Nach dem letzten missglückten Vorhandschlag in der Wiener Stadthalle winkte Alexander Zverev resigniert ab. Der Tennisball segelte an seinem Kumpel Andrej Rublev, aber auch an der Spielfeldbegrenzung vorbei. Zverevs Anlauf auf den zweiten ATP-Turniersieg in der österreichischen Hauptstadt nach 2021 war beendet. Im Viertelfinale verlor der Olympiasieger 1:6, 7:6 (7:5), 3:6.
Sieben Spiele in Serie hatte Zverev zuvor in Wien gewonnen - und in diesem Jahr auch die österreichischen Fans auf seine Seite gezogen. Doch nun war für die deutsche Nummer eins, die im Vorjahr ihren Titel aufgrund der bei den French Open erlittenen Knöchelverletzung nicht verteidigen konnte, erneut Rublev die Endstation. Denn schon in Dubai und Bastad war Zverev an dem Russen gescheitert, es war die dritte Niederlage im dritten Aufeinandertreffen dieser Saison.
Erneut entpuppte sich Rublev mehr als ebenbürtig. Zverev kam mit der Return-Geschwindigkeit des Weltranglistenfünften nicht zurecht, zwei Breaks waren die Folge. Der 26-Jährige aus Hamburg haderte mit der eigenen Vorhand, musste seinen ersten Satzverlust beim diesjährigen Wettbewerb einstecken.
Zverev leistet sich zu viele Vorhandfehler
Zwar kämpfte Zverev sich im zweiten Durchgang zurück, sicherte sich das Tiebreak mit einem Ass. Doch der an Nummer drei gesetzte Rublev konterte im Entscheidungssatz mit seinem insgesamt dritten Break - und siegte auch dank Zverevs zu vieler Vorhandfehler nach hart umkämpften 2:32 Stunden.
Zverev, in Wien an Nummer fünf gelistet, verpasste damit auch die Chance, weitere Punkte für das ATP-Saisonfinale in Turin zu sammeln. Immerhin: Beim zeitgleich ausgetragenen Turnier in Basel waren zuvor auch seine Verfolger Taylor Fritz (USA) und Casper Ruud (Norwegen) gescheitert. Dort aber zogen Holger Rune (Dänemark) und Hubert Hurkacz (Polen) ins Halbfinale ein - beide können ihren Rückstand auf Zverev weiter verkürzen.
Noch liegt Zverev im "Race to Turin" auf Rang sieben - und ist nun beim letzten ATP-Masters des Jahres in Paris-Bercy gefordert. Rublev hingegen kann sich zurücklegen: Der Russe hatte am Vortag als fünfter Profi das Turin-Ticket gebucht.