Die HBL-Saison 2015/2016 verspricht Hochspannung an der Spitze und im Tabellenkeller. Die SG Flensburg-Handewitt ist dank exzellenter Verstärkungen gerüstet, die Dominanz des THW Kiel könnte durchbrochen werden. Wer kämpft um Europa, wer ums sportliche Überleben? SPOX checkt alle Mannschaften.
18. TVB 1898 Stuttgart
Lineup: Jerkovic - Schimmelbauer, Weiß, Schweikardt, Heib, Spatz, Coric
Aus dem TV Bittenfeld 1898 ist der TVB 1898 Stuttgart geworden. Klingt gut, am wahrscheinlich schwächsten Kader der HBL ändert das allerdings wenig. Willkommen im Abstiegskampf! Sollten die Schwaben den Klassenerhalt schaffen, wäre das mindestens eine kleine Sensation.
Wahnsinnig bitter: Der neue Coach Thomas König musste gleich zum Trainingsauftakt die Verletzung von Spielgestalter Alexander Heib (Schulter) verkraften, der monatelang ausfällt. Den fünf Neuverpflichtungen Teo Coric (RK Zagreb), Yunus Özmusul (Besiktas), Michael Spatz (Großwallstadt), Sajad Esteki (Samen) und Sebastian Arnold (Neuhausen) stehen die Abgänge von Jürgen Müller, Nils Kretschmer, Richard Sundberg und Daniel Sdunek gegenüber.
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17. ThSV Eisenach
Lineup: Verkic - Wöhler, Valullin, Bjarki Ragnarsson, Criciotoiu, Urban, Hansen
Petko muss es richten! Vielleicht bei keinem anderen Klub hängt in dieser Saison so viel vom Trainer ab wie in Eisenach von Fuchs Velimir Petkovic. Die Mannschaft wurde nach dem Aufstieg komplett auf den Kopf gestellt. Zehn Neuzugänge sind da, neun Spieler gegangen. Daraus muss man erst mal auf die Schnelle eine schlagkräftige Truppe formen.
Denn eines ist sicher: Eisenach kann nur über eine herausragende Mannschaftsleistung den Klassenerhalt schaffen. Eine der wichtigsten Personalien neben Petkovic ist Spielmacher Olafur Bjarki Ragnarsson (Emsdetten), der als verlängerter Arm des Trainers auf dem Spielfeld agieren soll. Gut für die Thüringer: Nach langem Hin und Her dürfen sie ihre Heimspiele nun doch in der altehrwürdigen Werner-Aßmann-Halle austragen.
16. TBV Lemgo
Lineup: Dresrüsse - Zieker, Niemeyer, Kogut, Hermann, Hornke, Rydergaard
Im vergangenen Jahr war es schon knapp, diesmal könnte es mit Lemgo tatsächlich einen der großen Traditionsklubs im deutschen Handball erwischen. Neun Spieler haben die Lipperstädter verlassen, darunter Leistungsträger wie Benjamin Herth, Finn Lemke, Hendrik Pekeler oder Timm Schneider, die sich mitunter für zahlreiche Treffer verantwortlich zeigten.
Wichtig für Trainer Florian Kehrmann: Auf der rechten Seite sind mit Rückraumspieler Rolf Hermann und Außen Tim Hornke noch zwei torgefährliche Spieler dabei. Im Kasten steht mit Nils Dresrüsse ein zuletzt immer zuverlässigerer Keeper. Die große Frage: Können die halblinken Jonathan Stenbäcken und Arne Niemeyer für genügend Druck auf die gegnerische Abwehr sorgen? Und: Wird die wacklige Deckung endlich besser?
15. SC DHfK Leipzig
Lineup: Putera - Binder, Jurdzs, Weber, Steinert, Krzikalla, Milosevic
Für die Aufsteiger wird die Luft in der HBL grundsätzlich dünn. Den Leipzigern kann man den Klassenerhalt dennoch zutrauen. War in der letzten Saison noch nahezu ausschließlich Philipp Weber aus dem bisher nicht genügend robusten Rückraum für Tore nach Einzelaktionen verantwortlich, gibt es nun mehr Alternativen.
Mit Aivis Jurdzs (Eisenach), Christoph Steinert (Minden) und Sergey Zhedik (Krasnodar) wurden echte Kanten geholt. Entscheidend wird sein, wie schnell die insgesamt sieben Neuen ins Mannschaftsgefüge integriert werden können.
