Flops:
Die Anderen sind beim Langlauf: Hatte sie SPOX gerade erst ausführlich als Gastgeber gelobt (siehe Tops), kommt jetzt gleich die Einschränkung. Während rund um die Loipe in Lillehammer gefeiert wurde, fand auf der Skisprungschanze stimmungstechnisch Staatstrauer statt.
Etwa 20 Ultras, 18 davon aus Polen, feierten die waghalsigen Springer im Schanzenauslauf frenetisch. "Die anderen 100.000 sind beim Langlauf", stand auf einem Plakat. Sogar Dieter-Thoma-Sprechchöre wurden angestimmt. Der lächelte in der "ARD" allerdings gleich sämtliche Comeback-Forderungen weg und verwies auf gültige Verträge.
Vielleicht lag der Thoma-Hype auch an den Bedingungen in der ehemaligen Olympia-Stadt. Bei dichtem Nebel war am Sonntag zuerst einmal gar nichts von den Sprüngen zu sehen, später musste wegen Wind sogar nach einem Durchgang abgebrochen werden.
Entsprechend grimmig diktierte Walter Hofer seine Anweisungen in das Walkie-Talkie. Seine Stirnband-Werbung war aufgrund des Nebels ebenfalls kaum zu sehen. Angesichts der Organisation wird natürlich getuschelt: Nimmt der Funktionär den Norwegern nächstes Jahr das Event weg?
Angeblich hat Katar bereits eine Bewerbung für den Hallen-Weltcup 2015/16 abgegeben. Dieser müsste dann aber im Sommer stattfinden und würde mit den gleichzeitigen Mattenspringen in Rastbüchl und Hinzenbach kollidieren. Klingt nach einer Kampfabstimmung inklusive Einschaltung der FIS-Ethik-Kommission.
Smiling and Shooting: So manch ein Biathlon-Fan mag sich ja am Donnerstag einen Wecker gestellt haben, denn um 17.45 Uhr war es endlich soweit: Die Waffe geschultert, strahlte Miriam Gössner endlich wieder in die Kamera. Ein Strahlen, das die Herzen erwärmt, aber seit mehr als einem Jahr nicht mehr zu sehen war (zumindest nicht im Fernsehen...).
Lange genug mussten die Fans also warten - im Gegensatz zu Fräulein Vonn gab es bei Miri allerdings kein Traum-Comeback zu bestaunen. Stolze sieben Schießfehler produzierte Gössner am Ende des Tages, Rang 68. Im Sprint wurde es dann fast noch schlimmer: Nur eine Scheibe fiel im Stehendschießen, wodurch die 24-Jährige sich am Ende mit Rang 58 begnügen musste. Und auch am Sonntag gingen von 20 Schüssen gleich acht daneben.
Bleibt also noch viel Luft nach oben für Gössner. Das Lächeln hat sie zum Glück nicht verlernt.
Wellingers Sturz mit Folgen: Es hatte sich abgezeichnet, dass Andreas Wellingers Horrorsturz in Kuusamo Folgen haben könnte - mittlerweile ist es traurige Gewissheit. Der 19-Jährige wird die Vierschanzentournee verpassen, nach einer Schulter-OP muss er rund acht Wochen pausieren. Immerhin: "Die Operation war gut, die Schmerzen sind viel weniger geworden. Der Sturz bremst mich nicht aus", gab sich Wellinger kämpferisch.
Auch die WM-Teilnahme im Februar ist derzeit nicht sicher, wenngleich Wellinger dann auf jeden Fall wieder mitmachen will. So rückt der Fokus neben der Reha nun eben erst mal auf die Schule - schließlich steht im Mai das Abitur auf dem Plan. Augen zu und durch, Andreas!
Verkehrte Welt im Eiskanal: Es war kein Freitag, der 13. Erschreckend war es aber dennoch, was man in Lake Placid beobachten musste. Ein Rodel-Event, bei dem der beste Deutsche das Rennen auf Platz sechs beendet?
Georg Hackl würde sich im Grabe umdrehen, aber zum Glück weilt die Rodel-Legende ja noch unter uns. Geschockt dürfte er dennoch gewesen sein. Von einem 19-jährigen US-Studenten namens Tucker West wurden Felix Loch und Co. die Leviten gelesen.
"Es ist jetzt halt so", gab der Olympiasieger danach zu Protokoll - und fragte sich wohl immer noch, wie um Himmels willen das passieren konnte. Bevor aber der Maya-Kalender doch noch die Welt untergehen lassen konnte, war am Samstag wieder Alltag angesagt.
Bedeutet: Natalie Geisenberger gewann bei den Damen, die deutsche Teamstaffel holte sich ebenfalls den Sieg. Und bereits am Freitag waren die Doppelsitzer Eggert/Benecke nicht zu schlagen. Alles also nur ein Fehler in der Matrix...
Tops: Lake Lindsey, Iron Fischer und norwegische Gastgeber
Flops: Skisprung-Farce, Gössners Präzision und die Rodel-Matrix