"Jetzt kommt meine Zeit"

Von SPOX
Alvarez hatte die deutlich bessere Trefferquote
© getty

Saul "Canelo" Alvarez (46-1-1, 32 KO) ist der neue Champion im Mittelgewicht, nachdem sich der junge Herausforder in der Nacht zum Sonntag in einer einstimmigen Entscheidung gegen Miguel Cotto (40-5, 33 KO) durchgesetzt hat.

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Anders als der enttäuschende Superfight zwischen Flody Mayweather und Manny Pacquiao, lieferten sich Canelo und Cotto über die gesamte Distanz ein unterhaltsames Duell, wobei Alvarez gegen einen unermüdlichen Cotto schließlich die Nase vorn hatte.

Der 35-Jährige gab alles, blieb immer in Bewegung und zeigte schnelle Kombinationen. Er verließ sich die meiste Zeit auf seinen Jab, klare Aktionen konnte der Puerto-Ricaner dagegen nur selten setzen. Den Punktrichtern war das schließlich zu wenig, sie sahen die kraftvolle Art von Alvarez, der über die gesamte Distanz die härteren Treffer landete, klar im Vorteil: 119-109, 118-110 und 117-111 ging das Match einstimmig an den 25-jährigen Herausforderer. Alle Experten sahen im Mexikaner den verdienten Sieger, wenngleich das Urteil der Punktrichter für Viele zu deutlich ausfiel.

"Cotto ein wahrer Champion"

"Das ist einfach ein emotionaler Moment, den ich kaum in Worte fassen kann", sagte Alvarez nach dem Kampf, während ihm knapp 12.000 Menschen in Mandalay Bay Events Center zu Las Vegas zujubelten: "Ich bin glücklich und habe großen Respekt vor Miguel Cotto - er ist ein wahrer Champion, aber jetzt kommt meine Zeit!"

Der Kampf begann mit lauten Anfeuerungsrufen für den neuen Star am Box-Himmel - immer wieder schallten "Mexiko, Mexiko"-Rufe durch die Halle. Doch Cotto erwischte den besseren Start. Geschmeidige Bewegung und die taktische Erfahrung bereitetem dem Altmeister einen erfolgreichen Beginn. Canelo hielt gut dagegen, konnte aber keine klaren Aktionen anbringen.

Trefferquote spricht für Canelo

Erst in der fünften Runde nahmen das Tempo und die Schlagfrequenz des Kampfs deutlich zu. Die beiden Fighter schenkten sich nichts und hinterließen jeweils klare Treffer. Besonders die Ausdauer der beiden Kontrahenten war beeindruckend. Mit dem Schlussgong hatte Cotto 629 Schläge und davon 129 Treffer gesetzt (29 Prozent), während der neue Weltmeister effektiver boxte und bei 484 Schlägen 155 mal sein Ziel fand (32 Prozent).

"Es wäre egal gewesen, wenn ich nur zehn Schläge gesetzt hätte, solange sie treffen und ich selbst nichts abbekomme", erklärte Alvarez sein Vorgehen. Schlussendlich überpowerte der junge Mexikaner seinen Gegenüber jede Runde ein bisschen mehr.

Der Sieg ist die nächste Episode in der traditionsreichen Box-Rivalität zwischen Mexiko und Puerto Rico, wobei sich Alvarez mit dem Erfolg wohl in neue Popularitätssphären katapultiert hat. Der junge Emporkömmling ist nun Träger des Gürtels nach WBC und linearer Weltmeister. Als nächstes steht wohl der bereits heiß ersehnte Kampf gegen Interimstitelträger Gennady Golovkin an, der seinerseits zwei weitere Gürtel sein eigen nennt.

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