14. HBW Balingen-Weilstetten
Lineup: Ristanovic - Kunkel, Böhm, Strobel, Vasilakis, Wilke, Theuerkauf
Und sie bleiben wieder drin, die Gallier von der Alb. Fast nirgendwo wird Abstiegskampf mehr gelebt als bei den Schwaben, fast nirgendwo ist man dabei so erfolgreich. Auch wenn zu erwarten ist, dass es in diesem Jahr nicht so reibungslos läuft wie im letzten, wo am Ende ein sensationeller elfter Rang zu Buche stand.
Mit Nandor Fazekas, Denni Djozic, Faruk Vrazali, Yann Polydore, Dragan Tubic und Wolfgang Strobel haben gleich sechs Spieler den Verein verlassen, mit Julian Krieg (Winterthur) und Yves Kunkel (Minden) sind zur zwei dazugekommen. Immerhin: Die lange verletzten Dennis Wilke, Christoph Theuerkauf und Olivier Nyokas sind wieder zurück. Dazu setzt Trainer Markus Gaugisch wieder besonders auf seine Veteranen Martin Strobel und Alexandros Vasilakis.
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Seite 3: Melsungen führt die Jäger an
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13. Bergischer HC
Lineup: Gustavsson - Hoße, Gutbrod, Szilagyi, Nippes, Gunnarsson, Weiß
Die letzte Station, bevor es so richtig ins Abstiegsschlamassel geht, sind die Bergischen Löwen. Wie schon in den vergangenen Jahren wird dabei auf Kontinuität gesetzt. Mario Huhnstock und Benjamin Meschke sind weg, Alexander Hermann (West Wien), Christopher Rudeck (Mors-Thy) und Ace Jonovski (La Rioja) neu dabei. Das war es dann.
Besonders Jonovski ist ein echtes Pfund. Als Abwehrchef der mazedonischen Nationalmannschaft weiß der 34-Jährige ganz genau, wo es besonders weh tut. Um nicht doch in Nöte zu geraten, ist es extrem wichtig, dass mit Regisseur Viktor Szilagyi der unumstrittene Chef des Teams nach seiner Fußverletzung bald wieder zurückkehrt.
12. HSG Wetzlar
Lineup: Wolff - Holst, Fäth, Mirkulovski, Klesniks, Hahn, Weber
Ivano Balic. Kent Robin Tönnesen. Dejan Manaskov. Wetzlar muss den Abschied von gleich drei absoluten Führungsspielern und Leistungsträgern verkraften. Eine Wiederholung des achten Platzes der vergangenen Spielzeit scheint deshalb unrealistisch. Auch wenn Torhüter Nikolai Weber, der mit Andreas Wolff ein starkes Duo bilden wird, anderer Meinung ist: "Ich glaube, wir können wieder einen einstelligen Tabellenplatz erreichen."
Neben den Keepern ist der aus Hannover gekommene Spielmacher Filip Mirkulovski einer der alles entscheidenden Akteure im Spiel der Mannschaft von Trainer Uwe Wandschneider. Das Problem: Der Mazedonier muss mit Balic einen Weltstar ersetzen. Ein erster Dämpfer war das Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Coburg.
11. TuS N-Lübbecke
Lineup: Blazicko - Remer, Borozan, Herth, Schöngarth, Schagen, Klimek
Wo geht die Reise hin? Eine Frage, die beim TuS grundsätzlich und in diesem Jahr noch schwieriger zu beantworten ist. Konstanz ist in Lübbecke traditionell ein Fremdwort, dazu wurde der Kader mit sechs Neuzugängen und sieben Abgängen mächtig durcheinandergewirbelt. Mit Goran Suton ist zudem ein neuer Trainer da. Läuft es aber einigermaßen normal, sollte zumindest der Abstieg diesmal kein Thema sein.
Nachdem sich Drago Vukovic und Christian Dissinger verabschiedet haben, soll Nationalspieler Jens Schöngarth im Rückraum eine Schlüsselrolle einnehmen. Wobei in Lübbecke laut Coach "der Star die Mannschaft" sein soll. Interessant: Mit Benjamin Herth, Jens Bechtloff und Trainersohn Tim Suton sind gleich drei Akteure aus Lemgo gekommen.
