Der ehemalige Radstar Jan Ullrich kann sich eine Rückkehr ins Profigeschäft in neuer Rolle gut vorstellen. "Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich die Chance wahrnehmen, weil auf diesem Gebiet bin ich irgendwo auch Meister", sagte der Tour-de-France-Sieger von 1997 am Tag seines erstmaligen eindeutigen Dopingbekenntnisses dem SID.
"Ich liebe diesen Sport einfach und er wird mich mein ganzes Leben lang prägen", führte Ullrich aus: "Meine zwei jüngsten Söhne fahren auch mittlerweile Rennen. Wenn ich da wieder irgendwo Fuß fassen könnte, würde ich meine Erfahrung nach so vielen Jahren gerne zurückgeben."
Zuvor hatte der Rostocker am Rande der Vorstellung der Dokumentarserie "Jan Ullrich - Der Gejagte" (ab 28. November/Prime Video) erstmals ein klares Dopingbekenntnis abgelegt. "Ja, ich habe gedopt. Wenn ich meine Geschichte erzählt hätte, hätte ich viele schöne Jahre gewinnen können", sagte er: "Ich hatte die Eier nicht. Es tut total gut, es auszusprechen."
Darüber, ob diese neue Offenheit einer möglichen Rückkehr in den Profiradsport im Wege stehen könnte, wollte Ullrich nicht spekulieren. "Das müssen andere entscheiden", sagte der 49-Jährige, betonte aber: "Das ist jetzt weit über eine Generation zurück. Jeder weiß, dass damals der Sport ein Problem hatte und nicht nur die einzelnen Fahrer. Vielleicht sollte man da mal einen Schlussstrich drunter ziehen."