"Die Bayern haben alles richtig gemacht"

Von SPOX
Nihad Djedovic (M.) wechselt zur neuen Saison von Alba Berlin zum FC Bayern Basketball
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5. Griechenland wird die Negativüberraschung

Philipp Dornhegge: Eine absurde These. Völlig absurd. Für mich zählt Griechenland, das hab ich vorher bereits gesagt, ebenfalls zu den ganz heißen Titelanwärtern - auch wenn ich letztlich auf Frankreich tippe. Bei Tony Parker und Co. habe ich irgendwie das Gefühl, dass es dieses Jahr endlich so weit ist mit dem großen Wurf. Enttäuschen werden aus meiner Sicht andere Teams. Vielleicht die Türken aufgrund ihrer erwähnten Backcourt-Probleme. Vielleicht die Russen, die ohne Kirilenko, Khryapa, Kaun und Mozgov antreten und bei denen generell gerade viel Unruhe herrscht. Von den Spitzenteams kann ich mir am ehesten noch die Slowenen als Negativüberraschung vorstellen, die knifflige Auftaktgegner haben. Schaut man sich die Auslosung an, wird in Gruppe B sicherlich ein Team schwer enttäuscht werden. Mit Litauen, Serbien, Montenegro und Mazedonien haben vier Teams klare Ansprüche auf drei Zwischenrundenplätze.

Florian Regelmann: Es ist mir völlig unerklärlich, wie man das überhaupt nur ansatzweise denken kann. Wir sollten ja hier auch alle unseren EM-Tipp abgeben - meiner heißt Griechenland. Und bevor einer blöd nachfragt: Ja, ich glaube sogar daran, dass die Griechen Spanien schlagen können. Mit Vasilis Spanoulis hat Griechenland den besten Guard in seinen Reihen, der bei der EM herumläuft. Und sie haben mit Spanoulis nicht nur den amtierenden Euroleague Final Four MVP, sie haben vor allem eine brutale Tiefe im Kader. Der Backcourt mit Spanoulis und Zisis ist überragend, aber jeder Spieler im Kader trägt seinen Teil bei und strahlt Gefahr aus. Printezis, vor allem der zu Barca wechselnde Papanikolaou mit seinen gefürchteten Fastbreaks und seinem guten Händchen, Kaimakoglou, Captain Fotsis ist immer noch dabei, die Liste ist so lang. Und dazu kommt, dass sie mit Andrea Trinchieri so mit den angesagtesten Trainer in Europa seit diesem Jahr an der Seitenlinie haben. Die Griechen werden auf gar keinen Fall negativ überraschen. Auf gar keinen Fall.

Haruka Gruber: Bei allem Lob: Wir sollten Griechenland nicht zur Übermannschaft hochjazzen. Wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut, geht die Richtung ganz klar nach unten seit 2009: 11. Bei der WM 2010, 6. bei der EM 2011, gar nicht qualifiziert für die Olympischen Spiele 2012. Und beim Supercup machte Griechenland auch nicht den allerbesten Eindruck. Sie sind tough und der doppelte Euroleague-Sieg von Olympiakos sollte Warnung sein, die Griechen nie zu unterschätzen. Dennoch ist das Ende eines Zyklus langsam erreicht. Diamantidis ist weg, Baby Shaq fehlt, dazu die Überalterung im Kader - ich weiß nicht, woher Flo und Phil so viel Optimismus hernehmen.

Frank Buschmann: Wenn es nicht die Griechen wären, hättest du Recht Haruka mit deiner Skepsis. Aber es sind nun mal die Griechen. Ich habe auch gedacht, ohne Diamantidis. Aber dann ist Spanoulis da. Einer, bei dem es egal ist, ob er 25 oder 35 Jahre alt ist, er ist einfach gut. Dazu ein Printezis, ein Perperoglou, ein Papanikolaou, ein Bramos, ich kenne den Kader in und auswendig. Selbst mit Dirk im Koffer haben wir uns immer gedacht: Lasst Deutschland bloß nicht gegen die Griechen spielen, sie vermöbeln uns schon wieder. Es ist bescheuert, gegen sie zu spielen. Abgezocktheit, Physis und gnadenloses Selbstvertrauen in einen Topf schmeißen, kommt immer ein Grieche aus dem Topf herausgekrochen. Von daher habe ich Griechenland natürlich auf dem Zettel. Ganz weit oben auf der Liste sind für mich aber Spanien, Litauen und Frankreich.

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These 2: Mit Tibor Pleiß steht und fällt das deutsche Spiel

These 3: Der Geheimfavorit auf den Titel heißt Slowenien

These 4: In Nihad Djedovic steckt ein europäischer Superstar

These 5: Griechenland wird die Negativüberraschung