10. VfL Gummersbach
Lineup: Lichtlein - Santos, Schröder, Schindler, Bult, Gruchalla, Pevnov
Junge, eingespielte Truppe, neue Halle, ordentliches Wirtschaften und mit Emir Kurtagic offensichtlich einen guten Coach: Der Liga-Dino (seit 1966 immer dabei) hat sich wieder als grundsolider Verein etabliert. Die Folge: Erstmals seit Jahren musste im Sommer kein Leistungsträger abgegeben werden. Im Gegenteil, der VfL hat sich sogar verstärkt.
Vor allem am Kreis, der im vergangenen Jahr oft einem schwarzen Loch ähnelte, in dem alle Bälle verschwanden, wurde mit Evgeni Pevnov ordentlich aufgerüstet. Mit Christian Zufelde ist ein Mann neu dabei, der dem im letzten Jahr mit 253 Buden torgefährlichsten Gummersbacher Raul Santos auf Linksaußen Verschnaufpausen verschaffen kann. Vielmehr als Rang zehn ist trotzdem nicht drin.
9. TSV Hannover-Burgdorf
Lineup: Ziemer - Lehnhoff, Christophersen, Olsen, Häfner, Johannsen, Schmidt
Der Auftrag an den HBL-Trainer-Novizen Jens Bürkle ist klar: Die Niedersachsen wollen zurück in die Top Ten. Ein Unterfangen, das die Rückkehr von Spielmacher Morten Olsen (St. Raphael) realistisch erscheinen lässt. Der dänische Nationalspieler ist ein Hochkaräter, der die Recken 2013 erstmals in den Europapokal geführt hatte.
Mit Erik Schmidt (Friesenheim) wurde ein erfahrener Bundesligaakteur für den Kreis gewonnen. Malte Semisch (Lübbecke) soll mit Martin Ziemer ein zuverlässiges Duo im Kasten bilden. Obwohl den drei Neuzugängen mit Juan Andreu, Jan Fiete Buschmann, Nikolai Weber, Vasko Sevaljevic und Filip Mirkulovski fünf Abgänge gegenüberstehen, scheint der Kader besser als 2014/2015 besetzt zu sein.
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8. Füchse Berlin
Lineup: Heinevetter - Petersen, Vukovic, Nenadic, Wiede, Weyhrauch, Nielsen
Erlingur Richardsson steht statt Bundestrainer Dagur Sigurdsson auf der Kommandobrücke, nach dem schleichenden Abwärtstrend in den vergangenen vier Jahren (Plätze 3, 4, 5 und 7) wurde außerdem der Kader ordentlich umgekrempelt. Routiniers wie Iker Romero, Konstantin Igropulo und Pavel Horak sind nicht mehr dabei, Bartlomiej Jaszka ist leider nahezu sportinvalide.
Nun sollen die beiden kroatischen Nationalspieler Vukovic (Lübbecke) und Jakov Gojun (Paris) neben Spielmacher Petar Nenadic wichtige Gesichter in der Füchse-Philosophie werden. Mit Silvio Heinevetter und Petr Stochl garantiert ein altbekanntes Duo eine gewisse Stabilität.
Grundsätzlich hätten die Hauptstädter in diesem Ranking höher eingestuft werden können. Doch die langfristigen Ausfälle von Paul Drux und Mattias Zachrisson (beide Schulterverletzung) sind ein Genickschlag, wie er brutaler kaum sein könnte. So wird es eher nichts mit einem Platz im Europapokal.
7. HSV Handball
Lineup: Bitter - Schmidt, Nenadic, Damgaard, Pfahl, Schröder, Grabarczyk
Der HSV ist die vielleicht größte Wundertüte der Liga. An der Elbe wurde mit neun Abgängen und zehn Zugängen ein radikaler Umbruch eingeläutet. Trotzdem scheint genügend Potenzial vorhanden zu sein, um nach gewissen Anlaufschwierigkeiten, wie beim Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Nordhorn, eine gute Rolle zu spielen.
Dem neuen Trainer Michael Biegler muss man zutrauen, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Optimale herauszuholen. "Ich glaube, ich kann gut etwas aufbauen, ein Team bilden, ihm ein Gesicht geben", sagte Beagle im Interview mit SPOX.
