" sein Potenzial auch nur annähernd aus, haben derzeit alle anderen das Nachsehen. Auch in Gleneagles deutet nichts darauf hin, dass sich dies allzu schnell ändern sollte.

Selbst das Argument mancher Kritiker, McIlroys Spielstil passe nicht zu den regen- und windanfälligen Linkscourses, dürfte spätestens seit dem Sieg bei der British Open zerstreut worden sein. Keine Frage: Die Nummer Eins der Welt ist DER Baustein in McGinleys Planungen und wird daher auch höchstwahrscheinlich zum Maximum an Einsätzen kommen. Gemeinsam mit Buddy und Landsmann Graeme McDowell wird Team Europe wieder eine nordirische Punktegarantie an den ersten beiden Tagen haben.

Kaymer: "Rory hat ebenso wie ich erst mit Verspätung gelernt, was zum Ryder Cup alles dazu gehört. Momentan der konstanteste Spieler der Welt. Einer, der jedem Gegner Respekt einflößt. Wir verstehen uns sehr gut!"

2. Sergio Garcia (34 Jahre, Spanien)

OWGR: 3

Ryder-Cup-Bilanz: 16-8-4

Sergio GarciagettyUnfassbare 18 Punkte aus 28 Begegnungen hat Sergio Garcia in seiner langen Ryder-Cup-Karriere für seine Farben eingefahren und steht damit wie kaum ein anderer für die europäische Dominanz der letzten Jahre. Nach einer starken Saison, in der er einmal mehr nur denkbar knapp am lang ersehnten Majortitel vorbeischrammte und auch beim Bridgestone Invitational nur ein außerirdischer McIlroy besser war, wird die aktuelle Nummer drei der Welt einmal mehr zu den Eckpfeilern des Gastgebers gehören.

Dabei ist "El Nino" vor allem im Ryder Cup nochmals eine Leistungssteigerung zuzutrauen. Bedingt durch sein spanisches Temperament vermag Garcia sich wie kaum ein anderer in engen Partien zu pushen und so das Momentum an sich zu reißen. Wenn in Gleneagles wieder die berühmten "Europe Europe"-Sprechchöre über die Anlage hallen, könnte dies durchaus an seinen sensationellen Eisenschlägen oder mittlerweile stark verbesserten Putts liegen.

Kaymer: "Sehr emotionaler Typ, der schon Vizekapitän in Wales war, als er die 30 noch nicht erreicht hatte. Ich denke, das sagt alles über seine Einstellung zum Ryder Cup!"

3. Henrik Stenson (38 Jahre, Schweden)

OWGR: 4

Ryder-Cup-Bilanz: 2-3-2

Henrik StensongettyZwei Turniersiege auf der PGA Tour und das historische Double aus FedEx-Cup und Race to Dubai - 2013 war das Jahr des Henrik Stenson. Und genau darin liegt aus europäischer Sicht das Problem: In der Form des vergangenen Herbstes hätte der nicht immer in sich ruhende Schwede alle fünf Matches wohl im Alleingang gewonnen.

2014 sieht die Sache jedoch anders aus: Lediglich drei Top-Ten-Platzierungen stehen für den Weltranglistenvierten auf der PGA Tour in diesem Jahr zu Buche. Doch Stenson hat in jüngster Vergangenheit wiederholt bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Nach wie vor ist er einer der fünf besten Spieler der Welt und nicht zuletzt bei den US Open und vor allem der PGA Championship zeigte er, dass man einen wie ihn nie abschreiben sollte.

Auch wenn Stenson nicht mehr alle überragt wie im letzten Jahr, im Bestball ist er eine Waffe und auch für den klassischen Vierer würde ihn sich wohl jeder Captain dieser Welt wünschen.

Kaymer: "Henrik wirkt auf dem Platz oft eiskalt, ist aber einer der witzigsten Spieler auf der Tour mit einem sehr feinen Humor!"

4. Justin Rose (34 Jahre, England)

OWGR: 6

Ryder-Cup-Bilanz: 6-3-0

Justin RosegettyEs ist dieser eine Putt an der 17. Spielbahn des Medinah Country Club, der Justin Rose für immer mit der Ryder-Cup-Historie verbinden wird. In einem unfassbaren Schlagabtausch drehte der Engländer auf den letzten beiden Bahnen ein verloren geglaubtes Match und ebnete den Weg zum europäischen Wunder. Ebenso wie 2012 wird auch bei der erneuten Titelverteidigung viel Verantwortung auf den 34-Jährigen zukommen.

