"Er hat großartige Paraden gezeigt, es hat uns ins Finale getragen", sagte Renars Uscins, mit seinen sechs Treffern in der zweiten Halbzeit bester deutscher Torschütze, über den Matchwinner bei Eurosport.
Zugleich betonte er: "Ich bin stolz Teil dieses Teams zu sein und eine Medaille sicher zu haben. Aber wir wollen mehr." Wolff verkündete sogleich: "Wir erwarten uns gar nichts, wir wollen nur aller Welt zeigen, aus welchem Holz wir geschnitzt sind."
Vor rund 20.000 Zuschauern bot am Freitag allen voran Wolff eine grandiose Vorstellung. Ob mit dem Arm, mit dem Bein auf Kopfhöhe oder mit der Schulter: Mit wahnwitzigen 22 Paraden und einer Quote, die lange Zeit über 50 Prozent lag, trieb der Keeper die spanischen Schützen zur Verzweiflung - und ebnete den Weg ins Finale.
Im Endspiel am Sonntag (13.30 Uhr/ZDF und Eurosport) kann die junge deutsche Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason nun Geschichte schreiben: Gegen Serienweltmeister Dänemark (2019, 2021, 2023), der Slowenien im zweiten Halbfinale am Abend mit etwas Glück am Ende 31:30 bezwang, geht es um den ersten gesamtdeutschen Olympiasieg, das erste Gold seit dem legendären DDR-Triumph 1980.
Deutschland mit nahezu perfektem Start ins Spiel
"Alle freuen sich sehr auf dieses Halbfinale gegen Spanien", hatte Gislason vor der Partie gesagt. Doch wie schon beim Vorrundenerfolg (33:31) gegen die Spanier und auch beim epischen Triumph gegen Frankreich im Viertelfinale (35:34 nach Verlängerung) müsse man "wieder ein Riesenspiel liefern".
Die DHB-Auswahl beherzigte die Worte ihres Trainers und legte einen nahezu perfekten Beginn aufs Parkett. Vor allem Wolff, der mit elf Paraden in der ersten Halbzeit sogar Erinnerungen an seine Gala im EM-Finale 2016 (ebenfalls gegen Spanien) weckte. Geschlagene sechs Minuten blieb Deutschland zunächst ohne Gegentreffer, beim Stand von 6:3 (10.) hatte Wolff schon sechs Bälle gehalten.
Selbst vom kurzen spanischen Zwischenhoch (6:6) ließ sich das deutsche Team nicht beeindrucken und schraubte seine Führung dank vier Treffern binnen drei Minuten auf 10:6. Als Wolff beim Stand von 11:7 (23.) einen Siebenmeter hielt und wenig später einen spanischen Wurf sogar fing, hätte die deutsche Mannschaft davon ziehen können.
Renars Uscins dreht nach der Pause auf
Dass sie es nicht tat, lag an Problemen im Angriff. Die spanische Defensive war hervorragend eingestellt, agierte äußerst beweglich und ließ auch den bislang besten DHB-Schützen Renars Uscins nicht zur Entfaltung kommen. Weil dahinter Gonzalo Perez de Vargas nun besser ins Spiel kam, kamen die Spanier wieder heran und trafen mit dem Halbzeitpfiff zum Ausgleich.
Der Beginn des zweiten Durchgangs gehörte wieder Deutschland. Zum einen weil Wolff weiter bärenstark hielt, zum anderen drehte plötzlich Uscins auf. Mit fünf Treffern innerhalb von gut zwölf Minuten hielt der Linkshänder, der gegen Frankreich 14 (!) Tore erzielt hatte, sein Team auf Kurs (20:18.). Doch Spanien ließ sich nicht abschütteln, ging in der 51. Minute sogar erstmals in Führung - die Schlussphase wurde für die deutsche Mannschaft zum nächsten Nervenkrimi mit erfolgreichem Ende.
Olympia, Handball-Halbfinale | 1. Halbzeit | 2. Halbzeit | Gesamt |
Deutschland | 12 | 13 | 25 |
Spanien | 12 | 12 | 24 |
Deutschland vs. Spanien, Handball Halbfinale: DHB-Team bei Olympia zum Nachlesen im Liveticker
60. Ende. Deutschland gewinnt gegen Spanien mit 25:24 und zieht ins Finale.
60. Eine Chance haben die Iberer noch, um hier auszugleichen, doch sie vertändeln den Ball. Die Uhr tickt, es bleibt keine Zeit mehr, und dann ist es aus!