Jogi Bitter und Jens Vortmann (Minden) bilden ein starkes Torhütergespann, Hans Lindberg kommt nach seinem Nierenriss nach und nach wieder zurück. Adrian Pfahl ist ein Mann von großer Qualität im rechten Rückraum, Pascal Hens will es in seinem wohl letzten Jahr noch einmal wissen. Drasko Nenadic (Flensburg) wird vor allem der Abwehr Halt geben. Ein Unsicherheitsfaktor könnte die Spielmacherposition sein. Mit Allan Damgaard (Holstebro) und Alexander Feld agieren dort zwei Spieler, die nicht gerade über viel HBL-Erfahrung verfügen.
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6. Frisch Auf Göppingen
Lineup: Prost - Schiller, Sesum, Kneule, Nyokas, Halen, Späth
Wenn es bei Frisch Auf 2014/2015 lief, hatte meistens Zarko Sesum seine Finger im Spiel. Man kann sagen, dass die Schwaben in der grandiosen letzten Saison vielleicht ein bisschen zu sehr von ihrem serbischen Halblinken abhängig waren. Deshalb ergibt die Rückholaktion von Lars Kaufmann absolut Sinn, soll er doch für Entlastung sorgen.
Eine der Stärken des Andersson-Teams ist die Athletik, eine Schwachstelle tut sich dagegen auf der halbrechten Rückraumposition auf. Mit Felix Lobedank und Kevynn Nyokas stehen hierfür nur zwei Mann zur Verfügung, wobei vor allem der Franzose etwas zu häufig zwischen Genie und Wahnsinn schwankt.
Insgesamt hat sich das Gesicht des Teams doch ein gutes Stück verändert. Bojan Beljanski, Dragos Oprea, Evgeni Pevnov, Nikola Marinovic und Christian Schöne sind weg. Neu dabei sind neben Kaufmann auch Bastian Rutschmann (Löwen), Niclas Barud (Aalborg), Andreas Berg (Önnereds) und Marco Rentschler (Bietigheim).
5. MT Melsungen
Lineup: Sjöstrand - Allendorf, Rnic, Schneider, M. Müller, Sellin, Danner
Die Nordhessen pirschen sich weiter an die Spitzengruppe der HBL heran. Platz fünf und die damit verbundene Qualifikation für den Europapokal lautet das mutige, aber realistische Saisonziel. Die Truppe von Coach Michael Roth ist eingespielt, weil sie nur geringfügig verändert wurde.
Da für die Torhüterposition mit Johan Sjöstrand (Kiel) und Rene Villadsen (Eisenach) zwei tolle Transfers glückten, tut selbst der Abgang von Mikael Appelgren nicht mehr weh. Bitter ist natürlich der bis November oder Dezember andauernde Ausfall von Patrik Fahlgren (Kreuzbandriss), der als Spielgestalter das Hirn der Mannschaft bildet.
Bis der Schwede wieder einsatzfähig ist, muss vor allem Timm Schneider (Lemgo) die Fäden ziehen. Außerdem soll wie schon im Vorjahr die 6:0-Deckung eine der großen Stärken der Melsunger sein.
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4. SC Magdeburg
Lineup: Quenstedt - Musche, Damgaard, Bezjak, Natek, Weber, Bagerstedt
"Wenn alles ohne Überraschungen läuft, sind die ersten drei Plätze an den THW, die Löwen und Flensburg vergeben", sind sich die SCM-Verantwortlichen einig. Spätestens dann kommt aber Magdeburg mit der Tendenz, bei optimalem Verlauf auch einen Durchbruch nach oben schaffen zu können.
Die einfache Rechnung: Nach Rang vier in der abgelaufenen Saison hat sich Magdeburg personell weiter verstärkt. Denkmal Bartosz Jurecki wurde bewusst nicht gehalten, dafür wurde mit Zeljko Musa (Kielce) ein ebenfalls international erfahrener Kreisläufer geholt.
Besonders wichtig: Die bisherige Schwachstelle, der linke Rückraum, ist als solche nicht mehr zu erkennen. Dafür sorgen die Neuzugänge Michael Damgaard (Holstebro) und Finn Lemke (Lemgo). Vor allem auf Lemke mit seinem fackelartigen Wurf, seiner Übersicht und seiner Qualitäten im Mittelblock darf man sich freuen.