Da trifft es sich gut, dass sich der Engländer mit einem starken vierten Rang bei der Tour Championship nach einer starken Saison mit acht Top-Ten-Platzierungen inklusive einem Sieg bei der Quicken Loans National wieder in den Fokus gespielt hat. Gemeinsam mit Kumpel Ian Poulter dürfte Rose wohl eine der wenigen gesetzten Paarungen in Paul McGinleys Planspielen sein und so mindestens auf vier Einsätze kommen. Kommen die beiden Buddies Rose und Poulter erstmal ins Rollen, dürfen sich die Amerikaner warm anziehen!

Kaymer: "Mein Partner bei meinem einzigen Viererauftritt in Medinah. Ich habe da immer noch was gut zu machen. Hoffentlich habe ich dieses Jahr die Gelegenheit dazu. Ein feiner Kerl mit klarem Kopf der in wichtigen Situationen zu Großem fähig ist!"

5. Martin Kaymer (Deutschland, 29 Jahre)

OWGR: 12

Ryder-Cup-Bilanz: 3-2-1

Martin KaymergettyAnders als 2012 tritt Martin Kaymer in diesem Jahr nicht als großes Sorgenkind des europäischen Teams beim Unternehmen Titelhattrick an. Der Mettmanner hat mit den Siegen bei der Players und dem Durchmarsch bei der US Open die Rückkehr an die Weltspitze geschafft und dürfte nicht erst wegen seiner ausgewiesenen Matchplay-Stärke zu den Leistungsträgern von McGinley zählen.

Sorgen um Kaymers Form sollten dabei trotz der schwächeren zweiten Saisonhälfte nicht aufkommen. Ein geteilter siebter Rang bei der Deutsche Bank Championship und die Teilnahme am letzten Flight bei der BMW Championship deuten seine Form an. Die kleineren Leistungseinbrüche sind wohl, wie Kaymer selbst sagt, auf die Erschöpfungen der harten letzten Wochen zurückzuführen.

Spätestens seit seinem Siegputt in Medinah weiß die Golfwelt, dass auf Kaymers Nervenstärke Verlass ist. Gut möglich, dass er daher auch in dieser Ausgabe eine Art Lebensversicherung in den letzten Flights des Sonntags abgeben wird. Die Anzahl seiner Einsätze wird wohl stark damit zusammenhängen, wen McGinley Kaymer an die Seite stellen wird. Lee Westwood und Ian Poulter oder Justin Rose waren dies in der Vergangenheit, auch ein Duo mit dem emotionalen Sergio Garcia hätte durchaus seinen Reiz.

6. Graeme McDowell (35 Jahre, Nordirland)

OWGR: 18

Ryder-Cup-Bilanz: 4-5-2

Graeme McDowellgettyUnspektakulär war die Saison von Graeme McDowell, mit acht Top-Ten-Platzierungen jedoch alles andere als schlecht. G-Mac reist als frischgebackener Vater zum Ryder Cup und wird dort wieder einmal eine tragende Rolle übernehmen. Schließlich ist er die perfekte Ergänzung für Rory McIlroy in den Teamwettbewerben.

Selbst wenn die letzte Ausgabe in Medinah nicht zu McDowells Sternstunden zählt, mit einem nervenstarken Zwei-Meter-Putt zum Sieg an Tag 1 und seiner epischen Performance im Do-or-die-Match gegen Hunter Mahan 2010 hat der Nordire mehrfach bewiesen, dass man auf ihn zählen kann. Ähnlich wie bei Kaymer könnte auch für ihn eine Schlüsselrolle am Sonntag in Frage kommen. Bei den Teamwettbewerben dürften gemeinsam mit McIlroy mindestens drei Einsätze drin sein. McGinley wird sich auch 2014 voll auf die nordirische Bank verlassen können.

Kaymer: "Graeme ist jemand, der unter Druck liefern kann. Er hat die US Open gewonnen und in Wales den entscheidenden Punkt geholt, als alle auf sein Spiel geschaut haben."

7. Victor Dubuisson (24 Jahre, Frankreich)

OWGR: 23

Ryder-Cup-Bilanz: Rookie

Victor DubuissongettyNach Thomas Levet 2004 vertritt mit Victor Dubuisson wieder ein Franzose die europäische Flagge. Ein Fakt, der vor allem den Veranstaltern der Ryder-Cup-Ausgabe 2018 in Paris die Freudentränen ins Gesicht zaubern müsste. Noch dazu, weil sich Dubuisson trotz seiner Premiere beim Ryder-Cup durchaus berechtigte Chancen auf den ein oder anderen Einsatz machen darf.

Auch wenn der junge Franzose erst seit seinem Sensationserfolg bei der Turkish Airlines Open auf der Golflandkarte erschienen ist, so hat er 2014 mit Top-Ten-Platzierungen bei den vergangenen beiden Majors doch recht fix den Anschluss an die Weltspitze hergestellt. Obendrein weiß man spätestens seit seinem zweiten Rang bei der WGC-Accenture-Matchplay-Championship um die ausgewiesenen Stärken Dubuissons im Duell Mann-gegen-Mann.

