Flensburg-Handewitt (24 Spiele, +120 Tore, 40:8 Punkte, Platz 2)
Die bisherigen Stolperer:
MT Melsungen (H) 32:33
HSG Wetzlar (A) 21:24
Füchse Berlin (H) 30:30
Rhein-Neckar Löwen (H) 25:32
TSV Hannover-Burgdorf (A) 25:25
Der Saisonverlauf:
Könnten die Flensburger den September aus dem Kalender streichen, sie würden es ohne zu zögern tun. Fünf der acht Minuspunkte setzte es in diesem Monat, zu den Niederlagen gegen Melsungen und in Wetzlar kam ein Remis gegen Berlin.
Die hochgehandelte SG hatte da ihre Titelambitionen bereits begraben. Die vielen Neuzugänge zu integrieren, erwies sich für Trainer Ljubomir Vranjes als kompliziertere Aufgabe als erhofft. Allerdings kam Flense immer besser in Fahrt, seit dem 7. Spieltag steht eine Ausbeute von 33:3 Zählern zu Buche.
Mit dem 25:22-Sieg bei den Löwen am 22. Spieltag meldete sich der Champions-League-Sieger von 2014 endgültig im Titelrennen zurück.
Darum wird Flensburg Meister:
"Ich habe ein Luxusproblem und kann wählen. Habe ich das jemals gehabt?" Diese Aussage von Vranjes beschreibt perfekt, wie gut Flensburg aufgestellt ist. Die Nordlichter verfügen über den breitesten Kader und sind deshalb taktisch enorm flexibel.
Der Kader der SG Flensburg-Handewitt
Drei Mann ragten in den letzten Wochen und Monaten besonders heraus: Rasmus Lauge, Holger Glandorf und Lasse Svan.
Während Spielmacher Lauge gerade in den großen Spielen zur Höchstform aufläuft, sorgt Glandorf im rechten Rückraum für Durchschlagskraft. Svan ist mit 122 Treffern bester Werfer der Flensburger. Über Keeper Mattias Andersson muss ohnehin nicht viel gesagt werden.
Darum wird Flensburg nicht Meister:
Flensburg hat mit acht Minuspunkten nicht nur die schlechteste Ausgangslage des Top-Trios, sondern auch das härteste Programm. Unter anderem müssten in Kiel und in Melsungen Siege her, um eine ernsthafte Chance auf die Meisterschaft zu haben.
Die Jungs von der Förde sind zwar das beste Auswärtsteam der Liga (21:3), haben aber ausgerechnet in der sonst so gefürchteten Hölle Nord vergleichsweise viele Zähler liegen gelassen (19:5).
Besonders bitter war zudem das 25:25 am 24. Spieltag in Hannover, als in einer desolaten Schlussviertelstunde eine Sechs-Tore-Führung einfach weggeworfen wurde.
Das Restprogramm:
TuS N-Lübbecke (H)
SC Magdeburg (A)
Frisch Auf Göppingen (H)
MT Melsungen (A)
THW Kiel (A)
ThSV Eisenach (H)
TVB 1898 Stuttgart (A)
Bergischer HC (H)
Das sagen die Beteiligten:
Rasmus Lauge: "Wir wollen natürlich mitkämpfen, aber wir haben klar das schwierigste Programm."
Dierk Schmäschke (Geschäftsführer): "Unser Ziel ist es, oben dranzubleiben. Wir wollen nur von Spiel zu Spiel denken. In den letzten beiden Jahren haben die Löwen und der THW einen Zweikampf um den Titel geführt. In diesem Jahr sind es eben drei Mannschaften."
Fazit: Der Titelgewinn der SG wäre angesichts der Ausgangslage schon ein kleines Wunder. Letztlich dürfte die Bürde der Punktverluste im schwarzen September einfach zu groß sein.