French Open: Titelverteidigerin Swiatek mit famosem Comeback gegen Osaka - Altmaier scheitert an Tsitsipas

SID
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© getty

Titelverteidigerin Iga Siwatek hat sich bei den French Open in einem dramatischen Match gegen die ehemalige Nummer eins Naomi Osaka durchgesetzt. Daniel Altmaier ist in der zweiten Runde ausgeschieden. Carlos Alcaraz und Jannik Sinner sind dagegen weiter.

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Naomi Osaka schlug kraftvoll auf, setzte Iga Swiatek mit ihrer Wucht von der Grundlinie unter Druck und verdiente sich einen Matchball - doch die Superserie der Weltranglistenersten hielt: Swiatek setzte sich bei den French Open erst nach großem Kampf im Duell der beiden viermaligen Grand-Slam-Siegerinnen durch.

Mit einem 7:6 (7:1), 1:6, 7:5 nach knapp drei Stunden feierte die aktuelle Weltranglistenerste gegen die furios aufspielende frühere Nummer eins ihren Drittrundeneinzug. "Das war ein brillantes Tennis-Match, ich war nicht immer da", sagte Swiatek: "Vielleicht wird sie eines Tages doch eine Sandplatz-Expertin."

Osaka, die nach der Geburt ihrer Tochter in diesem Jahr auf die große Bühne zurückkehrte, hielt von Beginn an voll dagegen. Bislang war sie nicht als Sandplatz-Expertin aufgefallen und hatte ihre größten Siege auf Hardcourts in Melbourne und New York gefeiert. Sie setzte Swiatek, die 2020, 2022 und 2023 in Paris die Trophäe gewann, gegen Ende des ersten Satzes aber immer größerem Stress aus - den die Polin aber noch abschütteln konnte.

Im zweiten Satz fiel Swiatek dann aber in ein Loch, aus dem sie im dritten Durchgang herausfinden musste. Das gelang zunächst nicht, Osaka hielt das Tempo hoch. Doch Swiatek kämpfte sich zurück - und bestand die erste große Prüfung. "Ich habe geweint, als ich vom Platz gelaufen bin", gab Osaka auf der Pressekonferenz zu. "Im letzten Jahr habe ich Iga schwanger dabei zugeschaut, wie sie das Turnier gewonnen hat und habe davon geträumt, gegen sie zu spielen. Auf ihrem Belag habe ich mich ganz gut geschlagen. Ich will auf Hartplatz gegen sie spielen, auf meinem Lieblingsbelag."

French Open: Altmaier scheitert in vier Sätzen

Der 25 Jahre alte Kempener unterlag Stefanos Tsitsipas aus Griechenland 3:6, 2:6, 7:6 (7:2), 4:6. Altmaier, der zum Auftakt den Serben Laslo Djere in einem Match über fünf Sätze und fünf Stunden Spielzeit niedergerungen hatte, war gegen den Weltranglistenneunten zunächst chancenlos, bot dem Favoriten aber ab dem dritten Satz entschlossen die Stirn.

Im Vorjahr hatte Altmaier in der zweiten Runde mit seinem Sieg gegen Jannik Sinner für eine große Überraschung gesorgt. Diesmal schien für den 83. der Weltrangliste auf dem Hauptplatz Suzanne-Lenglen ein weiterer Coup zunächst außer Reichweite - er wurde förmlich überrollt. Nach einer taktischen Kleiderwechsel-Pause nach dem zweiten Satz aber spielte er gegen den etwas nachlassenden Griechen plötzlich auf Augenhöhe.

"Das war ein ziemliches Gewitter", sagte Altmaier über die ersten beiden Sätze, "dann wurde es besser, spielerisch und taktisch." Nach einer Pause zum Kleiderwechsel sei das bis dahin so einseitige Match gegen den Weltranglistenneunten ein "offener Schlagabtausch" gewesen, "das haben die Leute auch gespürt." Unzufrieden war er trotz der Niederlage nun nicht. "Das war eine gute Lektion für mich", sagte er, "eine gute Partie."

Mit Beginn des dritten Satzes setzte Altmaier seinen hochkarätigen Gegner immer wieder selbst mit aggressivem und mutigem Spiel unter Druck. Seine ersten beiden Chancen zu einem Break konnte er nicht nutzen, dafür dominierte er den Tiebreak. Im vierten Satz gelang Altmaier in dem nun hochklassigen Match ein Break zum 4:3, Tsitsipas aber konterte umgehend und nahm Altmaier nach 2:43 Stunden dessen Aufschlag zum Matchgewinn ab.

French Open: Alcaraz mit einiger Mühe in Runde drei

Carlos Alcaraz muss sich mehr strecken als gedacht: Der Titelkandidat aus Spanien ist mit einiger Mühe in die dritte Runde der French Open eingezogen. Der amtierende Wimbledon-Champion setzte sich am Mittwoch in Paris mit 6:3, 6:4, 2:6, 6:2 gegen den frech aufspielenden Qualifikanten Jesper de Jong aus den Niederlanden durch. Weiter ist auch Australian-Open-Sieger Jannik Sinner nach einem 6:4, 6:2, 6:4-Erfolg gegen Richard Gasquet.

"Bei diesen Turnieren kann dich eigentlich jeder in Schwierigkeiten bringen", sagte Alcaraz, der 3:09 Stunden für seinen Sieg brauchte: "Um den Rhythmus zu finden, war das ganz gut. Ich möchte aber nicht zu viel Zeit auf dem Platz verbringen." Das gilt auch für Sinner, der spät am Abend durchaus noch schuften musste.

Alcaraz, Nummer drei der Welt, war als klarer Favorit in die Partie gegen den 176. der Rangliste gegangen, spielte ab dem dritten Satz aber zu fehlerhaft. Sein Kontrahent nutzte die Gelegenheit, den Favoriten mehr und mehr zu ärgern. Auch im vierten Durchgang gelang de Jong ein Break, doch Alcaraz steigerte dann sein Level und ließ nichts mehr anbrennen.

French Open: Matches von Squire und Marterer fallen ins Wasser

Viele Regenschirme, aber wenig Tennis in Paris: Maximilian Marterer und Henri Squire haben am Mittwoch vergeblich auf ihre Zweitrundeneinsätze bei den French Open gewartet. Wegen anhaltenden Niederschlags verschoben die Organisatoren die Auftritte der deutschen Profis auf Donnerstag.

Squire (Duisburg) steht ein Duell mit Felix Auger-Aliassime (Kanada/Nr. 21) bevor, Marterer (Nürnberg) trifft auf Zizou Bergs (Belgien). Allein auf den beiden überdachten Plätzen Court Philippe Chatrier und Court Suzanne Lenglen konnte am Mittwoch das Programm wie geplant durchgezogen werden, auf den Außenplätzen bedeckten Planen den roten Sand.

Auch für die kommenden Tage sehen die Prognosen wechselhaft aus. Am Donnerstag sollen auch Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff ihre Zweitrundenmatches bestreiten. Zverev trifft dabei auf den Belgier David Goffin, Struff auf den an Nummer 19 gesetzten Kasachen Alexander Bublik.