Zwar gilt der Franzose als schwieriger Charakter, McGinley scheint das gegenüber dem Magazin "Golftime" aber nicht abzuschrecken: "Ich glaube inzwischen ganz gut zu wissen, wie Victor, wie sein Spiel funktioniert und mit wem ich ihn zusammenspielen lassen könnte."

Kaymer: "Ein sehr guter Lochspieler und netter Kerl. Für viele immer noch unter dem Radar, aber gerade sein kurzes Spiel ist phänomenal. "

8. Jamie Donaldson (38 Jahre, Wales)

OWGR: 28

Ryder-Cup-Bilanz: Rookie

Jamie DonaldsongettyLange musste Jamie Donaldson um seinen Platz im Ryder-Cup-Team kämpfen, ehe er mit dem Sieg beim D+D REAI Czech Masters die letzten Zweifel aus dem Weg räumte. Auch abgesehen davon spielte der Waliser eine überragende Saison auf der European Tour, erreichte vier Mal die Top-5, und bewies auch durch einen 14. Rang beim Masters im April, dass er in der absoluten Weltelite angekommen ist.

Für den aktuell Dritten im Race to Dubai kommt das Ryder-Cup-Debüt im Alter von 38-Jahren verhältnismäßig spät. Auf internationalem Topniveau kann der Waliser nicht auf große Erfahrungswerte zählen. Genau das könnte Donaldson zum Verhängnis werden. Ein Einsatz des Walisers in den ersten beiden Tagen liegt nicht unbedingt auf der Hand. Gut möglich, dass McGinley ihm beim Bestball die Gelegenheit gibt, sich zu akklimatisieren, damit der Waliser am entscheidenden Sonntag befreit aufspielen kann.

Kaymer: "War schon in der Jugend sehr gut und hat relativ spät angefangen auf der Tour zu gewinnen. In den letzten beiden Jahren ist er aber einer der konstantesten und besten Spieler der European Tour. Er wird dem Team helfen!"

9. Thomas Björn (43 Jahre, Dänemark)

OWGR: 30

Ryder-Cup-Bilanz: 3-2-1

Thomas BjörngettyDrei Mal war Thomas Björn in den vergangenen Ausgaben bereits Vice Captain, nun hat es der knorrige Däne nach zwölf Jahren Auszeit im stolzen Alter von 43 Jahren doch nochmals ins Team Europe geschafft. Dabei wird dem European-Tour-Veteranen nicht zuletzt seine immense Erfahrung zu Gute kommen.

Nach einem starken Saisonauftakt mit einem geteilten achten Rang beim Masters und einem starken dritten Rang in Wentworth spricht die Formkurve zuletzt allerdings deutlich gegen Björn. Gut möglich, dass er in den ersten beiden Tagen aufgrund der zahlreichen formstarken Leistungsträger wenig Zeit auf dem Platz verbringen wird. Paul McGinley weiß: Wenn er Björn bringt, wird der Däne zu 100 Prozent da sein. Gegen die vom Tee meist deutlich längeren Amerikaner wird es der Routinier jedoch gerade auf den kurzen Par 5 nicht leicht haben.

Kaymer: "War auch schon Vizekapitän und für mich 2012 neben Bernhard Langer wichtigster Gesprächspartner. Sehr klar in seinen Aussagen und immer hilfsbereit. Thomas ist einfach ein super Typ!"

10. Stephen Gallacher (39 Jahre, Schottland)

OWGR: 34

Ryder-Cup-Bilanz: Rookie

Stephen GallachergettyEin Schlag, ein lächerlicher Schlag fehlte Stephen Gallacher, um sich direkt für den Ryder Cup zu qualifizieren. Paul McGinley sorgte mit einer Wildcard dafür, dass sich aus dieser verpassten Gelegenheit kein schottisches Drama entwickelte. Zu groß war die Angst, mit einer Nichtnominierung des Local-Heros, der nur 50 Kilometer entfernt von Gleneagles lebt, auch die Vorfreude der Fans zu dämpfen.

Mit einem Sieg bei der Dubai Desert Classic und vier Top-5-Platzierungen kommt Gallacher mit viel Rückenwind zum Ryder-Cup. Sein großer Vorteil im Kampf um Einsätze an den ersten beiden Tagen dürfte sicherlich der Heimvorteil sein. Gut möglich, dass ihn McGinley daher am Freitag Vormittag mit einem gestandenen Partner auf die Runde schickt, um die Fans von der ersten Minute an für sich zu gewinnen.

Ein wenig Unbehagen bleibt jedoch: Denn in der absoluten Weltelite hat sich der 39-Jährige trotz eines 15. Ranges bei der British Open bisher kaum zeigen können.

