Die alpine Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen wirft ihre Schatten voraus. Ab dem 7. Februar geht es für Maria Riesch, Felix Neureuther und Co. um Medaillen. Aber wer ist am besten in Form? SPOX stellt ab sofort anhand der Saisonergebnisse ein Ranking in den vier Disziplinen auf, das von Event zu Event aktualisiert wird. Die Damen im SPOX-Check.
Nach dem fünften Rennen in Cortina d'Ampezzo gibt es in der Abfahrt ein gutes Bild vom Kräfteverhältnis.
1. Maria Riesch (GER): Da hat Maria Riesch endlich ihre erste Führung im Ranking. Und das dank eines überragenden Sieges in Cortina. Ihrer Rivalin Vonn hat sie eine ganze Sekunde mitgegeben. Für Riesch war es schon der dritte Sieg in der fünften Abfahrt. Die zwischenzeitliche kleine Flaute ist überwunden.
2. Lindsey Vonn (USA): Schon zum dritten Mal hat die Speed-Queen gegen Riesch eine Schlappe einstecken müssen - und so deutlich wie in Cortina war es noch nie. Selbst Julia Mancuso war noch schneller als sie. Zwar hat Vonn zwischendurch zwei Abfahrten gewonnen, aber sie scheint im Super-G einen Tick stärker zu sein.
3. Julia Mancuso (USA): Ein großer Sprung des Gute-Laune-Girls. Sie war schon vorher konstant in der Abfahrt, die Plätze vier, sechs, acht und 16 beweisen das. Aber bisher hat der Ausreißer nach oben gefehlt. Den hat Mancuso mit dem zweiten Rang in Cortina hinter Riesch und vor Vonn eindrucksvoll nachgeliefert.
4. Elisabeth Görgl (AUT): In Cortina erzielte Görgl als Zehnte zum ersten Mal keinen einstelligen Platz. Aber trotzdem bleibt sie natürlich ein Muster an Beständigkeit. Dritte, Fünfte, Vierte, Achte. Görgl ist immer an den Besten dran und wenn sie mal einen perfekten Lauf erwischt, kann sie auch Riesch und Vonn gefährlich werden.
5. Anna Fenninger (AUT): Der Youngster bleibt auch nach dem neunten Rang in Cortina eine der positiven Erscheinungen der bisherigen Saison. Völlig unbekümmert ist sie bisher bei jeder Abfahrt in die Top Ten gekommen. Highlight war der dritte Rang in Zauchensee - noch vor Riesch.
Nachdem es in Cortina d'Ampezzo gleich zwei Super-G-Rennen gegeben hat, konkretisiert sich das Kräfteverhältnis deutlich.
1. Lindsey Vonn (USA): Das Prädikat Speed-Queen gilt im Moment nur für den Super-G - dafür aber umso nachdrücklicher. Das erste Rennen des Jahres in Lake Louise hat sie überlegen gewonnen, im zweiten musste sie sich nur Lara Gut beugen. Beim Doppelschlag in Cortina gewann sie beide Rennen - das ist ein Statement.
2. Maria Riesch (GER): Riesch hat sich im ersten Rennen in Cortina mit Rang neun einen Ausrutscher geleistet, war aber dann als Zweite hauchdünn hinter Vonn wieder voll da. Mit Rang zwei im ersten Rennen hat Riesch schon einmal gezeigt, dass sie hinter Vonn erste Kandidatin auf eine Medaille ist.
3. Lara Gut (SUI): Die gefeierte Siegerin von Zauchensee, die mit relativ hoher Startnummer Vonn noch den Nachmittag vermiest hat. Mit den Rängen drei und fünf in Cortina hat sie gezeiogt, dass der Sieg keine Eintagsfliege war. Das war der Fingerzeig, den sie noch liefern musste.
4. Julia Mancuso (USA): Ein zweites Mal taucht die Amerikanerin neu im Ranking auf, denn auch im Super-G hat sie überzeugt. Cortina war einfach ihr Wochenende. In beiden Rennen verpasste sie als Vierte nur knapp das Podium. Im ersten Super-G der Saison war sie schon Dritte, bevor in Zauchensee eine Flaute folgte.
5. Anja Pärson (SWE): Sie hat die Super-G-Saison ganz schwach begonnen, in Cortina aber umso mächtiger aufgedreht. Mit den Plätzen zwei und fünf hat die Schwedin bewiesen, dass sie auch in Garmisch eine Medaille holen kann. Pärson und WM, das passt einfach.