60. Eine Minute muss noch gespielt werden. Die Fouls häufen sich, der Rhythmus wird stets unterbrochen. Knorrs Wurf wird von Perez de Vargas gehalten.
59. Nach der Auszeit geht es weiter mit D. Dujshebaev, dessen Wurf - wer hätte das gedacht? - einmal mehr von Wolff gehalten wird. Für den Deutschen ist es die 22.! Parade. Wahnsinn!
58. Zwei Minuten vor Schluss nimmt Spanien die Auszeit.
57. Das ist unglaublich! Wolff mit der nächsten Parade! Und Knorr wirft das DHB-Team wieder in Führung! 25:24.
56. Dieses Mal macht es Mertens aber besser, er täuscht an und wirft in die rechte Ecke.
55. Dann verlieren die Deutschen vorne wieder den Ball, doch Wolff schenkt ihnen hinten die nächste Chance, es besser zu machen. 20 Paraden sind es nun.
54. Ohne Wolff wäre Deutschland schon längst abgeschlagen, so ehrlich muss man sein. Der Keeper wehrt gegen Rodriguez zum 19. Mal im Spiel ab.
53. Perez de Vargas hat zum richtigen Zeitpunkt Feuer gefangen, er kann Uscins Wurf enschärfen.
53. Uscins verursacht ein Stürmerfoul, Casado läuft und läuft mit dem Ball und wird von keinem Deutschen attackiert. Bis zum Kreis kann der Spanier sich bewegen, wie er will und völlig freistehend zum 24:23 werfen. Das darf in so einer Situation nicht passieren. 24:23 für Spanien.
51. Golla behält nach Pass von Knorr die Nerven und stellt wieder auf 23:23.
50. Uscins vergibt einen 7-Meter-Wurf. Im nächsten Angriff geht Spanien in Form von Gomez in Führung.
49. Während Wolff hinten seinen 17. Ball abwehrt, macht es die deutsche Mannschaft im Angriff weiterhin nicht gut. Der Ball geht verloren und Gomez gleicht aus. 22:22.
49. Uscins bedient Witzke, der sich durchsetzt und mit einem Aufsetzer Perez de Vargas überwindet.
47. Garciandias Ausgleich bleibt nicht lange bestehen, da Uscins von rechts ins Zentrum marschiert und in die freie rechte Ecke wirft. 21:20 für Deutschland.
45. Köster fängt D. Dujshebaevs Pass ab, sehr gut. Deutschland nimmt dann das Tempo aus dem Spiel, will kein Risiko eingehen und sucht langsam wieder nach einer Lücke. Dann sieht Knorr Uscins, der jedoch in Bedrängnis nicht so abschließen kann, wie er will. Er scheitert an Perez de Vargas.
44. Wieder muss es Uscins richten, der mit fünf Toren Deutschlands bester Werfer ist. Tarrafeta antwortet seinerseits mit Treffer Nummer vier.
42. Das DHB-Team schwächelt nur kurz und schon sind die Spanier wieder auf einen Treffer herangerückt. 19:18 steht es nur noch.
40. Uscins trägt die Deutschen jetzt in der Offensive. Wieder macht er es selbst mit einem Hammerwurf aus der Mitte. 18:16 für Deutschland.
39. Beide Torhüter werden jetzt in Szene gesetzt. Zunächst hält Wolff seinen 15.!! Ball, dann macht es ihm Perez der Vargas im Gegenzug nach.
37. Das ist einfach zu gut, was Wolff hier zeigt. Garciandia steigt hoch und wagt den Versuch, doch der deutsche Keeper ist wieder mit den Händen dran und lenkt den Ball an die Latte.
36. Steinert stellt den alten Abstand wieder her. 16:14.
35. Wolff pariert seinen ersten Wurf in der zweiten Halbzeit, doch Serdio bleibt aufmerksam und schiebt den Ball im Fallen im Nachschuss noch rein.
34. Uscins bleibt im Eins-gegen-Eins in der Mitte klarer Sieger und haut die Kugel unhaltbar für Perez de Vargas rein.
33. Steinert wird rechts außen anvisiert. Der macht seine Sache gut und trifft mit links zum 14:13.
32. Uscins knallt den Ball wuchtig aus der Ferne ins Tor. Spanien reagiert sofort. Gomez auf Fernandez, der frei stehend zum 13:13 verwandelt.