Kaymer: "Super, dass Stephen es geschafft hat! Er hat unheimlich viel investiert in den letzten Monaten, um dabei zu sein und es sich als Schotte mehr als verdient!"

11. Ian Poulter (38 Jahre, England)

OWGR: 37

Ryder-Cup-Bilanz: 12-3-0

Ian PoultergettyMagere zwei Top-10-Platzierungen in der gesamten Saison und trotzdem zum Ryder Cup? Selbstverständlich! Denn jeder Golfer weiß, dass "Poultsy" in dem Moment, in dem er das Europa-Polo anzieht, sofort zum besten Spieler dieses Planeten mutiert. Hätte Paul McGinley den exzentrischen Engländer nicht nominiert, Experten wie Fans wären wohl gleichermaßen Sturm gelaufen.

Kein anderer Spieler lebt dieses Turnier so wie Poulter, niemand anderes saugt die Stimmung derart in sich auf und wirklich niemand schafft es, sich pünktlich zum prestigeträchtigsten Golfturnier der Welt derart zu pushen, dass den amerikanischen Fans allein der Gedanke an den Mann mit dem irren Killerblick den Schweiß auf die Stirn treibt. Poulter wird auch in diesem Jahr einer der absoluten Punktegaranten im Team Europe sein. Er wird das Publikum anstacheln und die US-Amerikaner in die Verzweiflung treiben. Alles andere käme einem europäischen Weltuntergang gleich. Punkt.

Kaymer: "Mr. Ryder Cup! Hat uns in Medinah am Leben gehalten und ist ein unglaublicher Motivator auf und neben dem Platz!"

12. Lee Westwood (41 Jahre, England)

OWGR: 41

Ryder-Cup-Bilanz: 18-13-6

Lee WestwoodgettyVor vier Jahren war Lee Westwood noch die Nummer Eins der Weltrangliste. 2014 ist die Wildcard an "Westy" die mit Abstand umstrittenste Wahl von Paul McGinley. Auf der Jagd nach seinem ersten Majortitel musste der Ryder-Cup-Routinier zweimal bereits vor dem Wochenende die Segel streichen und auch ansonsten rechtfertigt der weitere Saisonverlauf eine Nominierung in keinster Weise.

Westwood war eine Entscheidung zugunsten der Erfahrung. Anders ist McGinleys Wahl nicht zu erklären. Der Ire wird auf die starke Ryder-Cup-Bilanz des Engländers vertrauen und hoffen, dass er gut in den Wettbewerb hineinkommt. Andernfalls könnte Westwood auch schnell bis zu den Einzeln am Sonntag zum Zuschauen verdammt sein. Das Golfspielen hat er nicht verlernt, das zeigen auch Top-Ten-Platzierungen beim Masters und der Players Championship. Westwood bleibt trotzdem ein kleiner Risikofaktor im Team Europe, so unglaublich das auch klingen mag.

Kaymer: "Von allen Nominierten ist Lee derjenige mit der meisten Erfahrung. Davon werden wir im Team Room extrem profitieren können. Immer hilfsbereit und offen für Fragen, ein top Viererpartner!"

Team Europe im Porträt

Team USA im Porträt

Der SPOX-Tipp

Team USA

Captain: Tom Watson (64 Jahre, USA)

Tom Watsongetty61 Siege weltweit garniert mit acht Major-Siegen und drei Ryder-Cup-Triumphen: Tom Watson ist eine lebende Golflegende - und nicht nur als solche eine brillante Wahl der Amerikaner.

Alleine vier seiner fünf Siege bei der British Open feierte Watson in Schottland. Seitdem gilt Watson nicht nur als ausgewiesener Experte für das Spiel auf Links-Courses, er genießt auch eine besonders enge Beziehung zum schottischen Publikum.

Mit 64 Jahren ist Watson nicht nur der älteste Team-Captain aller Zeiten, sondern auch der einzige Amerikaner neben Jack Nicklaus, dem diese Ehre nach dem Triumph von 1993 zum zweiten Mal zu Teil wird.

Den Draht zu den jungen Spielern hat Watson, der als Spieler drei von vier Ryder Cups gewann, bis heute nicht verloren.

Watson weiß, dass er in diesem Jahr mit seinem Team in einer vielleicht nie da gewesenen Außenseiterrolle antritt. Auch deshalb wird er vor allem den Teamgeist bei den Amerikanern beschwören und versuchen, eine "Jetzt-erst-recht-Haltung" aufbauen.

