Handball-EM: Ritterschlag von Alfred Gislason und Stefan Kretzschmar! Er ist die "Kampfmaschine" des DHB

SID
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Nicht bloß Andreas Wolff, auch Julian Köster überragte beim DHB-Sieg gegen Island. Bundestrainer Alfred Gislason setzt voll auf den Gummersbacher - aus zwei Gründen.

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Julian Köster war in völliger Ekstase. Der Youngster spurtete quer über das gesamte Feld und jubelte wild, bis er schließlich in den Armen von Kapitän Johannes Golla landete.

"Ich würde mir sehr große Sorgen machen, wenn er weggetrabt wäre und keine Miene verzogen hätte", scherzte Bundestrainer Alfred Gislason.

Das vorentscheidende letzte deutsche Tor beim 26:24 gegen Island löste nicht nur bei den knapp 20.000 Fans in der Lanxess Arena, sondern auch beim sonst so in sich gekehrten Köster riesige Emotionen aus.

"Es freut mich, dass ich so frei vor das Tor komme, dann habe ich das Ding einfach reingeknallt. Es war ein unglaubliches Gefühl, hier so viele Menschen in Köln feiern zu sehen", sagte Köster über den ganz besonderen Moment in seiner nordrhein-westfälischen Heimat.

Andreas Wolff über Julian Köster: "Kampfmaschine"

Der Zittersieg zum Start in die EM-Hauptrunde - es war der einmal mehr der große Auftritt des Andreas Wolff, aber auch der des Julian Köster.

Die "Kampfmaschine" (Wolff) hielt gemeinsam mit Golla die starke deutsche Abwehr zusammen und trug auch viel Last auf den Schultern, wenn es im am Donnerstagabend stotternden Angriff brenzlig wurde.

"Für mich der Spieler des Spiels, abseits von Wolff: Julian Köster. Die entscheidenden Verantwortungssituationen nachher hat alle Julian Köster übernommen", lobte Dyn-Experte Stefan Kretzschmar und sprach damit auch dem Bundestrainer aus der Seele.

"Es war nicht nur die letzte Aktion, er war die gesamte letzte Viertelstunde sehr stark und hat viele Löcher für uns gerissen", lobte Gislason.

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Gislason über Köster: "Zu einem Weltklasse-Abwehrspieler gereift"

Köster, erst 23 Jahre jung, zählt längst zu den Schlüsselspielern im DHB-Team. Als Gislason ihn 2022 als damaligen Zweitliga-Spieler erstmals für ein Turnier in seinen Kader berief, überraschte er damit viele.

Doch der Alleskönner des VfL Gummersbach weist seitdem regelmäßig seine immensen Qualitäten nach: offensiv - aber vor allem defensiv. "König auf zwei Positionen", titelte zuletzt die Süddeutsche Zeitung.

"Er ist trotz seiner jungen Jahre zu einem Weltklasse-Abwehrspieler gereift", sagte Gislason. "Ihn zeichnet aus, dass er das Spiel des Gegners liest."

Am liebsten würde der DHB-Coach Köster - laut Teamkollege Timo Kastening der "absolute Frauenschwarm" bei den DHB-Männern - immer spielen lassen.

Doch er weiß, dass er mit Kösters Kräften haushalten muss: "Köster wechsle ich in der Regel nach einer Viertelstunde im Angriff aus. Ich brauche ihn bis zum Spielende in der Abwehr", sagte Gislason.

Köster auch im Angriff der Entscheider

Gegen die Isländer war Köster, der wenige Sekunden vor Schluss den Ball von Juri Knorr erhalten hatte und sich dann im Eins-gegen-Eins durchsetzte, auch im Angriff der Entscheider.

Ob er schon einmal so gejubelt habe, wie nach seinem wichtigen Tor? "Na klar", antwortete der Rechtshänder grinsend, "da müssen Sie nur regelmäßig Spiele des VfL Gummersbach schauen."

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