Der 23 Jahre alte Ingebrigtsen setzte sich nach einer ganz starken Schlussrunde in 13:13,66 Minuten im Stade de France gegen den Kenianer Ronald Kwemoi (13:15,04) durch. Der US- Amerikaner Grant Fisher bringt zwei Medaillen aus Paris mit nach Hause, wie schon über die 10.000 holte er auch über 5000 m Bronze (13:15,13).
Als absoluter Topfavorit und Tokio-Olympiasieger war Ingebrigtsen über die 1500 "nur" als Vierter ins Ziel gekommen, doch diesmal machte es der Weltmeister unter den Augen von Kronprinz Haakon besser - und war auf dem Weg zu seinem insgesamt zweiten Gold nicht zu halten.
Kipyegon in Rekordzeit zum Hattrick
Mittelstrecken-Königin Kipyegon machte als erste Frau das historische Gold-Triple über 1500 m perfekt. Die Weltrekordlerin krönte sich am Samstag in einem spannenden Rennen zum bereits dritten Mal in Folge zur Olympiasiegerin, die Kenianerin war im Stade de France in olympischer Rekordzeit von 3:51,29 Minuten nicht zu bezwingen.
Silber ging in einem spektakulären Finish an die Australierin Jessica Hull (3:52,56) vor Georgia Bell aus Großbritannien (3:52,61). Die deutsche Starterin Neele Wessel (Berlin) war im Hoffnungslauf ausgeschieden.
Kipyegon holte ihre bereits zweite Medaille bei den Sommerspielen in Paris. Die 30-Jährige war über die 5000 m zunächst disqualifiziert worden, nachdem sie als Zweite über die Ziellinie gelaufen war. Die Bestrafung wurde nach einem Protest aber zurückgenommen.
Wanyonyi mit einer Hundertstel Vorsprung auf Silber
Neun Tage nach seinem 20. Geburtstag kürte sich der Kenianer Emmanuel Wanyonyi zum jüngsten Olympiasieger der Geschichte über 800 m. Der Vize-Weltmeister setzte sich mit einer absoluten Weltklasseleistung im Stade de France nach 1:41,19 Minuten gegen Marco Arop durch, der Kanadier war nur eine Hundertstelsekunde langsamer als Wanyonyi.
Im Vorjahr bei der WM in Budapest landete Arop noch vor seinem Rivalen aus Kenia und wurde Weltmeister. Doch diesmal war Wanyonyi nicht zu schlagen, mit seiner Zeit ist er nun der drittschnellste 800-m-Läufer der Geschichte. Der Algerier Djamel Sedjati holte Bronze in 1:41,50 Minuten.
Die französischen Fans hatten auf einen Coup von Europameister Gabriel Tual gehofft, selbst Staatspräsident Emmanuel Macron kam für das Rennen des 26-Jährigen ins Stadion - doch am Ende reichte es für Tual nur zu Platz sechs.
Nach dem Rennen wurde bekannt, dass es offenbar gegen Sedjati und dessen Trainer Amar Benida einen Dopingverdacht gibt. Jedenfalls wurden am Donnerstag im Olympischen Dorf Durchsuchungen von Anti-Doping-Gendarmen durchgeführt. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen und bestätigte damit einen Bericht der L'Equipe.