THW Kiel (23 Spiele, +115 Tore, 39:7 Punkte, Platz 3)
Die bisherigen Stolperer:
SG Flensburg-Handewitt (A) 25:30
Frisch Auf Göppingen (A) 21:29
Rhein-Neckar Löwen (A) 20:24
TSV Hannover-Burgdorf (A) 30:30
Der Saisonverlauf:
Ähnlich wie bei der SG begann die Saison auch für den THW holprig mit den beiden Pleiten im September in Flensburg und in Göppingen. Ein treuer Begleiter des Rekordmeisters war dabei das Verletzungspech.
Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek zogen sich Kreuzbandrisse zu, Steffen Weinhold wird von einem bei der EM erlittenen Muskelabriss im Adduktorenbereich außer Gefecht gesetzt. Und Christian Dissinger wurde erst kürzlich am Meniskus operiert.
Weitere Spieler wie Rune Dahmke, Christian Sprenger, Joan Canellas oder Domagoj Duvnjak waren immer wieder angeschlagen. Die Zebras waren gezwungen, mit Dener Jaanimaa, Blazenko Lackovic und Ilija Brozovic Nachverpflichtungen zu tätigen.
Allen Widrigkeiten zum Trotz spielt Kiel, das zu Hause alle Spiele gewonnen hat, eine gute Saison. Die letzte Liga-Niederlage datiert vom 7. Oktober 2015.
Darum wird Kiel Meister:
Wer in den vergangenen elf Jahren zehn deutsche Meisterschaften gewonnen hat und wenige Spieltage vor Schluss vorne mit dabei ist, kann natürlich den Titel holen. Niemand hat in der Vergangenheit häufiger als der THW bewiesen, dass man ihn niemals abschreiben darf.
Trotz der Verletzungen verfügt Kiel über Spieler von allerhöchster Qualität. Top-Werfer Duvnjak (106 Treffer), Canellas oder Torhüter Niklas Landin - um nur ein paar Namen zu nennen. Der THW ist mental stark und erfahren, was ein großes Pfund im Titelkampf darstellt.
Zudem hat die Truppe von Trainerfuchs Alfred Gislason noch eine Partie mehr als die Konkurrenz zu absolvieren. Werden alle Spiele gewonnen, landet man zumindest schon mal vor Flensburg.
Der Kader des THW Kiel
Darum wird Kiel nicht Meister:
Das Restprogramm hat es mit Auswärtsspielen in Magdeburg und Melsungen sowie dem Heimspiel gegen Flensburg in sich. Gleich drei Mal herrscht also akute Stolpergefahr, wobei der Auftritt beim SCM noch die leichteste der drei Hürden ist.
Dazu kommt die weiterhin enorm hohe körperliche Belastung durch die Auftritte in der Königsklasse. Sicher ist: Verletzungen dürfen keine mehr dazukommen.
Das Restprogramm:
Frisch Auf Göppingen (H)
HBW Balingen-Weilstetten (A)
TuS N-Lübbecke (H)
HSG Wetzlar (H)
SC Magdeburg (A)
SG Flensburg-Handewitt (H)
MT Melsungen (A)
ThSV Eisenach (A)
TVB 1898 Stuttgart (H)
Das sagen die Beteiligten:
Alfred Gislason: "Die Löwen haben das deutlich einfachere Restprogramm. Jetzt sind wir im Rückstand. Wenn sie bei sechs Minuspunkten bleiben, werden sie zu Recht Meister."
Christian Sprenger: "Unsere Situation hat sich grundsätzlich verbessert im Vergleich zu den vergangenen Monaten. Es gab ja auch schon Zeiten, als die Löwen ohne Minuspunkte durch die Liga gegangen sind."
Fazit: Der THW ist im Vergleich zu den Löwen aktuell klarer Außenseiter im Titelkampf. Das den Kielern scheinbar angeborene Sieger-Gen kann allerdings zum entscheidenden Faktor werden.
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