Das Geheimnis ist gelüftet: Lance Armstrong will im kommenden Jahr mit dem neu gegründeten amerikanischen Radrennstall RadioShack einen neuen Anlauf auf den Tour-Thron nehmen. Das gab der siebenmalige Tour-Champion nach der 18. Etappe der 96. Tour de France bekannt.
"Für ein amerikanisches Team mit den besten Fahrern der Welt, den besten Trainern und Betreuern zu fahren - ich könnte nicht glücklicher sein", sagte der US-Amerikaner, der am Donnerstag bei der Frankreich-Rundfahrt auf den dritten Platz der Gesamtwertung vorrückte.
Seinen Tour-Start für 2010 hatte Armstrong jüngst schon angekündigt. Es gilt als sicher, dass der Texaner seinen langjährigen Mentor Johan Bruyneel als Teamchef mitbringen wird.
Der Belgier hatte bereits seinen Abschied vom bisherigen Armstrong-Rennstall Astana zum Saisonende angekündigt. Mit Bruyneel holte Armstrong einst bei US Postal und Discovery Channel sieben Toursiege in Folge.
RadioShack: Ein Elektronik-Kaufhaus aus Texas
RadioShack ist ein Elektronik-Kaufhaus aus Texas mit 6000 Geschäften und 35.000 Mitarbeitern. "Diese Zusammenarbeit macht aus vielerlei Gründen Sinn. RadioShack hat viele Filialen in den USA und Mexiko und wir haben damit eine großartige Möglichkeit, die große Reichweite von RadioShack in Sachen Werbung für Livestrong (Anm.d.Red.: Armstrongs Krebsstiftung) zu nutzen. Außerdem ist es für mich wichtig, mit einer Marke zusammenzuarbeiten, die die Bedeutung der Technologie versteht", sagte der 37-Jährige.
Armstrong soll laut Pressemitteilung als Radprofi, Läufer und Triathlet für RadiShack Wettkämpfe betreiben. Im Vordergrund dürfte aber der Kampf um den achten Toursieg stehen. In den nächsten Wochen wird es für Armstrong nun darum gehen, ein schlagkräftiges Team zu bilden.
Klöden ein Kandidat?
Dabei könnte insbesondere Andreas Klöden eine wichtige Rolle spielen, nachdem der Wahl-Schweizer bereits in den Bergen als wichtiger Armstrong-Helfer aufgetreten ist. Der derzeitige Tour-Gesamterste Alberto Contador dürfte kaum ins Team des früheren Straßen-Weltmeisters wechseln.
"Ich habe die gute Nachricht gehört. Ich will mich aber ganz auf die Tour konzentrieren", sagte der Spanier, der nicht gerade als Freund von Armstrong gilt.
"Wir haben nicht das beste Verhältnis, auch wegen sprachlicher und kultureller Unterschiede. Viel Zeit verbringen wir nicht miteinander", hatte Armstrong unlängst gesagt.
Armstrong: Comeback war richtig
Neben Bruyneel dürften Armstrongs alte Weggefährte Dirk Demol und Wjatscheslaw Jekimow als Sportliche Leiter zum Team stoßen.
Auch wenn es zum Toursieg nicht reichen wird, zog Armstrong in Sachen PR ein positives Fazit seiner Rückkehr: "Das war eine großartige Saison. Wir haben viel Öffentlichkeit erzielt. Das war eine gute Möglichkeit, die Livestrong-Idee um die Welt zu transportieren. Das Comeback war die richtige Wahl."