Vorrunden-Gruppe A (in Granollers und Barcelona)
Platz | Nation | Siege | Niederlagen | Punkte |
1. | Deutschland | 4 | 1 | 8 |
2. | Frankreich | 4 | 1 | 8 |
3. | Brasilien | 3 | 2 | 6 |
4. | Tunesien | 3 | 2 | 6 |
5. | Argentinien | 1 | 4 | 2 |
6. | Montenegro | 0 | 5 | 0 |
12. Januar
Deutschland - Brasilien 33:23 (12:10)
Topscorer: Steffen Weinhold (7) - Fernando Pacheco Filho, Arthur Patrianova (beide 4)
Argentinien - Montenegro 28:26 (13:12)
Topscorer: Diego Simonet (7) - Zoran Roganovic (6)
Der Südamerikameister traf im zweiten Spiel der Gruppe A auf Montenegro. Beide Teams starteten ähnlich wie die DHB-Auswahl sehr nervös in die Begegnung. In den ersten zehn Minuten fielen nur vier Tore (3:1). Argentinien zog dann, angeführt vom erst 20-jährigen Spielmacher Pablo Simonet, ein wenig davon (11:8). Doch Montenegro kämpfte sich gegen Ende der ersten Häfte zurück in die Partie und kam vor der Pause auf ein Tor heran.
Nach der Pause ging Montenegro zunächst in Führung, doch beide Mannschaften schafften es nicht, ihre Angriffsschwäche abzustellen. So ging die Führung der Partie immer wieder hin und her. Durch die harte Gangart zum Ende der Begegnung brachten sich die Montenegriener selbst um den Erfolg: In Unterzahl kassierten sie in den letzten Sekunden die entscheidenen Tore. Den Schlusspunkt setzte der starke Simonet zum 28:26.
Frankreich - Tunesien 30:27 (13:14)
Topscorer: Jerome Fernandez, Luc Abalo (beide 6) - Amine Bannour (7)
Zum Abschluss des Tages stieg Titelverteidiger und WM-Favorit Frankreich gegen Tunesien auf das Parkett. Vom Papier her eigentlich eine klare Sache, doch die Nordafrikaner setzten den Franzosen ordentlich zu. Erst in Überzahl kam der Favorit nach einigen Minuten ins Spiel. Nachdem Thierry Omeyer den Weltmeister im Spiel hielt, konnten sie sich mit 7:5 absetzen. Doch beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, mit leichten Vorteilen zum Ende der ersten Hälfte für die Tunesier (13:14).
Auch im zweiten Abschnitt bot sich den Zuschauern eine spannende Partie. Zunächst setzten sich wieder die Franzose durch Nicola Karabatic in Führung (18:17), doch nach 42 Minuten führten die Tunesier mit 21:18 - es roch nach einer Sensation. Kurz vor dem Ende der Begegnung konnten die Franzosen durch Xavier die Partie wieder drehen (57.), nachdem Daouda Karaboue, der im zweiten Abschnitt für Omeyer im Tor stand, sein Team im Spiel hielt. So setzten sich die Franzosen am Ende aufgrund der individuellen Klasse mit 30:27 durch.
13. Januar
Brasilien - Argentinien 24:20 (9:8)
Topscorer: Fernando Jose Pacheco (8) - Federico Fernandez, Diego Simonet (beide 5)
Im Südamerika-Derby der Gruppe A trafen Brasilien und Argentinien aufeinander. Nach dem Auftaktsieg gegen Montenegro wollten die Argentinier die nächsten zwei Punkte einfahren - doch zunächst fanden sie gar nicht in die Partie. Brasilien war besser im Spiel und ging nach sieben Minuten mit 5:2 in Führung. Im weiteren Verlauf kämpften sich die Argentinier in die Partie und zeigten einige spielerische Glanzmomente. Angeführt vom erneut starken Diego Simonet gelang es den Gauchos, den Rückstand bis auf ein Tor zu verkürzen.
Im zweiten Abschnitt wurde die Begegnung fahriger, Argentinien schloss oftmals zu überhastet ab oder wurde von den Brasilianern gut verteidigt. So wog die Führung oftmals hin und her. Kurz vor Schluss wurden die Argentinier für ihre überhasteten Angriffe bestraft, die Brasilianer nutzen ihre Chancen und Tempogegenstöße cleverer aus. So gewannen sie gegen den Panamerikameister nicht unverdient mit 24:20.
