Das Box-Jahr 2011: Wer stopft wem das Maul?

Von Bärbel Mees
2011 scheint der Fight zwischen Wladimir Klitschko und David Haye endlich Realität zu werden
© Getty
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Platz 4: Witali Klitschko (UKR - 41-2-0) - Odlanier Solis (CUB - 17-0-0)

Termin: Frühjahr 2011

Ort: noch unbekannt

Gewichtsklasse: Schwergewicht

Titel: WBC

Endlich ist es so weit: Odlanier Solis darf Witali Klitschko herausfordern. Unermüdlich hat sich der Kubaner in den letzten Jahren die Ranglisten nach oben geboxt und mit dem Sieg über Ray Austin endlich die Berechtigung für einen WM-Fight erkämpft.

"Witali ist der Nächste auf meinem Zettel. Er läuft seit geraumer Zeit vor mir weg. Witali hätte in den letzten anderthalb Jahren jederzeit gegen mich boxen können. Stattdessen hat er sich irgendwelche Flachpfeifen ausgesucht, die er dann verhauen hat."

In der Tat: Vor allem der Fight gegen den völlig überforderten Shannon Briggs, der nur mit Müh' und Not mit Klitschko über alle zwölf Runden ging, trug zu dem Spott bei, den die Klitschkos seit einiger Zeit einstecken müssen. Zu schlecht seien ihre Gegner, zu langweilig die Fights, musste sich das Brüderpaar anhören.

Steigt mit Solis nun endlich ein unangenehmer Boxer in den Ring? Fakt ist: Der Kubaner hat eine äußerst erfolgreiche Amateurkarriere hingelegt, gewann 227 seiner 241 Kämpfe, blieb bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ungeschlagen. Als Amateur besiegte er unter anderem Sultan Ibragimow, David Haye und Alexander Alexejew.

2007 wechselte Solis ins Profigeschäft und gewann seine ersten beiden Kämpfe durch K.o. in der ersten Runde. Bis zu sechsmal pro Jahr steigt der 30-Jährige in den Ring - und ist noch immer ungeschlagen.

Schon im Mai verkündete La Sombra: "Ich verspreche dir, Witali, danach kannst du dich endlich voll und ganz auf die Politik konzentrieren. Ich nehme dir deinen Gürtel ab und schicke dich in den Ruhestand."

Die Antwort von Klitschko ließ nicht lange auf sich warten: "Ich kann sagen, dass Solis ein ernstzunehmender Herausforderer ist, schließlich war er Olympiasieger und dreimaliger Amateur-Weltmeister. In diesem Kampf werde ich aber beweisen, dass Amateur- und Profiboxen zwei unterschiedliche Sportarten sind."

Für die Fans ist diese Paarung ein erster Silberstreif am Horizont, waren doch die wenigsten über die einseitigen Fights in den vergangenen Monaten erfreut.

Bis zum 7. Januar haben beide Boxställe (Klitschko Management Group und Arena) die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen für den Kampf selbst auszuhandeln. Wird keine Einigung erzielt, wird der Kampf versteigert und muss innerhalb von 90 Tagen stattfinden.

Hier geht es zur Vorschau auf den Kampf Arthur Abraham gegen Andre Ward.

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