Dauergäste und Emporkömmlinge

Die Schwäbisch Hall Unicorns und die Frankfurt Universe gehen mit großen Ambitionen in die Playoffs
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Samsung Frankfurt Universe

Der zweite Postseason-Neuling nach den Berlinern, auch wenn der Einzug in die Playoffs bei den Frankfurtern ob ihrer Möglichkeiten deutlich weniger überraschend kommt, als bei den Rebels. Der Aufsteiger pflügte durch die Regular Season und zeigte vor allem eine herausragende Defense, Coach Markus Grahn mahnte dennoch: "Kiel ist ein sehr erfahrenes Team aus der GFL Nord, hat diverse German-Bowl-Spiele absolviert und einen Titelgewinn 2010, als wir unser erstes Jahr in der Regionalliga hatten."

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Mit über 27.000 Zuschauern hatte Frankfurt die meisten Besucherinnen und Besucher während der Hauptrunde, der Heim-Vorteil soll auch in den Playoffs seine Wirkung beibehalten - über 3.000 Karten wurden bereits verkauft. Grahn führte allerdings weiter aus: "Die Kieler spielen eine sehr aggressive Defense, haben ein starkes Laufspiel und das sind die zwei wichtigen Elemente, die ein gutes Team braucht, um Spiele zu gewinnen."

Beide Teams sind somit ähnlich aufgebaut: Ein hocheffizientes Running Game und eine starke Defense sind die Erfolgsrezepte. Für Grahn ist es ohnehin ein potentiell besonderes Spiel - der Frankfurter Head Coach hat jahrelang in Braunschweig gecoacht, sollten sich die Lions und die Frankfurter durchsetzen, würde er im Halbfinale mit seinem neuen Team zum Ex-Klub reisen.

Kiel Baltic Hurricanes

Der Playoff-Dauergast! Die Hurricanes sind seit 2007 zum zehnten Mal in der Postseason mit dabei, es ist die längste aktuelle Playoff-Serie in der GFL. "Unser Ziel waren die Playoffs und ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie dieses Ziel erreicht hat. Die Spitze der GFL Nord ist in diesem Jahr unheimlich eng zusammen und nur ein Sieg mehr hätte Platz zwei und damit Heimrecht im Viertelfinale bedeutet", betonte Coach Marcus Herford.

Dieser Vorteil wäre zwar "ein Bonus gewesen", doch scheinen die Canes zum richtigen Zeitpunkt heiß gelaufen zu sein: Nach durchwachsenem Saisonstart verlor Kiel nur eines seiner letzten elf Spiele und folgerichtig ist sich Center Oliver Beeck sicher: "Frankfurt hat eine starke Saison gespielt bisher, aber wir brauchen uns da nicht zu verstecken."

In jedem Fall wird es ein Duell mit vielen Ungewissheiten - beide Teams haben noch nie gegeneinander gespielt. Kurios: Gegner Frankfurt könnte, würde das Spiel in Kiel stattfinden, zumindest einen Teil des Stadions wiedererkennen. Die Stahlrohr-Tribüne, die in der Kieler Arena steht, stand früher bei den Universe in Frankfurt-Ginnheim.

Dresden Monarchs

Das Offense-Power-House der vergangenen Regular Season (708 Punkte, 101 Touchdowns, 7.041 Total Yards) musste zumindest um den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde zittern: Nur weil Braunschweig die Rebels schlug, war Dresdens 63:7-Kantersieg gegen die Hamburg Huskies zum Saisonabschluss noch etwas wert. Jetzt also geht es gegen Saarland, statt gegen die Unicorns.

"Diesen Erfolg haben wir uns in dieser Saison hart erarbeitet. In jeder Trainingssitzung war das Team mit Herzblut dabei, hat sich geschunden und gequält", strahlte Head Coach John Leijten auf der Team-Website. "Statt in Frankfurt oder Schwäbisch Hall antreten zu müssen, dürfen wir vor eigenem Publikum in die Playoffs starten - ein großartiger Erfolg."

Dabei setzt Dresden auf eine finnische Connection: Die Receiver Sebastian Sagne (1.067 Yards, 17 Touchdowns) und Micky Kyei (1.019 Yards, 16 Touchdowns) haben die Liga in dieser Saison dominiert. Leijten betonte: "Sie sind alle extrem fokussiert und lassen nie eine Möglichkeit auf ein Play liegen."

Saarland Hurricanes

Die Hurricanes sind einer der großen Außenseiter. Der dritte Tabellenplatz bedeutete die beste Saisonplatzierung, zum dritten Mal sind die Saarländer in den Playoffs dabei. Ein Sieg wäre für die Canes der erste Postseason-Erfolg, und dennoch schoss Head Coach Tom Smythe laut der Saarbrücker Zeitung gegen Division-Konkurrenz Frankfurt: "Aufsteiger Frankfurt Universe kommt mit viel Geld und kauft Spieler aus halb Europa. Wir spielen fast nur mit Jungs aus der Region. Und die haben sich erneut weiterentwickelt."

Im Halbfinale brauche das Team daher "sicher kein Wunder", betonte Quarterback Alexander Haupert: "Wir sollten hinfahren, Spaß haben und jeder 100 Prozent geben. Mit der Einstellung haben wir schon andere Mannschaften geärgert. Auch Dresden ist nicht unschlagbar und hat den Druck des Favoriten." Wichtigste Personalie: Cornerback und Defensiv-Säule Wesley Miller ist zurück. Miller war zuvor nach Hause geflogen, weil sein Vater einen Schlaganfall erlitten hatte. Nach drei Wochen kehrte er zurück.

New Yorker Lions Braunschweig

Im Norden war wieder einmal kein Vorbeikommen an den Lions, die sich den Division-Titel mit ihrer herausragenden Defense sicherten. Doch Braunschweig, das Meister-QB Casey Therriualt kurz vor Ende der Regular Season zurückholte, will mehr.

Die dritte Titelverteidigung in Folge soll her. Mit den Allgäu Comets wartet ein Gegner, mit dem die Lions eine gemeinsame Vorgeschichte haben: Im Vorjahr gab es das Duell bereits im Halbfinale, nur dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang setzte sich Braunschweig damals durch.

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"Sie haben fast den gleichen Kader wie im Vorjahr. Deshalb erwarte ich ein sehr schweres Spiel. Ich war überrascht, dass sie nur Vierter geworden sind", warnte Lions-Coach Troy Tomlin laut unser38.de. Die Statistiken sprechen in jedem Fall für die Lions: Der Gewinner aus dem Norden hat noch nie gegen den Süd-Vierten verloren und Braunschweigs Quarterback Casey Therriault steht in Playoff-Spielen seit 2013, inklusive Eurobowls, bei zehn Siegen und null Pleiten.

Allgäu Comets

Head Coach Brian Caler brachte es vor dem Spiel auf den Punkt: "Jetzt wartet eine große Herausforderung und Chance auf uns alle. Die Lions sind das beste Team in Europa und es gibt uns die Gelegenheit, uns zu beweisen, das wir zu den Top-Teams in Deutschland gehören. Wir wissen das es eine große Aufgabe ist, aber wir stehen im Viertelfinale des Germanbowl. Das spricht allein schon für sich."

Und es spricht noch mehr für die Comets: Kein anderes Team hat es in der Vorsaison bis zum Finale geschafft, die schier übermächtigen Schwäbisch Hall Unicorns zu schlagen und das Team überraschte, als Quarterback Cedric Townsend gehalten werden konnte. Doch die Offense muss wieder besser ins Rollen kommen als zuletzt, um gegen die Lions-Defense zu punkten.

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