Tunesien - Deutschland 25:23 (13:13)
Topscorer: Wael Jallouz (8) - Sven-Sören Christophersen (7)
Montenegro - Frankreich 20:32 (11:17)
Topscorer: Vasko Sevaljevic (5) - Jerome Fernandez (6)
Nach dem Zittersieg gegen Tunesien präsentierte sich der große WM-Favorit deutlich verbessert. Nur am Anfang hatten die Franzosen ein paar Probleme mit Montenegro.
Gerade die Deckung des Titelverteidigers zeigte sich zu Beginn arg löchrig. Allerdings änderte sich dies schnell: Hinten lief Thierry Omeyer heiß, in der Offensive gab Frankreichs körperliche Überlegenheit immer häufiger den Ausschlag. Nach der Pause machte die Equipe dann kurzen Prozess mit Montenegro.
Gegen Ende glich die Begegnung eher einem Testspiel. Frankreich ist damit wie erwartet mit zwei Siegen in die Weltmeisterschaft gestartet.
15. Januar
Tunesien - Montenegro 27:25 (11:11)
Topscorer: Aymen Toumi, Abdelhak Ben Salah (beide 5) - Fahrundin Melic (6)
Montenegro musste die Partie gewinnen, um noch Chance auf das Weiterkommen in der Gruppe A zu haben. Zunächst entwickelte sich eine zähe Begegnung, nach 10 Minuten stand es 3:3 - erst gegen Ende konnten beide Teams ihr Offensivpotenzial entfalten. Die Montenegriner zogen zwischenzeitlich mit drei Toren davon, aber mit dem Halbzeitpfiff glichen die Tunesier aus.
In der zweiten Hälfte wirkte Tunesien nicht mehr so kraftlos, sondern kam jetzt mit mehr Emotionen ins Spiel. Das Spiel wurde intensiver, was den Tunesiern zu Gute kam. Mitte der zweiten Hälfte konnte sie auf 19:15 davonziehen, Montenegro fand keine Mittel gegen die Würfe aus der zweiten Reihe.
Einen herben Rückschlag gab es dann für Tunesien: Die Nordafrikaner müssen für den Rest des Turniers auf ihren Rückraumspieler Amine Bannour verzichten. Der Linkshänder brach sich in der Schlussphase des Spiels den Daumen der linken Wurfhand.
Danach fingen sich die Montenegriner und glichen wenigen Minuten vor Schluss aus, doch die Tunesier konnten abermals eine Schippe drauflegen und erzielten Sekunden vor dem Abpfiff in einem spannenden Spiel das 27:25.
Deutschland - Argentinien 31:27 (17:13)
Topscorer: Patrick Wiencek, Adrian Pfahl (beide 5) - Diego Simonet (9)
Frankreich - Brasilien 27:22 (12:5)
Topscorer: Michael Guigou (6) - Alexandro Pozzer (4)
Die Franzosen marschieren weiter und machen nicht mehr wie nötig. Angeführt vom starken Guigou führte das Onesta-Team ganz schnell 6:1, Brasilien brachte in Halbzeit eins nur 5 Tore zustande. Thierry Omeyer (16/29) zeigte wieder einmal eine famose Leistung im Tor der Franzosen.
Nach der Pause ließen les Bleus nach, Brasilien kam auf 4 Tore heran (16:12). Frankreich schaltete noch einmal einen Gang hoch, schon war man wieder auf 9 weg (22:13). Wieder kam der Schlendrian ins Spiel, mit einem 5:0-Lauf verkürzten die Brasilianer ein weiteres Mal auf 4 Tore (22:18). Aber wenn man Jerome Fernandez oder Welthandballer Daniel Narcisse in seinen Reihen hat, ist das alles überhaupt kein Problem. Fernandez und Narcisse übernahmen in den letzten acht Minuten das Kommando und Frankreich brachte es ganz souverän nach Hause.
16. Januar
Brasilien - Tunesien 27:22 (13:11)
Topscorer: Lucas Gandido (5) - Kamel Alouini (6)
Für beide Mannschaften ging es im vorletzten Gruppenspiel darum, die Weichen auf Achtelfinale zu stellen. Tunesien hatte nach den beiden Siegen gegen Deutschland und Montenegro die besseren Karten. Brasilien musste gewinnen, um am letzten Spieltag noch Chancen zu haben.
Die Tunesier kamen sehr schlecht ins Spiel, sie hatten Probleme mit der offensiven Deckung der Brasilianer. Zeitweise gingen die Mannen vom Zuckerhut mit vier Toren in Führung. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit kamen die Nordafrikaner besser ins und zeigten eine ähnliche Leistung wie in den Spielen zuvor, trotzdem ging man mit zwei Toren Rückstand in die Pause.