Vier Riesenslaloms hat es bisher gegeben, darunter das Eröffnungsrennen in Sölden.
1. Tessa Worley (FRA): Die Dominatorin dieser Disziplin. Nach Platz acht zum Auftakt in Sölden hat die Französin alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Allerdings ist noch unklar, wie sie ins neue Jahr gekommen ist, denn im Januar wurde noch kein Riesenslalom ausgetragen.
2. Kathrin Hölzl (GER): Jetzt kommt die Armada der Deutschen. Angeführt von Hölzl, obwohl sie im Riesenslalom-Weltcup nur auf Rang drei liegt. Das liegt an ihrem Ausfall in St. Moritz, ansonsten stand sie immer auf dem Podium und ist dementsprechend die heißeste Medaillenhoffnung des DSV.
3. Viktoria Rebensburg (GER): Die Olympiasiegerin ist sehr gut drauf, aber sie hatte zuletzt immer Aussetzer. In St. Moritz führte sie nach dem ersten Lauf, fiel aber noch auf Rang zehn zurück. In Semmering versemmelte sie Lauf eins, nur um sich dann noch von Rang 28 auf neun zu verbessern. Das lief zu Saisonbeginn mit dem Sieg in Sölden und Platz zwei in Aspen noch deutlich besser.
4. Maria Riesch (GER): Die Allrounderin kann in dieser Saison auch Riesenslalom. Nicht ganz so gut wie Hölzl und Rebensburg, aber wenn auf der Heimstrecke alles passt, ist sie aus deutscher Sicht der Joker. Im letzten Rennen in Semmering war Riesch immerhin Zweite.
5. Tina Maze (SLO): Maze schaffte es in St. Moritz als Dritte schon einmal aufs Podium und hat sich auch im letzten Rennen in Semmering als Sechste sehr gut verkauft. Noch ist der Knoten bei ihr nicht ganz geplatzt, aber sie hat allemal das Potenzial, um eine Medaille zu kämpfen.
Inklusive des Events in München gab es schon sechs Slaloms in dieser Saison. Genug Rennen, um eine zuverlässige Prognose abgeben zu können.
1. Marlies Schild (AUT): Sie ist auch nur ein Mensch, das hat der letzte Slalom in Flachau gezeigt, bei dem sie ausgeschieden ist. Vorher war ihre Leistung aber unfassbar. Vier der bis dato fünf Slaloms der Saison hat sie gewonnen, und zwar mit teilweise irrwitzigen Vorsprüngen. Wann immer sie in dieser Saison ins Ziel kam, war sie Erste.
2. Maria Riesch (GER): Die große deutsche Hoffnung in Garmisch ist an Schild dran. Aufgrund ihrer Konstanz führt sie sogar im Slalom-Weltcup knapp. Der Sieg in Flachau zuletzt hat sehr dabei geholfen, aber sie hat nun einmal jedes direkte Duell gegen Schild verloren. Trotzdem: Vier zweite Plätze und ein Sieg zeigen deutlich, dass ihr der WM-Titel zuzutrauen ist.
3. Tanja Poutiainen (FIN): Einmal Erste, einmal Zweite, zweimal Dritte, zweimal Vierte, kein Ausfall. So konstant wie die Finnin war keine andere, nicht einmal Riesch. Aber meistens war eben Schild einen Tick schneller, da sitzt Poutiainen mit Riesch in einem Boot. Trotzdem: Auch sie ist eine heiße Medaillenkandidatin.
4. Maria Pietilae-Holmner (SWE): Die deutschen Fans kennen sie schon von ihrem Sieg beim Event-Rennen in München. Aber sie fährt generell eine sehr starke Slalom-Saison. Höhepunkt war der Sieg in Aspen, aber mit den Plätzen fünf und sieben in Zagreb und Flachau hat sie auch ihre aktuelle Topform bewiesen.
5. Nastasia Noens (FRA): Die junge Französin fährt eine erstaunliche Saison. Seit dem zweiten Rennen kam sie immer unter die Top Ten, zuletzt in Flachau schaffte sie es als Dritte sogar erstmals aufs Podium. Sie ist vielleicht nicht schneller als die zweite deutsche Hoffnung Susanne Riesch, aber sie kommt immer ins Ziel. Riesch nicht einmal annähernd.
Stand im Gesamtweltcup der Damen