31. Köster verliert zu Beginn zu leichtfertig den Ball. Aber auch die Spanier sind bei ihrem Angriff zu ungenau., so gleicht es sich aus.
31. Es geht weiter.
Deutschland vs. Spanien, Handball Halbfinale: DHB-Team bei Olympia JETZT im Liveticker - 2. Halbzeit
Halbzeit: Zur Pause steht es im ersten Handball-Halbfinale der Männer zwischen Deutschland und Spanien 12:12. Vor allem, weil Schlussmann Wolff eine überragende Partie erwischt hat (elf Paraden, 50 % Abwehrquote), konnte das DHB-Team die eher schwache Offensivleistung kompensieren. Man führte über weite Strecken der ersten Halbzeit, wurde zum Schluss aber immer unkonzentrierter. In Unterzahl kassierte man Sekunden vor der Pause noch den 12:12-Ausgleich. Auch Spaniens Perez der Vargas zeigt bislang eine gute Leistung mit sechs Paraden.
Deutschland vs. Spanien, Handball Halbfinale: DHB-Team bei Olympia JETZT im Liveticker - Halbzeitpause
30. Schwache Endphase des DHB-Teams. In Unterzahl scheitert man zuerst vorne an Perez de Vargas und kassiert hinten Sekunden vor Schluss sogar noch den Ausgleichstreffer. Wolff kann es nicht alleine richten, da muss mehr kommen von den Feldspielern.
30. Golla hält und zieht Casado fest und wird dafür mit zwei Minuten bestraft. Ungünstiger Zeitpunkt.
29. Deutschland nimmt den Torhüter raus für den nächsten Angriff. In solchen Situationen darf man natürlich nicht den Ball verlieren, genau das tut Grgic aber. So wirft Garciandia ins leere Tor zum 11:12 aus spanischer Sicht.
28. A. Dujshebaev spielt Odriozola frei, der aber, fast schon wie erwartet, an Wolff scheitert.
28. Die Offensive der Deutschen will im Moment nicht wirklich abliefern. Heymann kommt aus der Auszeit mit einem Fehlwurf zurück.
28. Auszeit Deutschland.
26. Glück für Deutschland. Zuerst scheitert Häfner am Pfosten, im Umkehrschluss donnert Fernandez das Ding an die Latte. Ausnahmsweise war mal nicht Wolff noch am Ball dran.
25. Jetzt scheitert auch Garciandia an Wolff, der den Ball einfach mal fängt.
24. Gollas Treffer fliegt von der Latte hinter die Linie. Oder doch nicht? Die Schiedsrichter schauen sich die Situation noch einmal m Monitor an und entscheiden, das Tor nicht zu geben. Der Ball war nicht mit vollem Umfang hinter der Linie.
23. Es gibt den ersten 7-Meter-Wurf für Spanien. Gomez, Spaniens bester Torschütze im Turnier, soll es richten. Aber wieder ist Wolff zur Stelle, er wehrt mit dem Körper ab. WAHNSINN!
22. Häfner auf Heymann, der die Lücke in der spanischen Abwehr sieht und durch sie durchläuft zum 11:7.
21. Direkt im nächsten Angriff verursacht Knorr ein Offensivfoul. Das macht aber nichts, denn Wolff ist mit seiner achten Parade zur Stelle.
20. Die Iberer sind übrigens wieder vollzählig. Ballverlust von Häfner, Fernandez steht nach ein paar Schritten alleine vor Wolff und verkürzt auf 7:10.
18. Jetzt geht es schnell. Heymann bekommt ganz vorne beim Konter den Ball. Perez de Vargas versucht noch, den Pass abzufangen, scheitert aber beim Versuch. So muss Heymann nur noch ins leere Tor werfen.
18. Tarrafeta hat weit und breit keinen Gegenspieler und kann problemlos abschließen. Aber wieder ist Wolff einfach zu gut, er pariert hoch mit den Händen.
16. Maqueda bekommt die erste Zwei-Minuten-Strafe des Spiels aufgebrummt. Das ist die Möglichkeit für das DHB-Team, jetzt davonzuziehen. Häfner hat die Aufgabe verstanden und erhöht auf 8:6.
16. Knorr antwortet schnell mit einem Wurf aus rund neun Metern.
15. Casado haut den Ball aus der zweiten Reihe zum 6:6-Ausgleich rein.
13. Trotz Wolffs Weltklasse-Paraden ist es weiterhin ein enges Spiel, da auch Perez de Vargas bereits bei vier Paraden steht. Die Deutschen leisten sich zudem unnötige Fehler.
