Im Dopingfall der drei russischen Biathleten hat Weltverbands-Vizepräsident Hörmann die russische Teamführung kritisiert. Es könne nicht sein, dass Dinge bagatellisiert werden.
Weltverbands-Vizepräsident Alfons Hörmann hat im Dopingfall um die drei russischen Weltklasse-Biathleten Jekaterina Jurjewa, Albina Achatowa und Dimitri Jaroschenko harsche Kritik an der russischen Teamführung und speziell an seinem Vorstandskollegen Alexander Tichonow geübt.
"Es ist eindeutig erwiesen, dass die drei Russen gegen die Gesetze verstoßen haben. Die einzig richtige Reaktion wäre es gewesen, sich als Verband dafür zu entschuldigen. Stattdessen wurden die Dinge bagatellisiert. Das ist unmöglich und inakzeptabel", sagte Hörmann in Pyeongchang dem "Sport-Informations-Dienst".
"Sportpolitischer Geisterfahrer"
Der in der Internationalen Biathlon-Union (IBU) für den Bereich Marketing zuständige Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV) bezeichnete IBU-Vizepräsident Tichonow, der die Dopingfälle mehrfach öffentlich kleingeredet hatte, als "sportpolitischen Geisterfahrer".
Es sei fatal, wenn der 1. Vizepräsdent den vorbildlichen Kampf des IBU-Vorstandes gegen Doping so beschädige. Hörmann kündigte an, auf der regulären Sitzung des IBU-Vorstandes am Freitag in Pyeongchang die Vorwürfe ebenso zu einem Hauptthema machen zu wollen wie die Diskussion um mögliche Sanktionen gegen Russlands Verband.
Entschuldigt sich Tichonow? Unterwegs immer top-informiert sein!
"Die IBU muss jetzt aufmerksam beobachten, ob den Worten, die von der neuen russischen Verbandsspitze zu hören sind, auch zügig ein Handeln folgt, wie wir es von einem unserer wichtigsten Mitgliedsverbände in dieser schwierigen Situation erwarten."
Aktuell diskutierte Boykotte von Wettbewerben in Russland lehnte Hörmann in diesem Zusammenhang aber ab. "Ob wir in der IBU über Sanktionen reden müssen, hängt davon ab, ob die Dinge sich in Russland wie angekündigt verändern oder ob die Dopingfälle nur als eine Art Betriebsunfall gewertet werden", sagte er.
Friedensgipfel zwischen Russland und den anderen Nationen
Mittlerweile wurde bekannt, dass es nach den Dopingfällen und den Querelen um das Jagdrennen der Männer Mitte März beim Weltcup in Trondheim zu einen Friedensgipfel zwischen Russland und den anderen Mannschaften kommen soll.
Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Russlands Kapitän Maxim Tschudow und dem Norweger Ole Einar Björndalen. "Wir müssen miteinander reden und Entscheidungen treffen, wie es weitergehen soll", sagte Tschudow.
Das Verhältnis zwischen den Russen und den restlichen Nationen gilt spätestens seit den zuletzt bekannt gewordenen Dopingfällen als angespannt. Angeblich hat das schwedische Team nach verunglimpfenden Äußerungen ("Idioten") sogar Morddrohungen erhalten.
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