3. Rhein-Neckar Löwen
Lineup: Appelgren - Gensheimer, Ekdahl du Rietz, Schmid, Petersson, Groetzki, Guardiola
Zwei Mal waren sie als Zweiter nah am Titel dran, in dieser Spielzeit gehören die Löwen aber nicht zu den absoluten Topfavoriten. Mit Appelgren und Darko Stanic wurde guter, allerdings kein gleichwertiger Ersatz für Niklas Landin zwischen den Pfosten gefunden.
Neben Landin ist der Abgang von Kreisläufer Bjarte Myrhol (Skjern) nicht zu verkraften, zumal mit Hendrik Pekeler ausgerechnet dessen Nachfolger mit einem Knorpelschaden auf unbestimmte Zeit ausfällt. Der Kader dürfte qualitativ zu dünn sein, um bis zum Ende ganz oben dabei zu bleiben.
So bleibt den Löwen das, was sie schon in den vergangenen beiden Jahren ausgezeichnet hat: Teamgeist, mannschaftliche Geschlossenheit und mit Linksaußen Uwe Gensheimer und Spielmacher Andy Schmid zwei Akteure, die auf ihren Position zu den besten auf diesem Planeten zählen.
2. THW Kiel
Lineup: Landin - Dahmke, Duvnjak, Canellas, Vujin, Ekberg, Toft Hansen
Die Zebras nicht auf Rang eins im Power-Ranking wirft bei manchen Fans vermutlich folgende Frage auf: Sind die bei SPOX völlig verrückt geworden? Sind sie nicht! Glauben sie zumindest. Es gibt gute Gründe dafür, warum der THW zum zweiten Mal in den vergangenen elf Jahren nicht Meister werden könnte... Könnte!
Legende Filip Jicha (Barca) ist weg, sportlich schmerzt vermutlich aber der Wechsel von Aron Palmarsson (Veszprem) noch mehr, verschwindet mit dem Isländer doch eine gehörige Portion Beweglichkeit im Rückraum. Für Palmarsson wurde kein Ersatz geholt, für Jicha der Norweger Erlend Mamelund (Haslum) - natürlich kein gleichwertiger Ersatz. Halbwegs namhafte Neuzugänge sind Toto Jansen (HSV) und Dissinger (Lübbecke), wobei letzterer bisher nicht durch Konstanz aufgefallen ist.
Eine klare Verbesserung ist derweil im Tor mit Landin zu vermelden. Nach wie vor Weltklasse wird im Rückraum von Joan Canellas, Marko Vujin, Steffen Weinhold und Domagoj Duvnjak verkörpert. Der Kroate muss nun kontinuierlich auf höchstem Niveau agieren. Dass Jicha und Palmarsson weg sind, könnte für ihn sogar ein Vorteil sein, da er nun - was er braucht - noch mehr Spielzeit erhalten wird.
1. SG Flensburg-Handewitt
Lineup: Andersson - Eggert, Djordjic, Mogensen, Glandorf, Svan, Zachariassen
Man sollte sich von der 26:27-Pleite im Supercup gegen Kiel nicht täuschen lassen. Für Flensburg ist die erste Meisterschaft seit 2004 drin! Die Vranjes-Truppe ist dem THW zwar physisch unterlegen, wird dafür aber mit Highspeed-Handball für Furore sorgen. Dabei kommt der SG der breite Kader zugute. So kann sich jeder Spieler in jeder Minute auf der Platte voll verausgaben.
"Wir haben ein Riesen-Potenzial im Team", weiß Ljubomir Vranjes um die taktische Flexibilität. Mit Kentin Mahe, Henrik Toft Hansen, Petar Djordjic (alle HSV) und Rasmus Lauge Schmidt (Kiel) wurden spektakuläre Neuverpflichtungen getätigt. Die Abgänge Kaufmann, Nenadic, Ahmed Elahmar und Jakob Macke sind gut zu verkraften. Interessant wird zu beobachten sein, wie sich die vier Regisseure Thomas Mogensen, Jim Gottfridsson, Lauge Schmidt und Mahe auf dem Spielfeld verteilen werden.
Ist die gegnerische Abwehr einmal zu gut, steht nach wie vor Rückraum-Waffe Holger Glandorf für Einzelaktionen zur Verfügung. Der überragende Tobias Karlsson, vergangenes Jahr trotz Kieferbruchs dabei, hält als Chef die Abwehr zusammen. Dahinter steht mit Mattias Andersson ein Mann zwischen den Pfosten, der ebenso wie die Außen Anders Eggert und Lasse Svan über jegliche Zweifel erhaben ist.
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