Nach einer Klausurtagung teilten Mitglieder aller im Gemeinderat vertretenen Parteien mit, für Olympia einzutreten, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. "Die Atmosphäre war gut, wir sind auf einem guten Weg", berichtete die SPD-Fraktionsvorsitzende Sigrid Meierhofer.
Die Fraktionsvorsitzenden von CSU und SPD forderten zudem erneut ein Bürgerbegehren. "Wir sollten uns nicht treiben lassen, sondern selbst aktiv werden. Es kann nicht sein, dass 30 auf Zeit gewählte Mandatsträger eine solche Zukunftsfrage für den Ort alleine entscheiden", sagte die CSU-Fraktionsvorsitzende Elisabeth Koch.
Gemeinderat ist für Olympia 2018
Der Gemeinderat von Garmisch-Partenkirchen hatte sich einst mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, sich als Partner von München um die Olympischen Spiele 2018 zu bewerben.
Um die völlig verfahrene Situation in Garmisch-Partenkirchen noch zu retten, ist offenbar auch der umstrittene, weil vielen zu eigenmächtige Bürgermeister Thomas Schmid (CSB/Christlich Soziales Bündnis) zu Zugeständnissen bereit.
Schmid forderte allerdings auch die Bewerbungsgesellschaft auf, in Garmisch-Partenkirchen mehr Präsenz zu zeigen. Nur Bewerbungschef Willy Bogner, so ließen mehrere Teilnehmer der Tagung durchblicken, solle sich bitte zurückhalten. Dessen Verhalten in der Vergangenheit bezeichnete Schmid als "nicht hilfreich".
Uneinigkeit innerhalb der bayerischen Grünen
Das politische Tauziehen um die Bewerbung droht nun auch die bayerischen Grünen zu entzweien.
Während die Landtagsfraktion nach wie vor den Ausstieg aus der Bewerbung fordert, riefen Vertreter der Partei im Münchner Stadtrat die Initiative "OlympiJa" ins Leben - als Gegenangebot zu "NOlympia", das der Grüne Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann initiiert hat.
Die Olympiabefürworter haben unter anderem die Unterstützung der Bundesvorsitzenden Claudia Roth.
Streitfrage um die Grünflächen
Hartmann machte seine Position ebenso wie Michael Vesper, der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) deutlich. Vor allem den Einwohnern von Garmisch könne man "ganz und gar nicht" zuraten, sich für Olympia 2018 auszusprechen.
"Wir reden ja nicht von einem Maisfeld, sondern von Grünland, das über Jahrzehnte so entstanden ist", sagte Hartmann: "Selbst wenn die Flächen wieder nutzbar sind - wo sollen denn die Landwirte drei oder vier Jahre mit ihren Kühen hin?"
Vesper bezeichnete diese Aussagen als absurd: "Die Planer haben peinlich genau darauf geachtet, dass keine geschützten Flächen gebraucht werden." Das habe den ihnen beim IOC, "was den Umweltbereich angeht, Höchstnoten beschert".