In der zweiten Halbzeit gingen die Tunesier dann fast unter, wenig gelang - die Brasilianer konnten wieder davonziehen. Die Nordafrikaner kamen nicht in ihre gewollten Positionen. Am Ende verdienten sich die Südamerikaner der Erfolg absolut, Tunesien enttäuschte in Durchgang zwei vollends.
Bei Brasilien überzeugten Gandido und Jose Pacheco (4), bei Tunesien enttäuschten fast alle - das Fehlen von Amine Bannour (Daumenbruch) machte sich im Offensivspiel sehr bemerkbar. Das Ergebnis macht die Gruppe A hinter Frankreich noch interessanter...
Deutschland - Montenegro 29:21 (13:11)
Topscorer: Dominik Klein, Christoph Theuerkauf (beide 4) - Fahrudin Melic (7)
Argentinien - Frankreich 23:35 (6:19)
Topscorer: Pablo Simonet (8) - Samuel Honrubia (7)
Gegen Brasilien ließ Frankreich in der ersten Halbzeit 5 Tore zu, gegen Argentinien waren es jetzt 6. Ohne Worte. Thierry Omeyers Quote war mit 68 Prozent (13/19) unglaublich gut. Les Bleus dominierten von Beginn an nach Belieben, nach 9 Minuten stand es schon 7:0, zur Pause betrug der Vorsprung 13 Tore (19:6), der Rest war nicht mehr als Schaulaufen. Nikola Karabatic steuerte 5 Tore zum Sieg bei.
Frankreich darf aber im letzten Spiel nicht gegen Deutschland verlieren, sonst wäre der Gruppensieg wegen des direkten Vergleichs doch noch weg. Argentinien muss jetzt Tunesien schlagen, wenn es noch mit dem Achtelfinale klappen soll.
18. Januar
Argentinien - Tunesien 18:22 (6:7)
Topscorer: Sebastian Simonet (4) - Abdelhak Ben Salah (5)
Mit vierminütiger Verzögerung ging es nach mehrmaliger Reaktivierung der Uhren und Anzeigen in die Begegnung Argentinien gegen Tunesien, in der beide Teams noch den Sprung ins Achtelfinale schaffen konnten. Die Sache mit den Uhren und der Anzeigetafel scheint zum absoluten Running-Gag der WM zu werden.
Die Verzögerungen bekamen den Offensivreihen beider Teams wohl nicht gut, denn nach 15 Minuten stand es gerade einmal 4:2 für die Argentinier. Beide Seiten definierten sich über ihre Abwehrreihen - sehr zum Leidwesen der Attraktivität. Überragender Akteur der Partie war bis dahin Argentiniens Torhüter Matias Schulz.
Erst im zweiten Durchgang wurde die Abwehr auf beiden Seiten löchriger, vor allem am Kreis wurde nicht mehr so gut verteidigt, was vor allem Tunesien nutzen konnte. Issam Tej wurde immer besser ins Spiel gebracht. Bei den Gauchos verletzte sich Supertalent Diego Simonet am Fuß und konnte am Ende nur vereinzelt helfen. Wael Jallouz blieb diesmal blass.
Dank der besseren Offensivleistung in Halbzeit zwei rangen die Nordafrikaner Argentinien nieder und ziehen so ins Achtelfinale ein.
Frankreich - Deutschland 30:32 (16:16)
Topscorer: Nikola Karabatic (8) - Patrick Groetzki (6)
Montenegro - Brasilien 25:26 (10:11)
Topscorer: Mladen Rakcevic (7) - Felipe Ribeiro (7)
Nachdem die Entscheidung in der Gruppe A bereits gefallen war, ging es für Brasilien nur noch um den dritten Platz in der Gruppe. Wer nun auf ein nettes Handballspiel gehofft hatte, wurde arg enttäuscht.
Beide Mannschaften boten teilweise eine indiskutable Leistung. Sie verloren Bälle, setzten Würfe unnötiger Weise daneben oder schlossen Angriffe viel zu überhastet ab. Teilweise wirkten beide Teams absolut unmotiviert im Abschluss. Brasilien hatte zum Ende der Halbzeit das Glück auf seiner Seite und ging mit einem Tor Führung in die Pause.
Auch im zweiten Durchgang stieg das Niveau der Partie nicht an. Gut zehn Minuten vor dem Ende ging Montenegro in Führung und es sah fast so aus, als würden sie die ersten Punkte einfahren. Doch mit einer Energieleistung holten sich die Brasilianer den Sieg und somit Platz drei. Sie treffen nun im Achtelfinale auf Russland. Bei Brasilien war Fernando Pacheco (5) neben Ribeiro der beste Werfer.