Wie der Telegraph berichtet, richtet sich die Demonstration gegen die weiße Kleidung, die beim ältesten Tennisturnier der Welt vorgeschrieben ist, und die bei den Frauen während ihrer Periode für enorme Nervosität führen kann. Die Demonstrantinnen wollen deshalb Röcke mit blutroter Unterwäsche tragen, um auf die fehlende Praxistauglichkeit des Dress Code hinzuweisen.
"Diese archaischen Regeln wurden vor Jahren von Männern festgelegt und wurden im Laufe der Zeit immer strenger", zitiert die Zeitung eine der Gründerinnen der Kampagne "Adress The Dress Code". "Wir verlangen keine drastischen Änderungen." Eine mögliche Lösung sei es, Röcke oder Unterröcke in den klassischen Wimbledon-Farben lila und grün zu erlauben.
Das Thema war bei den French Open noch einmal neu aufgekommen, als die Chinesin Qinwen Zheng nach einem Match von Menstruationskrämpfe berichtet hatte - und erklärte: "Ich wünschte, ich könnte auf dem Court ein Mann sein."
In den vergangenen Wochen hatten sich mehrere Top-Spielerinnen zum Dresscode geäußert, darunter Petra Kvitova ("Es ist wirklich unangenehm für eine Frau, während ihrer Periode in weiß zu spielen") oder die Lokalmatadorin Heather Watson (Spielerinnen sprechen während Wimbledon darüber. Vielleicht nicht zu den Medien, aber untereinander").
Gegenüber dem Telegraph erklärte die Turnierleitung, dass man sich mit der WTA, den Herstellern und den Ärzten in Diskussionen befinde. Aber: "Es ist einfach, auf der Suche nach Problemlösungen voreilige Schlüsse zu ziehen und damit unabsichtlich ein neues zu Problem zu schaffen. Das wollen wir auf jeden Fall verhindern."
Auch bei der Frauen-EM ist weiße Kleidung ein Thema. Die englische Nationalmannschaft trat zum Eröffnungsspiel komplett in weiß an, einige Spielerinnen wünschen sich aber andersfarbige Hosen. "Wir haben das so an Nike weitergegeben. Hoffentlich können sie das ändern", sagte Torschützin Beth Mead nach der Partie. "Es ist sehr schön, komplett in Weiß zu spielen, aber manchmal ist es nicht praktisch, wenn die bestimmte Zeit im Monat ist. Wir gehen damit so gut um, wie wir können. Wir haben das als Teams besprochen und es an Nike weitergegeben."