Vice Captains: Steve Stricker (USA), Andy North (USA), Raymond Floyd (USA)

1. Jim Furyk (44 Jahre)

OWGR: 5

Ryder-Cup-Bilanz: 9-17-4 (Won-Lost-Halved)

Jim FurykgettyKaum zu glauben, aber wahr. Zum ersten Mal seit gefühlt 100 Jahren heißt die Nummer Eins des Teams USA nicht Tiger Woods oder Phil Mickelson. Jim Furyk ist dank einer unheimlich konstanten Saison 2014 in der Weltrangliste bis auf Platz fünf gerückt. In 21 Turnieren erreichte der Mann mit dem eigenwilligen Schwung ganze elf Mal die Top-10 und wurde unfassbare vier Mal Zweiter!

Genau darin liegt jedoch auch Furyks derzeitiges Problem: In den entscheidenden Momenten des Sonntags agiert der US Open Champion von 2003 oftmals unglücklich. Auch mit dem Ryder Cup hat "Gentleman Jim" im Laufe der Jahre nicht gerade eine Liebesbeziehung aufgebaut. Furyk hängt die entscheidende Niederlage gegen Sergio Garcia 2012 nach, als er in Führung liegend die letzten beiden Löcher förmlich abschenkte. Er wird das Team nicht tragen können. Will Team USA den Titel zurückerobern, wird es auf ihn als Stütze der Mannschaft jedoch umso mehr ankommen.

2. Bubba Watson (35 Jahre)

OWGR: 7

Ryder-Cup-Bilanz: 5-5-1

Bubba WatsongettyBubba Watson kann alles, das ist hinlänglich bekannt. Vom 40-Meter-Hook um den Baum an die Fahne bis zum 70-Meter-Slyce ins Aus. Der 35-Jährige aus Bagdad zählt zweifelsohne zu den begabtesten Spielern dieser Welt, auch wenn sein Schwung, der nie einen Golflehrer gesehen hat, anderes vermuten lässt.

Watson liebt das Risiko und so stellen sich auch seine Scores dar. Nach einer genialen ersten Jahreshälfte mit der Gala beim Masters und dem Sieg der Northern Trust Open, sowie zwei weiteren zweiten Plätzen, hat Watson zum Ende der Saison ein wenig abgebaut. Immerhin zeigte die Formkurve mit einem zweiten Rang bei der BMW PGA Championship zuletzt wieder etwas nach oben.

Tom Watson wird's freuen, denn sein Namensvetter ist so etwas wie der X-Faktor im US-Team. Ein Foursome-Ass wird er aufgrund seines Harakiri-Golfs wohl nie werden. Dafür kann Watson mit einem soliden Partner an seiner Seite vor allem im Bestball Akzente setzten und die Amerikaner mit seiner Emotionalität einen Schub geben.

3. Matt Kuchar (36 Jahre)

OWGR: 9

Ryder-Cup-Bilanz: 3-2-2

Matt KuchargettyKonstanz hat einen Namen: Matt Kuchar. Elf Mal war "Kuuuuuch" in dieser Saison bei 24 Events in den Top-10 zu finden, ganze 17 Mal war er unter den besten 25. Garniert mit einem Sieg bei der RBC Heritage ergibt sich wieder einmal eine mehr als solide Saison für den Mann mit dem vielleicht flachsten Schwung der Welt.

"Mr. Zuverlässig" erwies sich bei den vergangenen beiden Niederlagen des US-Teams stets als einer der konstantesten Punktelieferanten. Mit seiner Spielweise gab er mit Dustin Johnson bereits mehrmals einem Longhitter die nötige Sicherheit in den Fourballs. Nicht auszuschließen, dass er in diesem Jahr den schwächelnden Webb Simpson als Partner für Bubba Watson ablöst. Spielt der zuletzt so lädierte Rücken mit, sollte er mit seiner Erfahrung bereits an den ersten beiden Tagen vier Mal zum Einsatz kommen.

4. Phil Mickelson (44 Jahre)

OWGR: 11

Ryder-Cup-Bilanz: 14-18-6

Phil MickelsongettyPhil Mickelson als Sorgenkind? Schaut man auf die Statistik müsste man wohl zu diesem Schluss kommen. Selten in seiner glanzvollen Karriere musste "Lefty" so lange um sein Ryder-Cup-Ticket bangen. Fast über die gesamte Saison spielte Mickelson für seine Verhältnisse unterirdisch, nur um dann bei der PGA Championship um Haaresbreite an seinen sechsten Majortitel vorbei zu schrammen und sich somit in letzter Sekunde das Ticket nach Gleneagles zu sichern.

