Briten boykottieren Weltcup in Tjumen

SID
Die Briten werden nicht am Weltcuprennen in Tijumen teilnehmen
© getty

Der Britische Biathlon-Verband (BBU) hat in Folge der Dopinganschuldigungen gegen die russischen Skijäger in drastischen Worten den Boykott des Weltcups in Tjumen erklärt. "Das ist die Folge der Gehirnwäsche und der verblendeten, unehrlichen Kommentare der russischen Athleten, dass es beim McLaren-Report um Politik und nicht um den Sport geht", hieß es in einer offiziellen Mitteilung auf der BBU-Homepage.

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Darüber hinaus sei der Vorstand allgemein der Ansicht, dass durch das Verhalten der Russen auch "die ganze Integrität der sehr erfolgreichen Olympischen Spiele in London 2012 in Frage gestellt wurde". Außerdem müssten viele Ergebnisse der Winterspiele 2014 aus Sotschi als "ein Witz" angesehen werden. Der Boykott von Tjumen wurde daher einstimmig beschlossen.

Zwar haben die Briten einen kleinen Verband mit wenig bekannten Athleten, doch der Druck auf den Weltverband IBU wächst. Auch die tschechische Mannschaft um Gesamtweltcupsiegerin Gabriela Koukalova will bei den Rennen im westsibirischen Erdölzentrum Tjumen (9. bis 12. März 2017) nicht teilnehmen. Norwegen fordert zudem den Entzug der Veranstaltungen in Russland in diesem Winter, bis alle offenen Fragen geklärt sind. Außerdem müssten alle noch aktiven Sportler, die im McLaren-Report genannt werden, sofort gesperrt werden.

Am Donnerstag hatte die IBU zu einer dringlichen internen Sitzung geladen, um die Fragen um den McLaren-Report zu klären. "Wir wären sehr überrascht und enttäuscht, wenn die IBU nicht mit den Ansichten von uns, den Tschechen und Norwegern übereinstimmt und den Weltcup Nummer acht (in Tjumen, d. Red.) sowie die Junioren-WM an einen anderen Ort verlegt", schrieb der britische Verband.

31 Biathleten gehören zu den dopingverdächtigen Athleten aus Russland, die Ermittler Richard McLaren in seinen Untersuchungen zum Doping-Skandal belastet. Die IBU hatte in der Vorwoche eine Expertengruppe mit Mitgliedern aus fünf Nationen gegründet, um die Fälle zu prüfen und anschließend an den Vorstand zu berichten.

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