"Meine wichtigste Aufgabe ist es, das effektivste und stabilste Anti-Doping-System der Welt, das vom weltweiten Anti-Doping-Kampf akzeptiert wird, in Russland zu etablieren", sagte Issinbajewa, die auch der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) angehört.
Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA reagierte indes mit Kritik. "Die Ernennung steht nicht im Einklang mit der von der WADA eingerichteten Roadmap", wird ein Vertreter der Agentur beim Branchendienst insidethegames zitiert.
WADA hält Issinbajewa für ungeeignet
Die WADA hat Zweifel, dass Issinbajewa die geeignete Person für die eingeleiteten Doping-Reformen in Russland ist. Die Stabhochsprungerin hatte in der Vergangenheit mehrfach vehement einen Generalverdacht gegen russische Sportler zurückgewiesen. Ihre Wahl in den Aufsichtsrat hätte die WADA wohl akzeptiert, nicht aber ihre Ernennung zur Vorsitzenden.
Russland steht seit geraumer Zeit wegen Verstößen gegen die internationalen Doping-Richtlinien in der Kritik. Ermittler Richard McLaren hatte 2016 in seinem Bericht festgestellt, dass in der Zeit von 2011 bis 2015 rund 1000 russische Athleten vom Doping-System profitiert hatten. Russlands Leichtathleten sind weiterhin für internationale Events gesperrt, die Behindertensportler durften nicht an den Paralympics 2016 in Rio teilnehmen.
Nicht mehr im Amt bei der RUSADA ist Generaldirektorin Anna Anzeljowitsch. Die Funktionärin hatte Ende Dezember für Aufregung gesorgt, als sie in einem Zeitungsinterview systematisches Doping in Russland zugegeben hatte. Die RUSADA dementierte kurz darauf die Aussagen ihrer eigenen Generaldirektorin.