Fraport Skyliners (3) - ALBA Berlin (6)
Saison-Bilanz: 1:1 (82:95, 80:64)
Ausgangslage: Mit jeder Menge Rückenwind und dem ersten Europapokal-Triumph der Historie gehen die Fraport Skyliners in die Postseaon. Am Wochenende konnten die Frankfurter durch ein furioses Schlussviertel gegen Pallacanestro Varese den FIBA Europe Cup gewinnen.
Doch auch in der Bundesliga entschieden die Skyliners die letzten neun Begegnungen für sich. Die Jungs vom Main haben Blut geleckt. "Jetzt drehen wir erst richtig auf", tönt Jordan Theodore im Vorfeld der Postseason.
Das junge Team von Coach Gordon Herbert hat sich über Jahre verbessert und ist in dieser Saison bereit für den nächsten Schritt, nachdem die Skyliners im vergangenen Jahr den Bayern in der ersten Runde einen harten Fight geliefert hatten.
Umgekehrte Vorzeichen dagegen in der Hauptstadt. Nach der tollen letzten Saison hat Alba Berlin bis zum heutigen Tag seine Identität noch nicht gefunden. Das fast rundum erneuerte Team kämpfte während der kompletten Saison mit Inkonstanz und großen Problemen in der Offensive.
Trotz allem geben die Berliner sich kämpferisch: "Die Saison fängt erst jetzt an. Alles steht bei Null", lässt Geschäftsführer Marco Baldi verlauten. Das Team von Sasa Obradovic kann auch in dieser Spielzeit an einem guten Tag jeden schlagen.
So gesehen beim Pokal Final Four, als die Berliner erst die Frankfurter und im Finale Gastgeber Bayern München in die Schranken weisen konnten. Auch ein angeschlagenes Alba bleibt weiterhin brandgefährlich.
Key-Stats: Defense First! Die Skyliners stellen die beste Verteidigung der Liga. Auf 100 Ballbesitze lässt man nicht einmal 99 Punkte zu. Ein absolutes Faustpfand in den Playoffs.
Offensiv wird die Last auf mehrere Schultern verteilt. Sechs Spieler erzielen mehr als 9 Punkte pro Spiel, sieben Spieler treffen mehr als 35 Prozent von draußen, davon vier über 40 Prozent.
Konstantin Klein im Interview: "Gesunde Arroganz bringt dich weiter"
Auch Alba verteilt sein Scoring auf mehrere Schultern. Gleich fünf Spieler punkten zweistellig. Allerdings fehlt die klare erste Option im Angriff.
Die große Stärke Albas liegt dagegen unter dem Korb. 37,0 Prozent aller möglichen Offensivrebounds pflücken sich die Berliner, der beste Wert der Liga. Zusätzlich bekommen die Albatrosse im Schnitt 24 Freiwürfe zugesprochen.
Key-Player: So fantastisch auch Johannes Voigtmann in dieser Saison spielt, der wichtigste Mann der Skyliners ist Jordan Theodore. Der Aufbau bekommt in den entscheidenden Momenten die Schlüssel von Coach Herbert und hat Frankfurt so einige Siege beschert.
Der Amerikaner nimmt die meisten Würfe (10,9), ist Topscorer (14,7 Punkte) und bindet seine Mitspieler ein (4,7 Assists). Die Leistungen des Guards werden entscheiden, wie weit es für die Skyliners gehen kann, nicht nur in dieser Serie.
Wie Frankfurt definiert sich auch Alba über die Verteidigung. Damit Berlin aber Chancen auf ein Weiterkommen hat, muss offensiv mehr kommen. Gerade der Dreier muss fallen. Eine Aufgabe für Dragan Milosavljevic.
Der Shooting Guard wird die Frankfurter Flügel mit starker Verteidigung jagen, muss aber über die Serie seinen Wurf von außen besser treffen als in der Hauptrunde (35,8 Prozent 3FG). Fällt der Wurf, eröffnet das Alba ganz andere Möglichkeiten.
SPOX-Prognose: Zwei der besten Verteidigungen der Liga treffen aufeinander. Der Saisonvergleich inklusive Pokal und die fehlende Erfahrung der Frankfurter spricht für Alba. Dennoch sind die Skyliners in diesem Jahr das bessere Team und haben in Theodore den besten Spieler der Serie, was zumeist ein guter Indikator ist. Tipp: Frankfurt in 4.