Ein Narr, wer Mickelson deswegen in Schottland abschreibt. Wer könnte einem Wettbewerb, der wie kein anderer auf und um die Grüns herum entschieden wird, besser den Stempel aufdrücken, als der Meister des kurzen Spiels selbst? Auch wenn Mickelson wie so viele Amerikaner auf Kriegsfuß mit dem Ryder-Cup steht, war er in der Vergangenheit immer der Mann, an dem sich die Mitspieler aufrichteten. In Abwesenheit von Tiger Woods, muss und wird er das Team tragen. Gerade weil sich mit Mickelson und Keegan Bradley bereits 2012 eine Paarung gefunden hat, die die Europäer zu Recht mehr als alle anderen fürchten.

5. Rickie Fowler (25 Jahre)

OWGR: 10

Ryder-Cup-Bilanz: 0-1-2

Rickie FowlergettyT5, T2,T2, T3 - Das Rickie Fowler in diesem Jahr kein Major gewann, grenzt an einen schlechten Witz. Nur eine Hand voll Spieler konnten alle vier Großereignisse des Jahres unter den besten Fünf abschließen, im Vergleich zu Fowler schafften es jedoch alle dabei wenigstens eines davon für sich zu entscheiden. Für Fowler gilt 2014 das Gleiche wie für Furyk: Oft spielte sich der 25-Jährige mit brillantem Golf in eine gute Position, nur um dann in den entscheidenden Momenten des Sonntags die nötige Nervenstärke missen zu lassen.

Durch die Zusammenarbeit mit Butch Harmon hat sich Fowlers Spiel vor allem in puncto Konstanz enorm verbessert. Er galt schon immer als neue Ryder-Cup-Hoffnung des US-Teams. Nun reist er in absoluter Topform nach Schottland und muss diese Erwartungen auch rechtfertigen.

Aufgrund seiner Matchplay-Stärke dürfte er einer der wenigen sicheren Kandidaten für mindestens drei der vier Four- oder Bestball-Matches sein. Gemeinsam mit Jungspund Jordan Spieth könnte er eine der aufregendsten Paarungen des gesamten Wettbewerbs bilden.

6. Jordan Spieth (21 Jahre)

OWGR: 13

Ryder-Cup-Bilanz: Rookie

Jordan SpiethgettyNach seinem kometenhaften Aufstieg in der Saison 2013 galt Jordan Spieth schon als die amerikanische Antwort auf Rory McIlroy. "The next big thing" unterstrich diese Ambitionen auch zu Beginn der Saison mit starken Auftritten und schrammte beim Masters nur knapp am ersten Majortitel seiner blutjungen Karriere vorbei.

Nach einem starken Frühjahr mit einem weiteren geteilten zweiten Rang beim Hyundai Tournament of Champions und dem geteilten vierten Rang bei der Players scheint jedoch ein wenig die Luft raus zu sein.

Im Gegensatz zum Presidents Cup 2013, als Spieth erstmals erfahren durfte, was es heißt die USA in einem interkontinentalen Wettbewerb zu vertreten, muss sich Spieth die Rolle innerhalb des Teams erst verdienen. Angesichts der vielen formschwachen Spieler dürfte er jedoch trotzdem des Öfteren in den Teamwettbewerben vertreten sein. Abschreiben sollte man einen Mann mit solchem Potential keinesfalls!

7. Zach Johnson (38 Jahre)

OWGR: 16

Ryder-Cup-Bilanz: 6-4-1

Zach JohnsongettyEiner für die Kategorie "Problemkind": Johnsons beste Phase der Saison war noch im Januar mit einem Sieg beim Hyundai Tournament of Champions. Was dann folgte, war mit Ausnahme eines geteilten zweiten Rangs bei der John Deere Classic, Magerkost. Mit einem geteilten 69. Rang beim alles entscheidenden PGA Championship hatte es Johnson auch mehr den schwachen Leistungen der Konkurrenz, als seiner eigenen Performance zu verdanken, dass er nun schon zum vierten Mal in Folge beim Duell gegen Europa aufteen darf.

Ausgerechnet beim Ryder Cup scheint sich Johnson jedoch besonders wohl zu fühlen. Immerhin ist er einer von wenigen Amerikanern, die derzeit eine positive Bilanz aufbieten können. Gerade im klassischen Vierer bildete er gemeinsam mit dem derzeit verletzten Jason Dufner ein starkes Duo.

Aufgrund seiner Erfahrung sollten dabei auch in diesem Jahr wieder einige Einsätze für den ehemaligen Masters-Champion zu Buche stehen. Ohne eine deutliche Leistungssteigerung wird sich Johnson jedoch schnell wieder abseits der Absperrlinien finden.

8. Jimmy Walker (35 Jahre)

OWGR: 19

Ryder-Cup-Bilanz: Rookie

Jimmy WalkergettyBis weit in den Sommer hieß der Führende im FedEx-Cup? Genau - Jimmy Walker! Mit Siegen beim traditionsreichen Pro-Am in Pebble Beach und der Sony Open übernahm Walker früh im Jahr die Spitze der Geldrangliste. Auch bei den Majors wusste Walker durchaus zu überzeugen und landete abgesehen von den British Open stets in den Top-10.

