"Solch ein Vorgehen ist vollkommen inakzeptabel und zu diesen 'Geschlossenen Städten' muss voller Zugang gewährleistet sein", sagte Reedie der britischen Tageszeitung The Times.
Er halte es für "höchst unwahrscheinlich", dass das russische Anti-Doping-System bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro konform mit den WADA-Vorschriften sei. Dafür gingen die Fortschritte viel zu langsam voran: "Was bislang von Russland getan wurde, hätte vor Monaten bereits erreicht werden können."
Seine Forderungen hat Reedie schriftlich an den russischen Sportminister Witali Mutko gerichtet. In seinem Brief betonte er die Entschlossenheit der WADA zu harten Sanktionen, falls die Arbeit der Anti-Doping-Kämpfer weiterhin behindert werde. Der deutschen Kontrolleurin war mit Ausweisung gedroht worden, sollte sie sich einer der Geschlossenen Städte mit Zutrittsverbot oder -beschränkungen für Ausländer bis auf 80 km nähern.
Russland unter Druck
Russlands Sport steht nach immer neuen Doping-Anschuldigungen massiv unter Druck. Selbst IOC-Präsident Thomas Bach schloss zuletzt einen kompletten Ausschluss der Sport-Großmacht von den Sommerspielen in Rio nicht aus.
Am Donnerstag berief die WADA Richard McLaren zum Chef der Untersuchungen der Anschuldigungen gegen Russland bei den Winterspielen 2014 in Sotschi. Dort sollen nach Angaben eines Whistleblowers unter Mithilfe des Geheimdienstes angeblich über 100 Dopingproben russischer Athleten, darunter 15 Medaillengewinner, ausgetauscht worden sein. McLaren war bereits Teil des Komitees, das das organisierte Doping in der russischen Leichtathletik aufdeckte.