Besonders die Ansetzung der Matches ist Zverev ein Dorn im Auge. "Der Unterschied zwischen dem Court Philippe Chatrier [größer Platz der Anlage, d. Red.) und dem Court Suzanne Lenglen (zweitgrößter Court, d. Red.) ist, als wenn du auf einem anderen Kontinent spielst", so Zverev. "Ich habe auf Chatrier einmal gespielt, Djokovic spielte zweimal, Nadal dreimal, so wie Alcaraz. Klar ist er der neue Superstar, das neue Gesicht des Tennis, und es ist auch schön, was Neues zu sehen. Aber in unserer Hälfte der Auslosung sollte es mehr aufgeteilt sein, wer wann und wo spielt."
Dass die arrivierten Stars der Szene öfter auf dem kleineren Platz Lenglen spielen müssten als der 19 Jahre alte Spanier Alcaraz, kann Zverev nicht verstehen. "Novak spielt zweimal auf Lenglen. Warum? Alcaraz dagegen spielt im Achtelfinale das zweite Abendspiel in Folge in der großen Arena. Es geht nicht um mich, sondern um alle Top-Leute", betonte Zverev.
Zverev: "Andere Spieler werden links liegen gelassen"
"Dass Rafa und Novak bekommen, was sie wollen, ist klar und auch völlig zurecht. Aber jetzt kommt ein neuer und junger Spieler, der zurecht viel Aufmerksamkeit bekommt. Doch ich habe das Gefühl, die anderen Spieler werden links liegen gelassen."
Für die Ansetzung seiner Partie gegen Alcaraz am Dienstag hat Zverev auch schon eine Vermutung. "Rafa wird sicher tagsüber spielen wollen, da er die Night Session auch nicht mag. Ich gehe davon aus, unser Spiel wird das dritte für Alcaraz abends, während ich kein einziges Mal abends gespielt habe. Ich glaube, es ist schon sehr offensichtlich, in welche Richtung es hier geht und wen das Turnier weiterkommen sehen will."
Zverev: Kein Problem mit Alcaraz, aber ...
Dass nun Alcaraz angeblich bevorzugt wird und er und andere etablierte Spieler weniger, kann Zverev nicht nachvollziehen. "Das ist für mich sehr schade, weil ich schon oft hier gespielt habe und auch gut war. Ich bin die Nummer 3 der Welt. Ich bin kein schlechter Spieler und da könnte man mit mir ruhig ein bisschen kommunizieren. Das wird aber wohl nicht kommen ..."
Dass er grundsätzlich etwas gegen Alcaraz habe, will Zverev aber so nicht stehen lassen. "Carlos ist einer der besten Spieler der Welt gerade. Das ist nichts gegen ihn, das Turnier sollte mal einen besseren Job machen. Ich würde 14 Uhr spielen wollen. Aber ich habe es lange aufgegeben, meine Wünsche zu hinterlegen. Ich glaube nicht, dass wahrgenommen wird, was ich möchte."
Am Dienstag kommt es zum direkten Duell zwischen Zverev und Alcaraz. Im Finale von Rom vor einigen Wochen war der Deutsche klar unterlegen (3:6, 1:6). Am gleichen Tag treffen auch Novak Djokovic und Rafael Nadal aufeinander.