"Titanic-Signal": Uli Hoeneß äußert sich über mögliches DFB-Comeback von Toni Kroos

Von Nino Duit
Uli Hoeneß
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Uli Hoeneß hat sich gegen ein Comeback von Toni Kroos im DFB-Team ausgesprochen. "Das wäre ein ziemliches Titanic-Signal", sagte der Aufsichtsrat des FC Bayern München am Montag bei ServusTV.

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Der 33-jährige Mittelfeldspieler von Real Madrid sei laut Hoeneß zwar "ein überragender Fußballer. Aber ich glaube nicht, dass er den deutschen Fußball retten kann." Am vergangenen Samstag hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann im ZDF-Sportstudio für ein Comeback von Kroos in Hinblick auf die Heim-EM 2024 geworben. Kroos, der nach der EM 2021 seinen Rücktritt erklärt hatte, ist angeblich offenbar offen für diesen Schritt.

Hoeneß und Kroos kennen sich aus gemeinsamen Zeiten beim FC Bayern. Die Münchner verpflichteten den damals 16-Jährigen 2006 für 2,3 Millionen Euro aus der Jugend von Hansa Rostock. 2014 zog er nach gescheiterten Gesprächen über eine Vertragsverlängerung als Triple-Sieger und Weltmeister zu Real Madrid weiter, wo er seitdem vier weitere Male die Champions League gewann.

Gewünscht wird ein Kroos-Comeback nicht nur von Nagelsmann, sondern auch von diversen TV-Experten - eine Berufsgruppe, die Hoeneß generell kritisch sieht. "Ich halte von diesen ganzen TV-Experten relativ wenig. Die wissen immer alles besser, obwohl sie, außer Fußballer gewesen zu sein, nichts geleistet haben", sagte Hoeneß. Vor allem störe ihn deren "moralische Keule", obwohl sie als aktive Spieler einst selbst "keine Waisenknaben" gewesen seien.

Uli Hoeneß
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FC Bayern: Uli Hoeneß über Christoph Freund und seine Zukunfts-Pläne

Abgesehen von Hoeneß wohnte der ServusTV-Sendung "Sport und Talk im Hangar 7" auch Sportdirektor Christoph Freund vom FC Bayern bei - genau wie bei einer früheren Ausgabe im Februar 2022, als Freund noch für RB Salzburg arbeitete. Durch dieses Zusammentreffen wurde ServusTV laut Hoeneß zum "Geburtshelfer" der Verpflichtung eineinhalb Jahre später. Freund sei Hoeneß direkt "sehr sympathisch" gewesen: "Er war bei uns dann schon länger auf der Liste - und man kann jetzt schon sagen, dass es ein Glücksgriff war."

Der 71-Jährige selbst wolle sich unterdessen bald aus dem Tagesgeschäft zurückziehen: "Sobald wir das Gefühl haben, dass der FC Bayern wieder in ganz ruhiges Fahrwasser gekommen ist - ich denke, dass es im ersten Halbjahr nächstes Jahr so weit sein wird - dann werden wir, Karl-Heinz und ich, uns wieder in den Hintergrund stellen und im Aufsichtsrat aufpassen, dass es gut läuft." Nach der Doppel-Freistellung von CEO Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic im vergangenen Mai kehrte Hoeneß und Rummenigge ins Tagesgeschäft zurück.