12. Wolff setzt sein unglaubliches Spiel fort. Rodriguez mit einem guten Wurf, doch der Keeper streckt sich und blockt mit Hand und Fuß hoch ab.
11. Steinert bekommt rechts im Eck den Ball und wirft den Ball ins kurze Eck zum 6:3.
10. Die Spanier suchen sofort den schnellen Gegenstoß, doch wieder ist kein Weg an Wolff vorbei.
10. Jetzt meldet sich auch der spanische Torhüter, Perez de Vargas, einmal. Er hält Uscins' zu zentralen Wurf locker fest.
8. Fernandez verkürzt direkt mal auf 2:3, doch die Deutschen ziehen in Form von Knorr und Golla wieder davon. 5:2.
7. Während hinten alles super läuft, klappt es vorne mit dem Toreschießen im Moment nicht so. Dann fällt das erste Gegentor. Odriozola bezwingt Wolff zum ersten Mal.
7. Die Wolff-Show geht weiter. Dieses Mal ist es Tarrafeta, der am deutschen Schlussmann scheitert - seine vierte Parade des Spiels.
6. Mehr als fünf Minuten sind gespielt und Deutschland hat noch keinen Gegentreffer kassiert. Besser hätte es nicht losgehen können. Spanien nimmt früh im Spiel die erste Auszeit.
5. Die deutsche Verteidigung ist von Beginn an voll da. Die Spanier wissen gar nicht, was sie machen sollen. Der Schiedsrichter zeigt Zeitspiel an und D. Dujshebaev ist gezwungen, es mit dem Kopf durch die Wand zu probieren. Und wieder ist Wolff mit seinen Händen dran.
3. Wolff ist direkt erneut zur Stelle, er wehrt Odriozolas Wurf ab. So kann es weitergehen! Wenig später erhöht Golla auf 2:0.
2. Bitter. Deutschland erobert sich hinten gut den Ball und startet den Gegenstoß. Das Zuspiel auf Golla ist dann aber zu ungenau und so kann er den Ball nicht unter Kontrolle bringen. Spanien hat das Spielgerät wieder.
1. Und es geht direkt los mit einer Parade von Wolff. Auf der anderen Seite wird Knorr dann von Uscins bedient. Der Spielmacher hat dann leichtes Spiel, das 1:0 zu erzielen.
1. Die Spanier gehen es folgendermaßen an: Perez de Vargas, A. Dujshebaev, Tarrafeta, D. Dujshebaev, Odriozola, Rodriguez und Fernandez.
1. Los geht's. Alfred Gislason vertraut auf folgende Aufstellung: Wolff im Tor, davor Uscins, Knorr, Köster, Steinert, Golla und Mertens.
Deutschland vs. Spanien, Handball Halbfinale: DHB-Team bei Olympia JETZT im Liveticker - 1. Halbzeit
vor Beginn Ein vorletztes Mal wird für die Handball-Männer bei diesem Turnier noch die Hymne gespielt.
vor Beginn Nach dem dramatischen Sieg im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich geht es für das DHB-Team heute wieder gegen ein Spitzenteam aus Europa. In der Gruppenphase gewann Deutschland gegen die erfahrenen Iberer mit 33:31.
vor Beginn Der Anwurf im Stade Pierre-Mauroy erfolgt um 16.30 Uhr.
vor Beginn Hallo und herzlich Willkommen zum Liveticker des Halbfinales von Olympia 2024 zwischen Deutschland und Spanien.
Deutschland vs. Spanien, Handball Halbfinale: DHB-Team bei Olympia heute im Liveticker - Wichtigste Infos
- Begegnung: Deutschland vs. Spanien
- Wettbewerb: Olympia 2024
- Spieltag: Viertelfinale
- Datum: 9. August 2024
- Uhrzeit: 16.30 Uhr
- TV: Eurosport 1, ZDF
- Livestream: discovery+, DAZN, sportschau.de, sportstudio.de
- Liveticker: SPOX
Olympia 2024, Handball: Das Halbfinale im Überblick
Datum | Uhrzeit | Team 1 | Team 2 |
Donnerstag, 9. August | 16.30 Uhr | Deutschland | Spanien |
Donnerstag, 9. August | 21.30 Uhr | Slowenien | Dänemark |