Dänischer Gegner im Halbfinale am Freitag ist Vize-Europameister Spanien. Die Iberer rangen Norwegen in Danzig nach zweimaliger Verlängerung mit 35:34 (25:25, 13:12) nieder und dürfen somit weiter von ihrem ersten WM-Titel seit 2013 träumen. Außerdem steht Europameister Schweden nach dem souveränen 26:22 (14:9) gegen Afrikameister Ägypten als Halbfinalteilnehmer fest.
Spanien hatte kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit zurückgelegen, ehe Alex Duschebajew mit der Schlusssirene den Ausgleich erzielte und sein Team in die Verlängerung führte. Duschebajew war es auch, der in der Schlussminute der zweiten Overtime den Siegtreffer erzielte. Den letzten norwegischen Wurf parierte dann Torhüter Perez de Vargas und sorgte für Jubelstürme bei den Spaniern.
Die Dänen ließen am Mittwochabend in Stockholm überhaupt nichts anbrennen. Bester Werfer in der von Beginn an einseitigen Partie war Mathias Gidsel, der Rückraumspieler vom Bundesliga-Tabellenführer Füchse Berlin versenkte neun seiner zehn Würfe. Dänemark blieb damit auch im 26. WM-Spiel nacheinander ohne Niederlage und ist damit alleiniger Rekordhalter vor den Franzosen, die schon einmal 25 WM-Spiele unbesiegt geblieben waren.
Das Duell Dänemark gegen Spanien ist die Neuauflage des WM-Halbfinals von 2021, damals gewannen die Nordeuropäer 35:33.
WM - Schock für Gastgeber: Gottfridsson bricht sich die Hand
Schwerer Rückschlag für die Titelträume des WM-Gastgebers: Schwedens Handballer müssen für den Rest des Turniers auf ihren Denker und Lenker Jim Gottfridsson verzichten. Der Spielmacher des Europameisters und der SG Flensburg-Handewitt brach sich im Viertelfinale gegen Ägypten die linke Hand und wird für Monate ausfallen. Das WM-Halbfinale in der Tele2-Fußballarena gegen Deutschland-Bezwinger Frankreich findet am Freitag ohne ihn statt.
"Es ist furchtbar frustrierend, weil ich das Gefühl hatte, dass sowohl ich als auch die Mannschaft bislang ein sehr gutes Turnier gespielt haben", sagte Gottfridsson: "Ich habe davon geträumt, zu Hause ein WM-Finale zu spielen." Bei Instagram schrieb der 30-Jährige in der Nacht zu Donnerstag, er sei "verärgert, traurig und enttäuscht".
Eine Operation, berichtete Gottfridsson bei einem Medientermin am Donnerstag, sei unumgänglich. "Ich war gestern Abend sehr traurig und habe ein paar Tränen vergossen, ich habe eineinhalb Stunden geschlafen", sagte der Regisseur, der weiter vor Ort beim schwedischen Team bleiben wird. Der Eingriff wird bereits am Freitag vorgenommen.
Der Rückraumspieler, der beim schwedischen EM-Triumph vor einem Jahr als wertvollster Spieler ausgezeichnet worden war, hatte sich die Verletzung schon nach sieben Minuten des Ägypten-Spiels zugezogen. "Ich glaube, ich bin im Trikot eines Gegenspielers hängen geblieben", sagte Gottfridsson. Mit einem dicken Verband hatte er die Arena in Stockholm verlassen. Im Krankenhaus folgte dann die niederschmetternde Diagnose.
Die Verletzung Gottfridssons trifft auch die Flensburger hart. Der Tabellenfünfte der Bundesliga wird in den kommenden Wochen auf seinen Leistungsträger verzichten müssen.