Der Pole Kamil Stoch hat bei der Vierschanzentournee auch das vierte Springen in Bischofshofen gewonnen. Der 30-Jährige ist nach Sven Hannawald erst der zweite Skispringer, dem dieses Kunststück gelang. Stoch konnte damit seinen Gesamtsieg in der Vierschanzentournee aus dem vergangenen Jahr wiederholen.
In der Gesamtwertung lag der 30 Jahre alte Stoch 69,6 Punkte vor Andreas Wellinger (Ruhpolding), der als Zweiter in der Endabrechnung den DSV-Adlern nach dem bitteren Sturz-Aus von Richard Freitag doch noch ein Happy End bescherte. Auch in Bischofshofen war Wellinger als Dritter hinter Stoch und Anders Fannemel (Norwegen), der Gesamtplatz drei belegte, bester Deutscher.
Stoch, der nach dem Sturzpech seines Rivalen Rivalen Richard Freitag in Innsbruck mit rund 36 Metern Vorsprung in die letzten beiden Sprünge gegangen war, lag nach Sprüngen auf 132,5 und 137,0 m 3,2 Punkte vor Fannemel. Wellinger schaffte auf der Paul-Außerleitner-Schanze mit einem Traumflug auf 139,5 m noch den Sprung auf das Tagespodest. Hannawalds Sprung zum Grand Slam am 6. Januar 2002, den mehr als 14 Millionen Menschen im deutschen Fernsehen verfolgten, bleibt der letzte deutsche Sieg beim Tourneefinale.
Der Schanzenrekord Wellingers aus dem Vorjahr (144,5) geriet nicht in Gefahr. Die Führung im Gesamtweltcup verlor Freitag, der wegen der Sturzfolgen nicht mehr in Bischofshofen angetreten war, an Stoch.
DSV: Versöhnliches Ende aus deutscher Sicht
Auch die weiteren Deutschen sorgten für ein versöhnliches Ende einer schwierigen Tournee. Markus Eisenbichler (Siegsdorf) egalisierte nach Rang zehn in Bischofshofen als Gesamtsiebter seine beste Tournee-Platzierung. Karl Geiger (Oberstdorf) beendete die Wettkampfserie auf Gesamtrang elf, Stephan Leyhe (Willingen) kam auf Platz 13 in der Endabrechnung, Constantin Schmid (Oberaudorf), der in jedem Springen den zweiten Durchgang erreichte, auf Rang 18.
Weltmeister Stefan Kraft konnte mit seinem vierten Platz in Bischofshofen ein historisches Debakel der Österreicher nicht mehr verhindern. Erstmals seit 40 Jahren landete keiner der einst so dominierenden ÖSV-Adler unter den Top 10 der Gesamtwertung - bester war als 14. Michael Hayböck.
Der Wettkampf in Bischofshofen war das letzte Springen vor der Olympia-Nominierung am 23. Januar. Bis dahin geht es allerdings noch zweimal zum Fliegen: Am kommenden Wochenende in Bad Mitterndorf/Österreich, vom 19. bis 21. Januar dann beim zweiten Saisonhöhepunkt, der Flug-WM in Oberstdorf.