Dennoch bleiben beim 35-Jährigen ein paar Fragezeichen: Walker präsentierte sich vor allem in den Playoff-Wochen nicht mehr so stark und auch der geteilte 26. Rang bei den British Open lässt Zweifel, wie gut der unerfahrene Debütant mit den Wetterverhältnissen auf der Insel umgeht.

Walker hat in diesem Jahr bewiesen, dass er mindestens zur erweiterten Weltspitze gehört. Als Rookie wird jedoch auch er sich erst ins Turnier hineinfinden müssen und füllt wohl die Rolle des Ergänzungsspielers aus. An der Seite eines erfahrenen Routiniers wie Johnson oder Mahan könnte und wird Walker jedoch auch schon an den ersten beiden Tagen um Punkte kämpfen dürfen.

9. Patrick Reed (24 Jahre)

OWGR: 27

Ryder-Cup-Bilanz: Rookie

Patrick ReedgettyMit zwei furiosen Siegen bei der Humana Challenge und der WGC-Cadillac-Championship tauchte im Frühjahr quasi aus dem Nichts ein gewisser Patrick Reed auf. Vom Talent des 24-Jährigen wusste man in Fachkreisen schon länger. Dem gelinde gesagt, gesteigerten Selbstbewusstsein Reeds war man sich jedoch noch nicht bewusst. "Wenn ich sehe, wie hart ich gearbeitet habe, denke ich, ich bin einer der fünf besten Spieler der Welt. Durch diese Siege fühle ich mich nur bestätigt", ließ der PGA-Tour-Rookie forsch verlauten.

Ganz andere Schlüsse ließ dagegen der Rest der Saison zu: Mehrere verpasste Cuts standen lediglich zwei Top-Ten-Platzierungen gegenüber. Da wohl selbst die als ausgesprochen fair bekannten europäischen Fans Reed wohl nur zu gerne verlieren sehen werden, wird Watson an den ersten beiden Tagen wohl vermehrt auf Reed verzichten.

Gut vorstellbar, dass er Reed im Bestball eine Bewährungschance gibt, damit er nicht völlig unvorbereitet in die Einzel am Sonntag geht. Bis auf Weiteres wird dem selbsternannten Top-5-Spieler jedoch nur die Rolle des Ergänzungsspielers bleiben.

10. Hunter Mahan (32 Jahre)

OWGR: 21

Ryder-Cup-Bilanz: 3-2-3

Hunter MahangettyBei all den Kandidaten, die für eine Wildcard von US-Captain Tom Watson gehandelt wurden: Hunter Mahans Pick lag auf der Hand. Mahan gilt seit Jahren als ausgewiesener Matchplay-Spezialist, bringt die Erfahrung aus zwei Ryder-Cups mit und zeigte mit seinem Gewinn bei der Barclays aufsteigende Form. Umso erschreckender ist in diesem Zusammenhang was danach folgte: 16, in Worten sechzehn über Par hieß Mahans Gesamtbilanz für die abschließenden drei Turniere!

Dennoch wird Mahan eine tragende Rolle im US-Team zukommen. Trotz seinem persönlichen Ryder-Cup-Drama mit dem entscheidenden Benzinger an der 17. Spielbahn von Celtic Manor, war der 32-Jährige stets einer der wichtigsten Leistungsträger im US-Team. Auch deswegen wird man mit Mahan wohl mindestens drei Mal vor dem Sonntag rechnen müssen. Bringt er seine Stärke beim Putten zum Tragen, gehört er zu den gefährlichsten Spielern von Team USA.

11. Keegan Bradley (28 Jahre)

OWGR: 26

Ryder-Cup-Bilanz: 3-1-0

Keegan BradleygettyDiesen Killerblick, diese Emotionen, dieses Golf der ersten beiden Tage von Medinah lässt europäische Golffans auch zwei Jahre danach noch erschaudern. Damals bildete Bradley mit Phil Mickelson ein unschlagbares Duo und war hauptverantwortlich für die deutliche Führung der Amerikaner. Seitdem erinnert Bradley an das europäische Pendant zu Ian Poulter. US-Fans lieben ihn, der Rest fürchtet ihn.

Bradley wird aus diesen Erfahrungen trotz einer sehr mäßigen Saison Selbstvertrauen ziehen und die Atmosphäre von Tausenden europäischen Fans gegen ihn förmlich aufsaugen. Kaum vorstellbar, dass Watson seinen Captain´s Pick nicht wieder mit Phil Mickelson vereint. Auch wenn Bradley lediglich beim Arnold Palmer Invitational an einem Saisonsieg schnuppern durfte - der 28-Jährige zählt sicher auch in Gleneagles zu den gefährlichsten Amerikanern, weil er sich wie kein Zweiter pushen kann.

