Der Traum vom Finale ist geplatzt. Durch die Niederlage gegen Spanien geht es für Deutschland am Sonntag gegen Polen nur um Bronze. Dennis Schröder hadert mit der Zone der Spanier, erinnert aber auch daran, wie wenige Leute an dieses deutsche Team vor dieser EuroBasket geglaubt hatten.
Mit 71:61 führten die Deutschen noch eine Minute vor Ende des dritten Viertels, vieles sprach zu diesem Zeitpunkt für das DBB-Team, doch letztlich setzten sich die Spanier mit 96:91 durch. "Wir hatten im vierten Viertel bei +8 die Chance, das Spiel zu gewinnen. Die Spanier haben dann eine starke Zone gespielt, auf die wir keine Antwort gefunden haben", ärgerte sich Kapitän Dennis Schröder bei RTL.
Kurz zuvor war Schröder bei MagentaTV etwas mehr in die Tiefe bei der Fehleranalyse gegangen. "Wir haben im vierten Viertel keinen großen Spieler mehr gehabt, um physisch am defensiven Brett zu sein", merkte der NBA-Free-Agent an und verwies damit auf die kleinen Lineups der Deutschen. Das war durchaus ungewöhnlich, schließlich spielte das DBB-Team fast das komplette Turnier mit zwei Bigs.
Im vierten Viertel stand aber nur Johannes Thiemann und später Daniel Theis auf dem Feld, gerade letzterer vergab in der Schlussphase mehrfach den Korberfolg aus nächster Nähe. So hingen am Ende die Köpfe der Deutschen, gleichzeitig richtete sich der Blick auch nach vorne. Das erklärte Ziel, eine Medaille, ist weiter möglich. Dazu muss am Sonntag um 17.15 Uhr aber Polen geschlagen werden, die im anderen Halbfinale eine heftige Klatsche einstecken mussten.
"Ein bisschen Enttäuschung ist schon dabei, das war eine gute Chance heute. Aber wir haben noch ein Spiel und die Chance auf die Bronzemedaille", sagte Franz Wagner, der nach schwacher erster Halbzeit auf 15 Punkte kam. Schröder war mit 30 Punkten und 8 Assists der beste Spieler der Deutschen, nach der Pause spielte der Kapitän aber fast durch und es ging ihm ein wenig die Luft aus.
Als Enttäuschung wollte Schröder die Niederlage nicht sehen. "Die Leute haben gesagt, dass wir nicht einmal die Vorrunde überstehen werden. Wir hatten natürlich starke Gegner, aber mit den Jungs in der Kabine nehme ich es mit jedem Gegner auf. Ich liebe die Jungs und das Turnier ist noch nicht vorbei und wir werden alles geben."