12. Webb Simpson (29 Jahre)

OWGR: 33

Ryder-Cup-Bilanz: 2-2-0

Webb SimpsongettyChris Kirk, Steve Stricker, Billy Horschel - Sie alle waren als Kandidaten für eine Wildcard gehandelt worden. Entschieden hat sich Tom Watson jedoch für Webb Simpson. Angesichts der Leistungen von Horschel in den vergangenen Wochen sicherlich eine unglückliche Entscheidung, die aber auch dem frühen Zeitpunkt der Wildcard-Deadline geschuldet ist. Besser macht dies Simpsons anschließende Performance von 13 über Par in den letzten beiden Playoff-Turnieren jedoch nicht.

Doch Simpons Pick ist bei Weitem nicht so schlecht, wie er erscheint. Der 29-Jährige gilt als guter Putter und Ballstriker. Mit drei dritten Plätzen und neun Top-10-Platzierungen spielte er wahrlich keine schlechte Saison. Den Ausschlag zu seinen Gunsten gab sicherlich seine Leistung 2012, als er mit Bubba Watson an den ersten beiden Tagen glänzend harmonierte und unter anderem das Duo Lawrie/Hanson mit 5&4 vom Platz schoss. Kann Simpson Watson im Bestball den nötigen Halt geben, wartet auch 2014 wieder ein schwer zu packendes Duo auf die Europäer.

Team Europe im Porträt

Team USA im Porträt

Der SPOX-Tipp

SPOX-Tipp:

Nur einmal in der jüngeren Vergangenheit galten die Europäer im Vorfeld eines Ryder Cups als Favoriten - und verloren 2008 prompt mit 16 ½ zu 11 ½.

An den drei Tagen eines Ryder Cups kommt es weder auf Weltranglistenposition noch Leistungsschwankungen an, sondern alleine die Tagesform entscheidet und die kann auch ein noch so glänzend besetztes Team Europe nicht pachten. Das Momentum wird entscheiden: Wie 2012, als Ian Poulter am späten Nachmittag mit einer unfassbaren Einzelleistung den totgesagten Europäern wieder Leben einhauchte und Olazabal den Geist von Seve Ballesteros beschwörte.

Die Amerikaner sind ausgerechnet dank der Katastrophe von Medinah als Team gewachsen. Plötzlich entwickelt sich im US-Team etwas, was die Europäer jahrelang voraus hatten. Die Niederlage hat das Team zusammengeschweißt und eingespielte Paarungen a la Mickelson/Bradley oder Simpson/Watson geben die nötige Sicherheit im Teamwettbewerb.

Setup des Platzes entscheidend

Spätestens seit Medinah sind Fourballs oder Foursomes keine europäische Garantie mehr, die Singles umgekehrt jedoch nicht länger ein amerikanisches Metier. Die Entscheidung wird wie immer auf den Grüns fallen.

Trotz aller Unwägbarkeiten spricht 2014 einiges gegen einen erneuten Überraschungserfolg. Zu stark scheint das europäische Team vor allem in der Spitze besetzt, zu viele Fragezeichen tummeln sich selbst bei den Wildcards auf amerikanischer Seite.

Paul McGinley hat sich zu akribisch auf dieses Event vorbereitet, um sich vom Understatement der amerikanischen Presse fehlleiten zu lassen. Er weiß, wie er seine Spieler notfalls auch bei der Ehre packen kann und wird das Setup des Platzes genau ihren Wünschen anpassen.

Poulter macht´s

So "amerikanisch" der Platz auch sein mag, macht die europäische Abteilung an den entscheidenden Drivelandezonen das Fairway ein wenig enger und die Roughs ein wenig dichter, bekommen gerade die Herren Watson oder Mickelson Probleme.

Team USA wird sich auch dank Tom Watson zusammenraufen und den Europäern einen härteren Kampf bieten, als viele erwarten. Doch in den entscheidenden Momenten hat Europa die richtigen Führungsspieler - und notfalls einen Ian Poulter, der das Momentum im Alleingang dreht.

Der SPOX-Tipp: Europa wird sich dank emotionaler Leader wie Poulter oder Garcia bereits in den Teamwettbewerben so pushen, dass es in den Sonntag mit einem leichten Vorsprung gehen wird. In den Einzeln wird die Nervenstärke entscheiden, welche neben der größeren spielerischen Klasse klar bei den Europäern liegt. 15 ½ -12 ½ - Europa holt den Titel-Hattrick und Poulter macht sich mit dem Siegputt Mitte des Schlusstages endgültig unsterblich.

Team Europe im Porträt

Team USA im Porträt

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